"ttt - titel thesen temperamente" am 3. März 2013 im Ersten "ttt" kommt am Sonntag, 3. März 2013, um 23.05 Uhr vom Norddeutschen Rundfunk und hat folgende Themen:
München (ots)
Der neue Stalin-Kult - Wohin treibt Russland? Er ist wieder da. 60 Jahre nach seinem Tod am 5. März 1953 wird Josef Stalin in Russland wieder als Nationalheld gefeiert: Sein Konterfei schmückt moderne Kunstwerke, Werbung, Schulhefte und sogar einen "Stalinbus". In Liedern wird der Mann, der Millionen Menschen vernichtet hat, verherrlicht, in Fernsehsendungen als einer der größten Russen aller Zeiten dargestellt. "ttt" spricht mit Autoren, Journalisten und Politikern über den erneuten Stalin-Kult und seine Folgen: Denn die Sehnsucht nach einem starken Führer, das Heraufbeschwören vermeintlich glorreicher Sowjetzeiten erzählt viel über den Zustand Russlands und seiner Demokratie.
Das Making-Off von "Psycho" - Anthony Hopkins spielt Alfred Hitchcock Legendär die Duschszene, der Schrei des Opfers, die Musik - "Psycho" von Alfred Hitchcock. Wie es zu diesem Klassiker der Filmgeschichte kam, welche Widerstände Hitchcock dafür überwinden musste, und wie sehr er seine gesamte Umwelt für seine Arbeit, seinen Erfolg und seine Marotten in Anspruch nahm, zeigt jetzt der großartige und durchaus amüsante Film "Hitchcock" (Filmstart 14.3.2013). Anthony Hopkins spielt diesen besessenen Filmemacher kongenial, Helen Mirren seine kluge, eigenwillige und überaus loyale Ehefrau Alma ganz wunderbar. "ttt" über das Making-Off eines grandiosen Psycho-Thrillers.
Momentaufnahmen einer Freundschaft - Egon Bahr erinnert sich an Willy Brandt Es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft, einer politischen und persönlichen. Der eine gilt als die Lichtgestalt der deutschen Politik, der andere als der eigentliche Vater der neuen Ost- und Entspannungspolitik der siebziger Jahre. Beide konnten sich immer auf den anderen verlassen, einander vertrauen, manchmal brauchte es nicht viele Worte. Jetzt hat der eine über den anderen geschrieben: Egon Bahr erinnert sich an Willy Brandt ("Das musst du erzählen"). Er erzählt von den langen gemeinsamen Spaziergängen in Berlin zu Mauerzeiten, an die Verhandlungen in Ost und West, die Ostverträge, die Diffamierungen, den Triumph und den Rücktritt Willy Brandts. Als der verkündet wurde, weinte Egon Bahr. "ttt" trifft Egon Bahr und blickt mit ihm noch einmal auf die gemeinsamen Jahre mit Willy Brandt zurück.
Warum wir Hunde lieben und Schweine essen - Die Psychologie des Fleischkonsums Der Pferdefleischskandal ist auch deshalb so beachtet worden, weil die Deutschen Pferdefleisch eher ablehnen - bei Lamm statt Rind wäre der Aufschrei sicherlich leiser ausgefallen. Aber warum ist das so? Warum essen wir Rind, empfinden aber bei Hundegulasch Ekel? Warum streicheln wir manche Tiere, und sperren andere in Massenkäfige und malträtieren sie? Die amerikanische Psychologin Melanie Joy setzt sich seit Jahren mit den psychologischen Mechanismen unseres Fleischkonsums auseinander, sie redet über innere Verleugnung, Verdrängung und moralische Muster in Bezug auf unser tägliches Essensverhalten. Joy prägte den Begriff des Karnismus, ihr Buch "Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen" erscheint im Mai.
Kunst ist Konzept - Mel Bochner im Haus der Kunst Seinen Namen kennen die wenigsten, aber an seinen Kunstwerken kommt kaum einer vorbei: Mel Bochner. Er hat die Konzeptkunst mit begründet, seine erste Einzelausstellung in New York 1966 gilt als die Initialzündung dieser Kunstrichtung überhaupt. Er erklärte alles zu einem von ihm geschaffenen Kunstwerk - und definierte somit den Begriff der Autorenschaft neu. Eben diese Installation ist jetzt wieder im Haus der Kunst zu sehen ("Wenn sich die Farbe ändert", 7.3 - 23.6.2013). Und noch viel mehr: Immer wieder lotet Mel Bochner den Begriff von Kunst und Malerei, Theorie und Praxis aus, die umfassende Werkschau in München macht seine konzeptuelle Bildsprache erleb- und nachvollziehbar. "ttt" trifft den Künstler beim Aufbau der Ausstellung und diskutiert mit ihm seine Konzepte.
Moderation: Dieter Moor
Redaktion: Edith Beßling, Christine Gerberding, Niels Grevsen, Thorsten Mack (NDR)
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