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Commerzbank Aktiengesellschaft

Commerzbank: Börsenbericht (Woche vom 30.4. bis 4.5.07)

Frankfurt (ots)

Freundlich präsentierten sich die
internationalen Aktienbörsen in der vergangenen Woche. Auch der Euro,
der mittlerweile auf dem höchsten Niveau seit Einführung der 
Gemeinschaftswährung notiert, konnte die gute Stimmung nicht trüben. 
Der Dax legte in den letzten fünf Handelstagen um 0,5% zu und 
notierte im Wochenverlauf sogar über der Marke von 7.400 Punkten. 
Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, litt unter 
Gewinnmitnahmen und beendete die Handelswoche mit einem Minus von 
0,7%. Getrieben von guten Unternehmensergebnissen legten 
amerikanische Standardtitel zu und bescherten dem Dow Jones ein 
Kursplus von rund 1,2%. In Tokio verabschiedeten sich Händler und 
Investoren nach einer ereignisreichen Woche in den Kurzurlaub, denn 
diese Woche wird die Börse an nur 2 Tagen geöffnet sein. Im Vorfeld 
stellten viele Anleger ihre Gewinne sicher, so dass der Nikkei 225 
die Woche mit einem leichten Minus von 0,3% beendete.
Seit Jahresanfang entwickelten sich die wichtigsten Weltbörsen 
sehr unterschiedlich. So konnte beispielsweise der Dax knapp 12% 
zulegen. Der EuroStoxx50 gewann der knapp 6,5%. Berücksichtigt man 
die Entwicklung des US-Dollar und des Yen gegenüber dem Euro, so 
beläuft sich das Kursplus des Dow Jones auf lediglich 1,8% (in 
US-Dollar: +5,28%). In Japan verloren Euro-Anleger sogar Geld, denn 
der Nikkei 225 legte zwar in lokaler Währung um etwa 1% zu, auf 
Euro-Basis gab der Index jedoch knapp 3% ab.
Der Euro, der in den letzten Tagen auf einem Allzeithoch schloss, 
gewann seit Jahresbeginn etwa 3,4%. Ende 2004 war die europäische 
Einheitswährung schon einmal auf ein Hoch von 1,36 Dollar geklettert.
Damals trieben aber Spekulanten den Kurs, wogegen heute fundamentale 
Daten im Vordergrund stehen. Als Argumente werden die robuste 
Verfassung der europäischen Konjunktur sowie die Straffung der 
Geldpolitik genannt. Auch wenn der Euro in den nächsten Wochen 
durchaus noch fester notieren könnte, gehen wir davon aus, dass sich 
die Gemeinschaftswährung im Jahresverlauf zwischen 1,33 und 1,37 
Dollar einpendelt.
Als Grund für die anhaltend positive Stimmung an den Aktienmärkten
sind primär die guten Quartalsergebnisse vieler Unternehmen zu 
nennen, zumal besonders in den USA mit deutlich schwächeren 
Ergebnissen gerechnet wurde. Hier lag die Messlatte mit 3% 
Gewinnwachstum so niedrig, dass jede Verbesserung schon eine positive
Überraschung bedeutete und zu verstärkten Käufen am Markt führte. 
Einflussfaktoren wie der gestiegene Ölpreis und das sich 
abschwächende Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten werden 
momentan bewusst in den Hintergrund gedrängt. In Europa sorgen neben 
den guten Gewinndaten vor allem Fusionen und Übernahmen für 
Rückenwind. So vergeht eigentlich kein Tag, an dem der Dax nicht ein 
neues 6-Jahres-Hoch markiert. Analysten, die zu Jahresbeginn noch von
einem verhaltenen Jahr an der deutschen Börse sprachen, sehen sich 
nun gezwungen, ihre Erwartungen sukzessive nach oben anzupassen. Die 
Analysten der cominvest bleiben bei ihrer Prognosebandbreite von bis 
zu 7.850 Punkten auf Jahressicht.
Die internationalen Rentenmärkte zeigten sich in der vergangenen 
