Neue Presse Hannover: Lebensmittel-Kampagne - die Tonne bleibt leer Ein Kommentar von Harald John
Hannover (ots)
War das die letzte heiße Schlacht am kalten Buffet? Verbraucherministerin Ilse Aigner, die seit Wochen einen Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln führt, ist mittlerweile bei den Schnittchen angelangt. Für 17 Prozent aller Nahrungsabfälle sind laut einer aktuellen Studie Großabnehmer wie Gaststätten, Hotels und Caterer verantwortlich. Und sie müssen sich fragen lassen, ob diese Form der Lebensmittel-Dekoration auf kalten oder warmen Platten noch zeitgemäß ist. So appetitlich ein randvoll gedeckter Tisch ist, so eklig und überflüssig ist es, wenn am Ende die Brote mit dem wellig gewordenen Käse und dem leicht riechenden Räucherlachs massenhaft weggeschmissen werden müssen. Nach den Debatten um Öko- und Bio-Essen, um zu viel Fleisch auf dem Teller und zu viel Gift in der Nahrung hat Ilse Aigner ein ganz wichtiges Thema auf die Agenda gesetzt. Die Verschwendung. Und die CSU-Politikerin hat die Verantwortlichen klar ausgemacht. Es sind natürlich wir Verbraucher, die durch falsche Einkaufsplanung und Gleichgültigkeit wertvolle Ressourcen verschwenden. Aber auch die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie und der Einzelhandel sind aufgefordert, unter dem Motto "Zu gut für die Tonne" neu und konsequent über Produktion, Verteilung und Verpackung nachzudenken. Das könnte das verdiente Ende für manches Buffet bedeuten, aber auch für überdimensionierte XXL-Verpackungen. Essen im Single- statt im Großfamilien-Format, so Aigner, sei nunmal zeitgemäßer. Dass damit wiederum mehr Verpackungsmüll produziert werden könnte, hat Aigner noch nicht im Blick. Aber auch der ist zu schade für die Tonne.
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