Das Erste: "W wie Wissen" am 17. Oktober 2010 um 17.03 Uhr im Ersten
München (ots)
Thema: Unsere Ozeane
Das "Census of Marine Life" - die Volkszählung im Ozean - ist eines der wichtigsten und größten internationalen Forschungsprojekte weltweit. Zehn Jahre hatten die Wissenschaftler nur ein Ziel: alle Lebewesen im Ozean zu zählen und ihnen einen Namen zu geben. In diesem Herbst ist das Projekt zu Ende. Doch die Erforschung der Ozeane noch lange nicht. "W wie Wissen" begibt sich auf eine Reise durch die Weltmeere - und in ihre Vergangenheit. Dennis Wilms stellt die Sisyphos-Arbeit der Forscher vor, erklärt, wie Sahara-Staub den Ozean düngt, und erzählt die Geschichte des Fischers und Meeresbiologen Ted Ames, der an der Küste von Maine ein Hummer-Labor gegründet hat.
Volkszählung im Ozean
Zehn Jahre haben 2.000 Wissenschaftler aus über 80 Nationen die Lebewesen in den Ozeanen gezählt und den neu entdeckten Arten einen Namen gegeben. Auch 15 deutsche Meeresforschungsinstitute waren am "Census of Marine Life" beteiligt. Jetzt läuft die Förderung aus. Dabei können die Forscher gar nicht so schnell arbeiten, wie sie - vor allem in der Tiefsee - neue Tierarten entdecken. Sie vermuten: In den Ozeanen leben bis zu zehn Millionen verschiedene Tierarten, das sind acht mal mehr, als an Land bisher bekannt sind. "W wie Wissen" begibt sich auf eine Reise durch die Weltmeere - und in ihre Vergangenheit.
Seegurken vor Neuseeland
Im Rahmen der weltweiten "Volkszählung im Ozeanen" schickte das neuseeländische Umweltforschungsinstitut NIWA sein Forschungsschiff Tagaroa in die Antarktis. Gerade in den Meeren südlich von Neuseeland leben aufgrund der isolierten Lage eine Vielzahl von Tierarten, die es nur hier gibt: z. B. bizarre Seegurken, Meeresschnecken, Schwämme und Korallen. "W wie Wissen" war dabei, als Tausende neuer Arten entdeckt wurden.
Sahara-Staub als Düngemittel für den Ozean Wüstengebiete sind nicht gerade bekannt für ihre Fruchtbarkeit. Aber Sahara-Staub, von Stürmen auf den offenen Atlantik geweht, ist verantwortlich für das Wachstum von Plankton. Das hat die Ozeanographin Joanna Waniek vom Leibniz Institut für Ostseeforschung herausgefunden. Ohne diese natürliche Düngung des Ozeans wäre ein riesiges Gebiet bei Madeira viel ärmer an Leben. Entscheidend ist der hohe Eisen- und Nitratanteil im Wüstenstaub, ohne den kein Plankton wachsen kann. Da Plankton auch die Lebensgrundlage aller Meerestiere ist, profitieren vermutlich auch Fische und größere Tiere wie Wale von den Staubstürmen. "W wie Wissen" hat Joanna Waniek auf einer Expedition begleitet.
Der alte Mann und der Hummer
Er ist über 70, ein wettergegerbter Seemann und ein international anerkannter Meeresbiologe: Ted Ames. In seiner Heimat gründete er ein Institut zur Wiederbelebung der leer gefischten Gewässer vor der Küste von Maine. Seine Methode: die Weisheit der alten Fischer mit modernen Computer-Modellen zu verknüpfen. Jetzt erhielt Ames den sogenannten "Genius Award" von der MacArthur-Stiftung, der an Kreative aus allen Lebensbereichen vergeben wird. Von den 500.000-Dollar Preisgeld baute er in seinem Institut ein Hummer-Labor. Seine Idee: Die Bestände der immer rarer werdenden berühmten Maine-Hummer mit gezüchteten Tieren aufzupäppeln. "W wie Wissen" besucht den engagierten Meeresforscher.
Moderation: Dennis Wilms
"W wie Wissen" im Internet unter www.DasErste.de/wwiewissen
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