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Neue Presse Hannover

Neue Presse Hannover: Kommentar der "Neuen Presse" aus Hannover zu Moskau/Terror

Hannover (ots)

Sicherheit gibt es nicht. Mit dieser Lehre sind
Millionen Moskowiter gestern nach den blutigen Anschlägen auf ihre 
U-Bahn heimgekehrt. Zwei Frauen rissen, freiwillig oder gezwungen, 
mit ihren Bombengürteln dutzende Zivilisten in den Tod. Der Frieden 
in der Hauptstadt ist verletzlich, solange der Krieg im Nordkaukasus 
herrscht.
Dort in Tschetschenien schienen die Kämpfe zuletzt eingedämmt. Doch 
das war offenbar ein Trugschluss. Der Widerstand gegen die verhasste 
Zentralmacht hat sich vielmehr ausgedehnt - auch auf Inguschetien und
Dagestan. Die Islamisten, denen Russland jedwede politische 
Legitimität abspricht, finden immer neue Anhänger in der 
Unruheregion. 200 so genannte Banditen wurden dort nach Angaben 
Moskaus im vergangenen Jahr getötet. Doch ihre Verwandten und Freunde
schwören um so inniger Rache gegen das übermächtige russische 
Militär. Und die Zivilbevölkerung leidet unter der Gewalt von beiden 
Seiten.
Einen Ausweg aus dieser Logik hat bisher noch keiner gefunden. Zwar 
zeigte Präsident Dmitri Medwedew zuletzt Ansätze, dem Kaukasus durch 
wirtschaftliche Erfolge zu mehr sozialer Stabilität zu verhelfen. 
Tatsächlich wären viel mehr Investitionen in Arbeitsplätze, Bildung 
und Gesundheit nötig, um dem Islamismus den Boden zu entziehen. Doch 
nach dem gestrigen Terror ist zu erwarten, dass auch Medwedew wieder 
ganz auf Härte setzt. Dabei ist schon absehbar, dass erneut 
Unschuldige zwischen die Fronten geraten.
So viel Verständnis man für Russland im Anti-Terror-Kampf haben kann,
so sehr darf der Westen doch nicht die Augen vor dem Unrecht 
verschließen, dass Moskau in den Unruheprovinzen verübt.

Pressekontakt:

Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de

Original-Content von: Neue Presse Hannover, übermittelt durch news aktuell

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