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Neue Presse Hannover: Kommentar zur Loveparade Von Nora Lysk

Hannover (ots)

Im Moment der Trauer, als die Bässe noch in den Ohren derer nachdröhnten, die die Katastrophe von Duisburg miterlebt hatten, da kam bereits ein schrecklicher Verdacht auf: Wurden Sicherheitsbedenken bei der Organisation der Loveparade schlicht ignoriert? Wurde auf Biegen und Brechen versucht, die Besucher-Marke von einer Million zu brechen? Was im Moment der Trauer noch keiner laut zu fragen wagte, haben Veranstalter, Angehörige der Opfer und Politik nun schwarz auf weiß. Es gab nicht nur Sicherheitsbedenken - und zwar erhebliche -, die Techno-Party war rechtswidrig genehmigt worden. Junge Menschen wurden auf einem Gelände zusammengepfercht, das vielleicht die Hälfte an Partyjüngern verkraftet hätte. Kurz vor dem Jahrestag der Katastrophe wird deutlich, wie sehr die Macher ihre Kompetenzen überschätzten. Frei nach dem Motto "Wir werden das Ding schon durchziehen". Hauptsache, die Rechnung geht am Ende auf. Diese Jagd nach dem Superlativ kostete 21 junge Menschen das Leben. Dass die Staatsanwaltschaft nicht aufgibt - auch wenn sich die Ermittlungen noch Monate hinziehen -, ist angesichts des Ausmaßes der Tragöde nur konsequent. Konsequent wäre allerdings auch gewesen, wenn Oberbürgermeister Adolf Sauerland gleich nach dem Unglück seinen Chefsessel im Rathaus geräumt hätte. Seine knappe Entschuldigung von gestern kommt nicht nur ein Jahr zu spät, sie wirkt vor dem Hintergrund der aktuellen Ermittlungsergebnisse vor allem erzwungen und peinlich. Fest steht: Die entscheidenden Fehler wurden im Rathaus begangen. Dort sollten spätestens jetzt auch die Entscheider gehen.

Pressekontakt:

Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de

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