Neue Presse Hannover: Atom-Ausstieg - Noch eine Wende ist nicht drin Kommentar von Petra Rückerl
Hannover (ots)
Feiner Anzug, Nerdbrille, Netter-Schwiegersohn-Image, konservativ - die Revolutionäre von heute sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Dass CDU-Umweltminister Norbert Röttgen den aktuellen Atom-Ausstieg als Revolution bezeichnet, dürfte die echten Kämpen aus dem Gorleben-Treck 1979 nach Hannover nicht mal ein müdes Lächeln kosten. Aber geschenkt. Soll er doch seine Revolution haben, solange sie nachhaltig ist. Schwarz-Gelb führt den Ausstiegsbeschluss, der für andere vor ihnen eine Herzensangelegenheit war, eben aus pragmatischen Gründen durch. Wer soll den jetzt noch rückgängig machen? Laufzeitverlängerung im Herbst 2010, Ausstieg im Sommer 2011, Ausstieg vom Ausstieg im Frühjahr 2012 - solch eine Wendigkeit ist nicht mal Angela Merkel zuzutrauen. Zuzutrauen ist ihrer Chaoten-Regierung allerdings, dass die Ausstiegsgesetze mit heißer Nadel gestrickt wurden. Und dass die Energieversorger das eine und andere milliardenschwere Zückerli mit auf den Weg bekommen haben. Wer weiß das schon so genau? Wende vollzogen, Gesetz durchgepeitscht - interne und gesellschaftliche Debatten? Fehlanzeige! Ob die Energiewende so auch zum Meinungsumschwung bei den Wählern führt, ist beileibe nicht ausgemacht.
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