Heidelberger Druckmaschinen AG
Heidelberg Geschäftsjahr 2002/2003 geprägt durch schwache Konjunktur
Heidelberg (ots)
- Umsatz mit 4,1 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen - Betriebliches Ergebnis liegt bei 102 Millionen Euro - Effizienzsteigerungsprogramm von 280 Millionen Euro zeigt bereits Wirkung - Keine Dividende geplant - Geschäftsaussichten für 2003/2004 weiterhin verhalten
Der Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) hat auf der heutigen Bilanzpressekonferenz den Geschäftsbericht 2002/2003 vorgestellt und die bereits im April dieses Jahres veröffentlichten vorläufigen Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr (01.04.2002 bis 31.03.2003) bestätigt und näher erläutert. Der Umsatz der Heidelberg-Gruppe lag bei 4,1 Milliarden Euro (Vorjahr: 5 Milliarden Euro). Die Auftragseingänge im abgelaufenen Geschäftsjahr betrugen rund 4 Milliarden Euro (Vorjahr: knapp 4,6 Milliarden Euro). "Der Geschäftsverlauf von Heidelberg war von der anhaltenden Konjunkturflaute geprägt. Vor allem die Sparten Digital und Web waren betroffen, aber auch der Bereich Sheetfed wurde durch die Marktschwäche, vor allem in den USA und Deutschland, in Mitleidenschaft gezogen", sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG, und ergänzte: "Die Rückgänge in den Hauptmärkten konnten wir durch positive Entwicklungen in anderen Regionen nur teilweise kompensieren."
Das betriebliche Ergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf 102 Millionen Euro (Vorjahr: 356 Millionen Euro). Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 138 Millionen Euro (Vorjahr: 201 Millionen Euro). Darin enthalten sind Einmalaufwendungen in Höhe von 210 Millionen Euro vor Steuern für das im Berichtsjahr begonnene Effizienzsteigerungsprogramm. Das Ergebnis vor Steuern ohne Einmaleffekt betrug 46 Millionen Euro.
Aufgrund der negativen Ergebnissituation werden Vorstand und Aufsichtsrat der ordentlichen Hauptversammlung am 12. September 2003 vorschlagen, für das Berichtsjahr keine Dividende auszuschütten.
Umfangreiches Effizienzsteigerungsprogramm in 2002 verabschiedet
Die Ertragskraft der Heidelberg-Gruppe wird kurz- und mittelfristig durch eine nachhaltige Verbesserung der Kostenstruktur wiederhergestellt sein. Hierzu hat der Vorstand im vergangenen Geschäftsjahr ein Effizienzsteigerungsprogramm verabschiedet, durch das nach Abschluss aller Maßnahmen ein jährliches Einsparvolumen von rund 280 Millionen Euro erzielt wird. "Heidelberg ist bei der Umsetzung des Programms entscheidende Schritte vorangekommen. Erste Erfolge zeigen sich bereits in allen wesentlichen Kostenkomponenten. Wir werden die Ziele für die Absenkung der Strukturkosten bis zum Geschäftsjahresende erreichen", sagte Dr. Herbert Meyer, Finanzvorstand des Unternehmens.
Im Zuge der Maßnahmen wird das Unternehmen bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres weltweit insgesamt 3.200 Stellen abgebaut haben.
Kapazitätsreduzierung hat bereits begonnen
Bis Ende März 2003 hat Heidelberg die Belegschaft bereits um rund 1.700 Mitarbeiter verringert.
In der Sparte Web Systems hat das Unternehmen an den drei ausländischen Standorten rund 700 Stellen abgebaut. An den Sheetfed-Standorten Wiesloch, Amstetten und Brandenburg wurde in den produktions- und produktionsnahen Bereichen Kurzarbeit und ein Beschäftigungssicherungsvertrag eingeführt, der die Arbeitszeit auf 31,5 Stunden pro Woche verkürzt. Diese Vereinbarung gilt bis Ende Oktober 2003. Ebenfalls im Inland sind am Standort Heidelberg vom Arbeitsplatzabbau rund 100 Stellen in der Verwaltung und durch Optimierung der Vertriebsstruktur rund 190 Stellen im Vertrieb betroffen.
Standortverlagerungen im Plan - Abläufe werden optimiert
In den USA wurde der Standort Dayton komplett nach Durham verlagert. Heidelberg erwartet sich dadurch Synergien in den Sparten Web Systems und Postpress. In der Umsetzung befinden sich die Projekte in Deutschland, dies sind die Schließung von Mühlhausen und die Produktionsverlagerung der Fertigung Nexpress von Kiel nach Rochester, USA, sowie der Plattenbelichter nach Wiesloch. "Weitere Standortkonzentrationen und -schließungen im weltweiten Produktionsverbund von Heidelberg schließen wir derzeit nicht aus. Die Abläufe in den Verwaltungsfunktionen, Sparten und Vertriebsgesellschaften werden weltweit gestrafft und optimiert", sagte Schreier.
Start ins Geschäftsjahr 2003/2004 verhalten
Die weiterhin anhaltende Investitionszurückhaltung bei den gewerblichen Druckereien in nahezu allen Märkten, besonders aber in den Schlüsselmärkten USA und Deutschland, lässt innerhalb des laufenden Geschäftsjahres keine nachhaltig spürbare Nachfragebelebung erwarten. Das Unternehmen geht eher davon aus, dass sich die Nachfrage in den Hauptmärkten nochmals abschwächt.
Die ersten zwei Monate (April und Mai) des neuen Geschäftsjahres zeigen diese Entwicklung. So lag der vorläufige Umsatz der Heidelberg-Gruppe in diesem Zeitraum bei 426 Millionen Euro (Vorjahr: 541 Millionen Euro). Die Auftragseingänge betrugen 486 Millionen Euro (Vorjahr: 767 Millionen Euro). Hier war der Vorjahresvergleichswert aber positiv beeinflusst durch die Fachmesse IPEX im April 2002 in Birmingham, UK.
Ziel von Heidelberg ist, im laufenden Geschäftsjahr mit einer verbesserten Kostenstruktur - auch bei einem weiteren Umsatzrückgang von bis zu 10 Prozent - ein ausgeglichenes Betriebsergebnis zu erreichen. Auch bei insgesamt nachlassender Nachfrage verfolgt das Unternehmen das Ziel, die verlustbringenden Bereiche sichtbar in Richtung Break-Even zu bewegen, und dass sowohl die Sparten Digital und Web Systems als auch Postpress im nächsten Geschäftsjahr 2004/2005 ein ausgeglichenes oder positives Ergebnis ausweisen. Das derzeitige wirtschaftliche Umfeld lässt eine konkrete Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr nicht zu. "Mit den eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur haben wir die Basis geschaffen, auch in unsicherem Marktumfeld zu einem gewohnt hohen Ergebnisniveau zurückzukehren", sagte Schreier.
Die Tabelle mit den Geschäftszahlen sowie weitere Informationen stehen Ihnen auf unserer Press Lounge unter www.heidelberg.com zur Verfügung.
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