Das Erste: "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 11. März 2014, um 22.45 Uhr
München (ots)
Das Thema:
"Rätsel Parkinson: Warum gehorcht mein Körper nicht?"
Sie ist nach Alzheimer die zweithäufigste sogenannte neurodegenerative Krankheit. Über vier Millionen Menschen sind betroffen, unter ihnen Prominente wie Hollywood-Schauspieler Michael J. Fox, Boxlegende Muhammed Ali oder Fußballtrainer Udo Lattek. Die Ursache ist meist unklar, die Diagnose schwierig. Aber in jedem Fall verändert die tückische Krankheit das Leben dramatisch.
Gäste: Ottfried Fischer (Kabarettist und Schauspieler) Dr. Gunther von Hagens (Mediziner, "Körperwelten") Dr. Antje-Katrin Kühnemann (Ärztin und TV-Moderatorin) Brigitte Kämpf (Dolmetscherin) Prof. Dr. Daniela Berg (Neurologin, Parkinson Gesellschaft) Ottfried Fischer "Der Parkinson ist eine feige Sau. Er schubst mich, wenn ich es nicht brauchen kann", sagt der Schauspieler, bei dem die Krankheit 2008 diagnostiziert wurde. Er habe lange gezögert, an die Öffentlichkeit zu gehen, aber irgendwann sei ihm keine andere Wahl mehr geblieben: "Fernsehmachen ist sehr anstrengend. Da bekommt man ja schon als kerngesunder Mensch seine Probleme." Auch wegen der Krankheit verabschiedet sich Ottfried Fischer jetzt von seiner Titelrolle in der erfolgreichen ARD-Serie "Pfarrer Braun". Dr. Gunther von Hagens Millionen Menschen haben weltweit seine umstrittene Ausstellung "Körperwelten" gesehen. Vor sechs Jahren erfuhr der Arzt, dass er an Parkinson erkrankt ist. Besonders das Sprechen fällt ihm schwer, es ist nur mit Hilfe von Medikamenten und einem Hirnschrittmacher möglich. "Ich habe gedacht, das Leben ist zu Ende. Jetzt versuche ich, die Erkrankung als eine Chance zu verstehen. Ich muss jetzt alles anders sehen und erleben", sagt der Leichen-Präparator, der trotz der Krankheit weiter täglich arbeitet. Begleitet wird der Erfinder der Plastination von seinem Sohn Rurik. Dr. Antje-Katrin Kühnemann Dass ihr Mann an Parkinson erkrankt war, erkannte sie schon ein Jahr vor der Diagnose an ersten Anzeichen. "Es war deswegen kein Schock für mich", sagt die Ärztin. Sie hilft ihrem Mann durch den Alltag: "Ich weiß, dass es nicht besser wird. Aber wir würden nie unseren Alltag auf Parkinson abstimmen, dann hätte uns die Krankheit im Griff. "Parkinson könne man nicht aufhalten, aber verzögern", sagt Antje-Katrin Kühnemann. Brigitte Kämpf Es fing mit einem Tremor an, also mit einer Unruhe im Körper bis hin zum Händezittern. Symptome, die sie paradoxerweise heute nicht mehr habe, sagt die Dolmetscherin, die mit 54 Jahren die Diagnose Parkinson erhielt. Von heute auf morgen wurde die heute 68-Jährige aus dem Leben gerissen. Sie brauchte zwei Jahre, um die Krankheit zu akzeptieren. Brigitte Kämpf bewältigt heute ihren Alltag mit Unterstützung ihrer Tochter und setzt dabei auf viel Bewegung und ihre Selbsthilfegruppe für Parkinsonerkrankte. Prof. Dr. Daniela Berg Die Diagnose lasse sich bei Parkinson oft nicht eindeutig stellen. Neben Zittern und langsamen Bewegungen seien Depressionen, Schlafstörungen und eingeschränkte Geruchswahrnehmung mögliche Anzeichen, erläutert die Medizinerin. Seit fast 20 Jahren erforscht Daniela Berg die Krankheit. Auch wenn die Vorsitzende der deutschen Parkinsongesellschaft ihren Patienten noch keine Genesung in Aussicht stellen kann, ist ihr wichtig: "Den Verlauf der Krankheit können wir viel angenehmer gestalten."
"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Redaktion: Carsten Wiese
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