Provinzial Rheinland Versicherung AG
Interkulturelle Verständigung und Wertevermittlung: Guildo Horn erhält "Rheinischen Provinzial Preis" und unterstützt damit "buntkicktgut"
Durch Fußball Verständigung erleben, Werte erfahren und voneinander lernen - dafür steht die Initiative "buntkicktgut - interkulturelle straßenfußball-ligen" seit 20 Jahren. Die sozial Schwächeren zu unterstützen, ist auch Entertainer Guildo Horn ein besonderes Anliegen. Seit vier Jahren ist er deshalb ein großer "buntkicktgut"-Fan und unterstützt die Organisation finanziell und tatkräftig. Für dieses gesellschaftliche Engagement erhielt er nun am 11. September in Düsseldorf den "Rheinischen Provinzial Preis Menschen füreinander. Menschen miteinander 2017".
Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro kommt "buntkicktgut" für seine Arbeit in Düsseldorf zugute. "Mit dem Rheinischen Provinzial Preis für Guildo Horn ehren wir einen Mann, der mit seiner ganzen Kraft für seine Mitmenschen mit Einschränkungen lebt und kämpft. Dabei ist 'buntkicktgut' eines seiner Herzensprojekte, das wir deshalb gerne auf seinen Wunsch hier und heute auszeichnen.", erklärte Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes. Als Eigentümer der Provinzial Rheinland haben der RSGV und der Landschaftsverband Rheinland den Preis ermöglicht. Gemeinsam mit Dr. Walter Tesarczyk, Vorstandsvorsitzender der Provinzial Rheinland, überreichte Breuer am Montag in der Freizeiteinrichtung Icklack in Düsseldorf die Auszeichnung.
Mit Straßenfußball zusammen spielen und lernen
Für ihre Freizeitgestaltung fehlen vielen Kindern und Jugendlichen allzu oft Mittel und Wege - hier kommt "buntkicktgut" ins Spiel. Durch den Fußball ermöglicht die interkulturelle Straßenfußball-Liga benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. "Das Modell des organisierten Straßenfußballs gefiel mir von Beginn an", begründete Guildo Horn sein Engagement für "buntkicktgut". "Die Jugendlichen lernen ganz spielerisch etwas über Fairplay, Toleranz und Respekt. Sie gewinnen soziale Kompetenzen, die sie auch außerhalb des Bolzplatzes weiterbringen. So stelle ich mir gelebte Integration vor."
Vereinsgründer Rüdiger Heid ergänzte: "Ich finde ich es immer wieder faszinierend, welche Begeisterung Fußball bei Kindern und Jugendlichen auslöst. Was für eine unglaubliche Kraft in ihm steckt und von ihm ausgeht. Das erlebe ich Tag für Tag auf den Bolzplätzen, wo unsere Jungs und Mädels spielen. Der Fußball bringt sie alle zusammen, spricht eine Sprache." Seit 2016 existiert auch in Düsseldorf eine ganzjährige interkulturelle Straßenfußball-Liga für Kinder und Jugendliche von "buntkicktgut". Die Fußballtrainings finden regelmäßig einmal in der Woche in Kooperation mit lokalen Jugendeinrichtungen, Schulen und Flüchtlingsunterkünften statt. Die Kinder können ohne Anmeldung kommen und sofort mitspielen. Oder sie melden gleich ihr eigenes Team mit mindestens sechs Spielern an. Eigens dafür geschulte Jugendliche, sogenannte Street Football Worker, übernehmen Verantwortung, indem sie eigene Teams aufbauen sowie Trainingseinheiten und Spieltage, in den Stadtquartieren organisieren.
Stärkung von Teamgeist und Selbstbewusstsein
Michael Breuer betonte in seiner Laudatio: "'buntkicktgut' ist für alle da - ob mit oder ohne Migrationshintergrund oder Behinderung, egal welche familiären Wurzeln und Geschichten im Gepäck, jede und jeder ist hier herzlich willkommen. In diesem Sinne ist es mir eine Freude, dem Preisträger zu seiner Arbeit zu gratulieren, sie zu würdigen und zu unterstützen!"
Seit vier Jahren setzt sich Guildo Horn intensiv für die Arbeit von "buntkicktgut" ein. "Die Jungs und Mädels können sich auch abseits des Bolzplatzes aktiv beteiligen - im Liga-Rat, in der Redaktion des eigenen Straßenfußball-Magazins "buntkicker" als Schiedsrichter oder Street Football Worker. Daraus ergibt sich ein wichtiges Zusammenspiel aus Sport und Sprache - besonders für Kinder mit Migrationshintergrund", erklärte der Entertainer. Er betonte: "'buntkicktgut' ist für Kinder und von Kindern. Das finde ich toll. So entsteht Identifikation und Zusammenhalt, übernehmen die Kids Verantwortung und gewinnen Selbstbewusstsein."
Hintergrund
Die interkulturelle Straßenfußball-Liga bringt junge Menschen verschiedenster kultureller, sozialer und nationaler Herkunft zusammen - und das nun schon seit 1997. Im Sommer wie im Winter. Mit dem Ball lernen die Kinder und Jugendlichen im sportlichen Spiel, das gegenseitige Toleranz und Fairness die Grundlage für friedliche Interaktion sind. Sie sind die Macher der Liga - als Spieler, im Liga-Rat, als buntkicker-Redakteur, Schiedsrichter oder Street Football Worker. Partizipation, Integration und Identifikation sind die Grundsäulen von "buntkicktgut". Die Wurzeln liegen dabei in der Münchner Flüchtlingsarbeit der 1990er Jahre, als nicht nur der "Jugoslawienkrieg" für eine neue Einwanderungswelle sorgte. Dieser Herausforderung begegneten Rüdiger Heid und seine Mitstreiter mit Fußball und einer organisierten Liga für Flüchtlinge, die mittlerweile jedem offen steht. Neben München gibt es weitere "buntkicktgut"-Standorte in Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Niederbayern, Oberschwaben, Zürich und Basel. Über 4.500 Jugendliche werden so pro Woche von "buntkicktgut" in ganz Deutschland erreicht. Kinder aus aller Welt - durch den Fußball verbunden und vereint.
Rheinischer Provinzial Preis - eine Würdigung des regionalen Engagements
Die Provinzial Rheinland Versicherung hat 2011 ihr 175-jähriges Jubiläum gefeiert. Aus diesem Anlass haben der Rheinische Sparkassen- und Giroverband (RSGV) und der Landschaftsverband Rheinland (LVR), in deren Trägerschaft unter anderem die Provinzial liegt, den "Rheinischen Provinzial Preis Menschen füreinander. Menschen miteinander" ins Leben gerufen. Damit werden Personen ausgezeichnet, die sich bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund oder Inklusion von Menschen mit Behinderungen besonders engagieren. Bisherige Preisträger waren unter anderem der Kabarettist Jürgen Becker, der Journalist Rupert Neudeck, die Sängerin Andrea Berg sowie die Schauspielerin Marie-Luise Millowitsch.