Das Erste: Zum Tod von Marcel Reich-Ranicki
München (ots)
Aus Anlass des Todes von Marcel Reich-Ranicki ändert Das Erste sein Programm am Freitag, 20. September 2013, wie folgt:
22.00 Uhr
Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben (WDR/ARD Degeto/ARTE) Fernsehfilm Deutschland 2009 von Dror Zahavi
In Rückblenden erzählt der Film die frühe Lebensgeschichte des 1920 im polnischen Wloclawek geborenen Marcel Reich-Ranicki. Nach seiner Schulzeit in Berlin bleibt ihm als Jude das Studium verwehrt. Im Herbst 1938, wenige Monate nach seinem Abitur, wird er nach Warschau deportiert, 1940 ins Ghetto umgesiedelt, wo er in größter Not auch die Liebe seines Lebens findet: Der Hochzeitstag mit Teophila (genannt "Tosia") fällt zusammen mit dem Beginn der Räumung des Ghettos. Marcels Eltern, sein Bruder und Tosias Mutter werden in die Vernichtungslager deportiert. Im Februar 1943 gelingt Marcel mit seiner Frau die Flucht aus dem Ghetto in den Warschauer Untergrund. In den 50er Jahren entschließen sich beide zu einem ungewöhnlichen Schritt: Sie gehen in die Bundesrepublik Deutschland zurück. Marcel Reich-Ranicki wird der deutsche "Kritiker-Papst". Die Liebe zur deutschen Sprache und Literatur ist ihm trotz allem geblieben. Mit Matthias Schweighöfer, Katharina Schüttler, Maja Maranow, Joachim Król u.v.a. Redaktion: Dr. Barbara Buhl (WDR)
23.30 Uhr
Beckmann - Spezial Gespräch vom 6. April 2009 Bei seinem Gespräch mit Reinhold Beckmann am 6. April 2009 sprach Marcel Reich-Ranicki über seine Leidenschaft für die Literatur und über das, was ihn ein Leben lang prägte: die Jahre, die er und seine jüdische Familie im Warschauer Ghetto verbringen mussten, und die Liebe zu seiner Ehefrau Teofila, mit der er 1943 vor der KZ-Deportation floh.
Programmdirektor Volker Herres zum Tod Marcel Reich-Ranickis: "Mit der Ausstrahlung der Verfilmung der Autobiographie von Marcel Reich-Ranicki gedenkt Das Erste des großen Literaturkritikers. In 'Mein Leben' schildert Marcel Reich-Ranicki äußerst bewegend sein dramatisches Schicksal, seinen Überlebenskampf während der Nazizeit. Ein eindringliches Zeitdokument, welches das Grauen des Dritten Reiches präzise wach werden lässt. Der Film von Dror Zahavi zeigt die große und starke Persönlichkeit Marcel Reich-Ranickis, dem die Deutschen so schreckliches angetan haben und der dennoch nie die Liebe zur deutschen Sprache und Literatur verloren hat."
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