DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
DEG: Afrika im Mittelpunkt des Festaktes zum 50jährigen Jubiläum
Köln (ots)
- Festredner Bundespräsident a. D. Dr. Horst Köhler plädiert für mehr berufliche Bildung in Afrika - Im Mittelpunkt des internationalen Dialogs: Nachhaltigkeit als unternehmerische Chance
Afrika stand im Mittelpunkt des feierlichen Festaktes, mit dem die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH am 1. Oktober 2012 ihr 50jähriges Jubiläum feierte. Gleich ihr erstes Projekt im Jahr 1962 war eine Beteiligung an einem Unternehmen im heutigen Tansania. DEG-Geschäftsführer Bruno Wenn hob in seiner Begrüßung die herausragende Bedeutung Afrikas für die DEG heute hervor. "Wir sind überzeugt: Afrika ist ein Kontinent der Chancen. Aus unternehmerischer und entwicklungspolitischer Sicht ist Afrika für uns ein strategisch wichtiges Thema."
Rund 200 Vertreter von deutschen und internationalen Unternehmen und Finanzierungsinstituten sowie aus Wissenschaft und Politik waren der Einladung nach Köln gefolgt. An der Feier nahmen auch die Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Gudrun Kopp, als Aufsichtsratsvorsitzende der DEG sowie Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstandes der KfW Bankengruppe und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der DEG, teil.
In seinem Festvortrag beschrieb Bundespräsident a.D. Dr. Horst Köhler die Aufgabenstellung des hochrangigen Beratergremiums von UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon, in das er berufen wurde und das eine neue Agenda für die Millenniumsentwicklungsziele nach 2015 ausarbeiten soll. Er unterstrich dabei, dass eine neue Entwicklungsagenda besonders die ärmsten Länder, fragile Staaten und vor allem den afrikanischen Kontinent in den Blick nehmen müsse. Denn die afrikanische Bevölkerung wachse doppelt so schnell wie die Lateinamerikas oder Asiens und bereits im Jahr 2025 werde einer von vier jungen Menschen auf der Welt aus Subsahara Afrika kommen. Dies wäre der größte "Jugendüberschuss", den es je gegeben hätte: "Junge Menschen brauchen Chancen, sie brauchen Arbeitsplätze und sie sprechen diese Bedürfnisse offen an, wie wir es gerade in Nordafrika erleben." Dies sei "ein eindringlicher Aufruf, auch dafür zu sorgen, dass die riesigen natürlichen Ressourcen Afrikas ein Segen für die Menschen und nicht erneut zu einem Fluch werden."
Ferner hob Bundespräsident a.D. Köhler hervor, dass die positiven Aspekte der afrikanischen Realität zu wenig präsent seien. "Das Afrika des 21. Jahrhunderts ist demokratischer, wirtschaftlich stabiler, gerechter und gebildeter." Er appellierte an deutsche Unternehmen, die Chancen zu nutzen. Mehr deutsche Firmen auf dem Weg nach Afrika zu begleiten, sei eine der zentralen Aufgaben der DEG in der nahen Zukunft. Zudem forderte Köhler mehr berufliche Bildung in Afrika. "Bildung ist der Schlüssel zu fast allem: Zu persönlicher Entfaltung und Selbstbestimmung, aber auch zu wirtschaftlicher Entwicklung und gesellschaftlichem Fortschritt." Unternehmen bräuchten gut ausgebildete Arbeitskräfte. "Menschen, die ihr Handwerk beherrschen und bereit sind, immer weiter zu lernen. Menschen, die eine solide berufliche Bildung genossen haben." Hier plädierte er für noch mehr Engagement der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. "Mit unserem dualen Ausbildungssystem und unserer mittelständischen Wirtschaftsstruktur sind wir vielen Ländern ein Vorbild."
Zuvor hatten die Gäste des Festaktes zum Thema "Verantwortliche Unternehmen - mutig Zukunft gestalten" u.a. mit Prof. Dr. Stephan A. Jansen, Direktor des Civil Society Center der Zeppelin Universität Friedrichshafen sowie Valli Moosa, Lereko Metier Sustainable Capital (LMSC) und ehemaliger Umweltminister von Südafrika, diskutiert. Deutlich wurde, dass Nachhaltigkeit heute mehr als eine geforderte Notwendigkeit ist: Sie sei entscheidend für die künftige globale Entwicklung, berge unternehmerische Chancen und werde die Unternehmenskulturen weltweit zukünftig mitbestimmen.
Der Festakt bildete den Abschluss des Jubiläumsjahres 2012. In den vergangenen Monaten hatte die DEG bereits mit Veranstaltungen und Veröffentlichungen unter dem Motto "Mut zur Entwicklung" ihre Arbeit im internationalen und lokalen Kontext beschrieben.
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