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Botschafter zwischen alter und neuer Welt
Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2003 an Patrick Roth

Botschafter zwischen alter und neuer Welt / Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2003 an Patrick Roth
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Weimar (ots)

Patrick Roth erhielt heute (22.6.2003) in Weimar den mit 15.000
Euro dotierten Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung 2003.
Ausgezeichnet wurden damit, so Jury-Vorsitzende Prof. Dr. Birgit
Lermen, seine Frankfurter Poetik-Vorlesungen ("Ins Tal der Schatten",
2002) und vor allem die "Christus-Trilogie" (1991-1996), die nicht in
den Kontext traditioneller christlicher Dichtung gehört, sondern zu
den narrativen Ursprüngen von Bibel und Mythos vordringt und das
biblische Zeugnis aktualisiert, indem sie es in die Sprache und
Realitätserfahrung unser säkularisierten Welt stellt. Ebenso vertraut
mit der amerikanischen Medienkultur wie mit der europäischen
Wertetradition, ist der 1953 in Freiburg geborene, heute in Los
Angeles lebende Autor ein "Botschafter zwischen alter und neuer
Welt".
In der "Christus-Trilogie, so Prof. Dr. Ruprecht Wimmer, Präsident
der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, in seiner
Laudatio, begleitet der Leser Menschen auf einer Erkenntnisreise,
innerhalb der biblischen, der neutestamentlichen Welt im ersten und
dritten, im südwestlichen Nordamerika im zweiten Teil. Und immer
seien die Reisenden, und wir mit ihnen, überlieferten,
"geoffenbarten" Wundern Christi - des Einen Anderen - auf der Spur.
Dem Wunder der Heilung vom Aussatz, dem Wunder der Totenerweckung und
schließlich demjenigen der Auferstehung: ein Erzählen von Wegen, von
Erkenntnis- und Erfahrungsreisen, spannend, vereinnahmend, doch
nichts beendend. Wer könne sich wundern, dass alle diese Wege
Grenzüberschreitungen seien, dass sie alle übers Wasser führen - wie
jede Fahrt ins Tal der Schatten. Und wer könne sich wundern, dass
diese Wege ihre Rückkehr  in sich enthalten - eine Rückkehr, die ein
neues Aufbrechen immer wieder notwendig mache. Wimmer
zusammenfassend: "Bücher, spannend und den Leser in Atem haltend;
Bücher, hinter denen ein Abgrund ist, (146) die, wenn nicht
weitererzählt, so doch weitergedacht werden wollen - damit hat sich
Patrick Roth einen  Platz in der Gegenwartsliteratur geschaffen.
Seine Art, zu erkunden, seine Figuren erkunden zu lassen,  und das zu
Erkundende zugleich  zu bewahren, lässt ihn Überliefertes, heute
nachlässig Geglaubtes oder Bezweifeltes, in der Tat wieder holen,
auferwecken."
1993 ins Leben gerufen, wurde der Literaturpreis der
Konrad-Adenauer-Stiftung dieses Jahr zum zehnten Mal in Weimar
verliehen. Die Preisträger haben den Preis zu dem gemacht, was er
heute ist: Sarah Kirsch, Walter Kempowski, Hilde Domin, Günter de
Bruyn, Thomas Hürlimann, Hartmut Lange, Burkhard Spinnen, Louis
Begley, Norbert Gstrein, Adam Zagajewski und jetzt Patrick Roth.
Dieser Literaturpreis, so Ministerpräsident a.D. Dr. Bernhard Vogel
MdL, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, zeichnet Autoren aus,
die bemüht sind, der Freiheit und Würde des Menschen zu ihrem Recht
zu verhelfen, und deren Werke - das sind die Hauptkriterien der
Preisvergabe - sowohl von politisch-gesellschaftlicher Bedeutsamkeit
als auch von ästhetisch-literarischer Qualität zeugen.

Pressekontakt:

Ralf Jaksch
Pressesprecher
Tel. 030-26996-222
Fax 030-26996-261
eMail: ralf.jaksch@kas.de

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