Woche relativ konstant bei niedriger Volatilität. Grund hierfür war 
ein ausgewogenes Verhältnis zwischen schwachen makroökonomischen 
Daten aus den USA und starken Zahlen aus dem Euroraum. Hinzu kam die 
weltweit freundliche Stimmung an den Aktienmärkten. Der für den 
deutschen Rentenmarkt maßgebende Bund Future schloss im 
Wochenvergleich kaum verändert bei 113,61 Punkten.
In den USA fand vor allem das Beige Book großes Interesse bei den 
Marktteilnehmern. Auch dieses Mal wurde die hohe Wahrscheinlichkeit 
für ein Soft Landing bestätigt. Im Einzelhandel ist noch ausreichend 
Aktivität vorhanden, während andere Bereiche, wie das Verarbeitende 
Gewerbe nur noch eine mäßige Performance zeigen. Auch der Mitte der 
Woche veröffentlichte Index des Verbrauchervertrauens blieb hinter 
den Erwartungen zurück. Lediglich die Auftragseingänge langlebiger 
Güter zeigen noch ein höheres Niveau als von den Experten angenommen.
Obwohl diese Daten als Beleg für die abnehmende Wahrscheinlichkeit
weiterer Zinserhöhungen und als Chance auf erste Zinssenkungen 
gewertet werden können, blieb die Stimmung an den Rentenmärkten 
getrübt. Dies lag vor allem an den freundlichen Aktienbörsen 
weltweit. Viele Investoren schichteten ihr Kapital in den vergangenen
Tagen vom sicheren Hafen der Anleihen in die Aktienmärkte um.
Im Euroraum belegten die Daten erneut die gute Stimmung in der 
Konjunktur. Das ifo-Geschäftsklima stieg im April erneut deutlicher 
als erwartet. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für 
die Zukunft wurden günstiger eingeschätzt. Die Stimmung in der 
Wirtschaft ist damit wieder so gut wie zuletzt im Dezember 2006, als 
ein 17-Jahres-Hoch erreicht wurde. Auch der GfK-Konsumstimmungsindex 
belegt diese Entwicklung. Vor diesem Hintergrund bleibt die Lage am 
deutschen Rentenmarkt getrübt, der Zinserhöhungszyklus der EZB ist 
noch nicht beendet. Wir erwarten noch zwei weitere Zinserhöhungen bis
Ende des Jahres, die nächste bereits in der Juni-Sitzung des 
EZB-Rates. Den Rentenmarkt wird diese Situation weiterhin belasten - 
allerdings sollten sich die Daten aus den USA und dem Euroraum 
gegenseitig die Waage halten, so dass zunächst nicht mit großen 
Ausschlägen zu rechnen ist.
Während die Berichtssaison in den USA bereits vorangeschritten 
ist, steht die Zahlenflut in Europa noch bevor. Die bisher 
publizierten Ergebnisse stimmen aber recht optimistisch und 
zuversichtlich, dass das erste Quartal 2007 - trotz Euro-Höhenflug - 
ein erfolgreicher Jahresauftakt für viele europäische Unternehmen 
war. Unseres Erachtens haben viele Analysten ihre Prognosen zu 
konservativ angesetzt bzw. mit Blick auf eine schwächelnde 
US-Wirtschaft ihre Schätzungen bereits im Vorfeld deutlich 
zurückgenommen. Nun müssen sie ihre Prognosen wieder nach oben 
revidieren.
Sobald die Berichtssaison zu Ende geht, dürfte den Börsen der 
Stoff für weitere Kursavancen fehlen - und Gewinne realisiert werden.
Daher sollten sich Anleger in der jetzigen Phase genau überlegen, 
welche Werte gut gelaufen sind und wo sich Gewinnmitnahmen lohnen. 
Auch wenn die Prognosen für das Börsenjahr positiv sind, dürfte uns 
im Sommer eine volatilere Zeit bevorstehen. Daher empfiehlt es sich, 
partiell Liquidität aufzubauen, um diese dann bei günstigeren Kursen 
in den Aktienmarkt zu reinvestieren.
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