Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" (NDR) am Sonntag, 4. Oktober 2015, um 23:05 Uhr
München (ots)
Geplante Themen:
Ein neuer Anfang, fern der Heimat - Ein ungarischer Regisseur erzählt die Liebesgeschichte seiner Eltern Wie sein Land heute mit Flüchtlingen umgehe, das sei eine Sünde, sagt der ungarische Filmregisseur Péter Gárdos. Wenn nach dem Zweiten Weltkrieg seine Eltern, beide KZ-Überlebende, nicht in Schweden Zuflucht und Versorgung gefunden hätten, dann gäbe es ihn gar nicht. Gárdos hat die Geschichte seiner Eltern verfilmt und auch einen Roman darüber geschrieben, der in diesem Herbst in mehr als 20 Ländern erscheint: "Fieber am Morgen" erzählt, wie Miklos und Lili sich nur durch Briefe kennen und lieben gelernt haben. Beide schwach, krank, schutzlos - und fern der Heimat haben sie den Anfang ihres neuen Lebens gefunden. Erst nach dem Tod des Vaters traute sich Gárdos' Mutter, ihrem Sohn diese Briefe zu zeigen. Der erkannte sofort, was er da in Händen hielt: eine exemplarische Geschichte über Heimatlosigkeit und Hoffnung. Baby auf Wunsch - Wo sind die ethischen Grenzen der Reproduktionsmedizin? Eizellen einfrieren, Eizellen kaufen oder etwa eine Leihmutter buchen? Man braucht im Internet nur mal "Eizellspenden" oder "Leihmutterschaft" einzugeben, schon findet man zahlreiche Angebote, die einen unkomplizierten Weg zum Wunschkind versprechen. Aber gibt es überhaupt ein Recht auf ein Kind oder geht es vielen Paaren nicht vielmehr darum, mit dem Baby ein Konsumbedürfnis zu erfüllen? Das fragt die Autorin Eva Maria Bachinger in ihrem Buch "Kind auf Bestellung". Dagegen sieht die Medizinethikerin Claudia Wiesemann in der Reproduktionsmedizin eine neue Fortpflanzungsfreiheit, eine Stärkung der Selbstbestimmung. Konsumdenken versus Recht auf Fortpflanzung - "ttt" diskutiert das Missverhältnis zwischen medizinischen und ethischen Grenzen. Von der Hafenstraße zur Art Basel - Atelierbesuch bei Daniel Richter Als er anfing, Kunst zu studieren wurde er nach eigenen Angaben sofort Alkoholiker - anders hätte er es nicht ausgehalten. Und doch sei er, der ehemalige Hausbesetzer, ein glücklicher Student gewesen, sagt Daniel Richter über seine Anfänge. Das ist jetzt schon lange her. Mittlerweile ist er im Kunstbetrieb angekommen - und irgendwie dann doch nicht. Sagt er. Vielleicht, weil er sich nicht festlegen lassen möchte, immer ein bisschen Abstand hält. Auch zu seinem eigenen Schaffen. Die Kunsthalle Schirn zeigt jetzt neue Arbeiten von Daniel Richter: "Hello, I love you" (ab 9. Oktober). Gezeigt werden 30 Bilder, die eine Zäsur im Werk darstellen; Gemälde, die sich der von Richter gewohnten und bekannten Malweise und Motivik entziehen. "ttt" hat Daniel Richter in seinem Atelier besucht - bevor die Bilder nach Frankfurt zur Ausstellung reisen. Musik zum Schlafen - Uraufführung von Max Richters Acht-Stunden-Werk "SLEEP" Musik zum Entschleunigen, mehr noch zum Einschlafen, hat er komponiert, der in Deutschland geborene britische Komponist Max Richter. Acht Stunden Minimal Music zum Pennen, klingt nach einem schrägen Vorhaben. Max Richter meint das aber ganz ernst, ihm geht es darum herauszufinden, wie Menschen Musik während des Schlafens wahrnehmen. Sein Mammut-Werk "SLEEP" hat Richter nun aufgeführt, mit einem Musiker-Ensemble vor dösendem Publikum, live ins Radio übertragen. Wie schafft man es, über Stunden zu spielen und sind die Besucher auch wirklich eingeschlafen? "ttt" war bei der Uraufführung in London dabei.
Moderation: Max Moor
Redaktion: Christine Gerberding, Niels Grevsen, Sine Wiegers
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