DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
Führender deutscher Windanlagenhersteller baut und betreibt 33-Gigawattstunden-Windpark auf türkischer Ägaisinsel (BOT-Verfahren)
DEG-Projektfinanzierung für deutsch-türkisches Joint Venture
Köln (ots)
Deutsche Erfahrung im Bau und Betrieb von Windanlagen ist auch im Ausland gefragt. Mit rund 40 % Anteil an den Weltkapazitäten ist Deutschland "Windweltmeister". Nirgends sonst findet sich eine solche Beharrlichkeit in der Erschließung klimaunschädlicher Energieformen. Auf der Insel Bozcaada ging kürzlich der erste kommerzielle Windpark in der Türkei ans Netz, gebaut und betrieben von Bores Bozcaada Rüzgar Enerji Centrali A.S., Istanbul, einem Joint Venture der Enercon GmbH, Aurich, und der Demirer Holding A.S., Istanbul. Es ist bereits das zweite Projekt, das Enercon gemeinsam mit der DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH, Köln, als Finanzpartner realisiert. Seit 1999 betreibt Enercon den ersten privaten Windpark Brasiliens.
Die Finanzierung privater Windparks ist mit naturabhängigen Unwägbarkeiten für den Cash Flow verbunden. Auf Bozcaada wurde durch Korrelation der Standort-Winddaten mit 27-jährigen Daten eines nahe gelegenen Hafens das Risiko von Flauten detailliert bewertet und ein Finanzierungspaket entwickelt, das den Interessen der Finanzpartner Rechnung trägt. Strukturelemente dieser Projektfinanzierung sind die Syndizierung eines klassischen A-/B-Darlehens mit der DEG als "Lender of Record", ein variabler Zins mit fixierter Obergrenze sowie beteiligungsähnliche DEG-Mittel, die dem A-/B-Darlehen subordiniert sind.
Die Nachfrage nach Strom in der Türkei wächst - in den letzten Jahren um durchschnittlich 9,5 %. Um Kosten und technische Verluste von langen Überlandleitungen zu verringern, fördert auch die Türkei dezentrale Stromerzeuger in Verbrauchernähe. So garantiert der Staat die Bezahlung des gelieferten Stroms und stellt künftig internationale Schiedsgerichtsklauseln in Aussicht. Das besondere staatliche Interesse an der Windkraft liegt in der Vermeidung von jährlich fixen Kapazitätszahlungen, die von Wasserkraftwerks- und fossilen Kraftwerksbetreibern gefordert werden.
Unweit der Meerenge von Marmara wandeln 17 Turbinen die starken Nordwinde in Strom um für rund 7.000 Haushalte in Cannakale, einer Stadt nahe dem alten Troja. Der erwartete Energieertrag von 33 Gigawattstunden pro Jahr unterliegt mit durchschnittlich 7% nur geringen Schwankungen. Die Lizenzierung für Bau und Betrieb erfolgte durch das Energieministerium nach dem Build-Operate-Transfer (BOT)-Schema. Unter einem 20-jährigen Stromabnahmevertrag verpflichtet sich der staatliche Energieversorger TEDAS zur Abnahme des Windstroms auf Basis reiner Leistungsentgelte. BOT-Modelle gewinnen weltweit an Bedeutung. Immer mehr Kraftwerke, Containerterminals, Flughäfen, Wasserversorgungsanlagen, Straßen etc. werden privat finanziert, gebaut und betrieben. In Ländern, die hierfür die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen, werden so privatwirtschaftliche Projekte realisiert, die die öffentliche Hand nicht leisten könnte. Infrastrukturelle Engpässe, die oft eine positive wirtschaftliche Entwicklung hemmen, werden damit überwunden.
In der Anwendung moderner Infrastrukturtechnologien sieht Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul einen Schlüssel zur Reduzierung der globalen Klimaerwärmung. "Ich sehe insbesondere in dem intensiveren Einsatz erneuerbarer Energien große Chancen, die nun entschlossener als bisher ergriffen werden müssen. Das Thema erneuerbare Energien muss eine große Gemeinschaftsaufgabe werden", sagte sie anlässlich des 1. europäischen Kongresses zur Teilhabe an der globalen Infrastruktur heute in Frankfurt/Main.
DEG - Wir unternehmen Entwicklung. Die DEG ist Spezialist für langfristige Projekt- und Unternehmensfinanzierungen. Sie berät, strukturiert und finanziert Investitionen privater Unternehmen in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Die DEG investiert in rentable, ökologisch und sozial tragfähige Projekte in allen Wirtschaftsbereichen, die sich privater unternehmerischer Initiative öffnen: in der Agrarwirtschaft und in der Verarbeitende Industrie, im Dienstleistungsgewerbe und im Infrastrukturbereich. Als eines der größten europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitute hat die DEG bisher mit mehr als 950 Unternehmen kooperiert und durch Finanzierungen von 4,2 Milliarden Euro ein Investitionsvolumen von über 30 Milliarden Euro realisiert. Indem die DEG den Auf- und Ausbau der Privatwirtschaft in Entwicklungs- und Reformländern fördert, gibt sie Impulse für ein nachhaltiges Wachstum der Wirtschaft und für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen.
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