Das Erste
"Bericht aus Berlin" am Sonntag, 20. September 2015, um 18:30 Uhr im Ersten
München (ots)
Geplante Themen:
Griechenland wählt: Erste Prognosen aus Athen / Hat Alexis Tsipras diesmal zu hoch gepokert? Die linkspopuläre Partei Syriza und die Konservativen von Nea Dimokratia liefern sich in Griechenland ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wie wird die Wahl ausgehen und was heißt das dann für das erst jüngst vereinbarte dritte Hilfspaket für Griechenland? Wir schalten nach Athen zu Peter Dalheimer für eine erste Einschätzung nach Schließung der Wahllokale.
Europas Kitt bröckelt: Von Wertegemeinschaft und Folterwerkzeugen / Ein eiserner Zaun an Ungarns Grenzen, Tränengas gegen Flüchtlinge und eine Kanzlerin, die sich nicht dafür entschuldigen will, dass Deutschland sein "freundliches Gesicht" zeigt. Es ist schlecht um die Einigkeit in Europa bestellt. Zu wenig "Union", beklagt Kommissionschef Jean-Claude Juncker und beißt sich die Zähne daran aus, einen Kompromiss bei der Flüchtlingsfrage durchzusetzen. Auch die EU-Innenminister sind bislang gescheitert, nun sollen die Staatschefs ran. Sigmar Gabriel will die gesamte Finanzplanung zur Disposition stellen, wenn Europa keine gemeinsame Lösung in der Flüchtlingsfrage findet. Angela Merkel hält nicht viel vom Drohen, will die "Folterinstrumente" noch nicht auspacken. Aber gibt es überhaupt geeignetes Drohpotenzial? Lässt sich Solidarität erzwingen? Sabine Rau über ein Europa, in dem die Gräben und Zäune größer werden. Schaltgespräch mit Sigmar Gabriel, Vizekanzler, SPD-Parteivorsitzender und Bundeswirtschaftsminister
Die Stunde der Populisten: Die rechten Parteien machen mobil / "Jung, männlich, muslimisch" seien die, die da kommen. Sie brächten "Anarchie" und "Krankheiten" mit, seien eine "Gefahr für blonde Frauen", aber auch für "Deutschland". Das sind Sprüche von Thüringens AfD-Landeschef Höcke. Er sieht "Angst-Räume", die größer werden und findet dabei viel Zuspruch. Die rechtspopulistische AfD sieht sich trotz Spaltung im Aufwind. In Sachsen würden sie derzeit 13 Prozent wählen, die NPD liegt bei 5 Prozent. Das heißt, fast jeder Fünfte würde sich hier für eine Partei entscheiden, die sich klar fremdenfeindlich positioniert. Auch Pegida erhält neuen Auftrieb, ihr Gründer Lutz Bachmann will eine neue Partei ins Leben rufen. In Gemeinden, wo die Willkommenskultur überwiegt, befürchten Bürgermeister, dass die Stimmung kippen könnte. In Bayern versucht die CSU, die Lufthoheit über den Stammtischen zu behalten. Doch dieses Kalkül geht diesmal nicht auf, so der Politologe Prof. Hajo Funke: Die Ängste und Sorgen der Bürger müsse man zwar ernst nehmen, doch wer sie schüre, treibe die Wähler den rechtsextremen Parteien in die Arme. Marie-Kristin Boese und Tim Herden über die Stunde der Populisten.
Moderation: Tina Hassel
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