"MAISCHBERGER" am Mittwoch, 24. Februar 2016, um 22:45 Uhr
München (ots)
Das Thema:
"Hass auf Flüchtlinge, Regierung zerstritten: Spaltet Merkel das Land?"
Deutschland ist fassungslos. Erneut ist Sachsen das Zentrum fremdenfeindlicher Ausschreitungen. Stehen in Zeiten von AfD und Pegida mehr als nur Minderheiten hinter rechtsextremen Protesten? Oder hat Merkels Koalition, die ihre Konflikte in der Flüchtlingsdebatte auf offener Bühne austrägt, für eine Radikalisierung der politischen Auseinandersetzung gesorgt?
Die Gäste:
Jan Josef Liefers, (Schauspieler) Armin Laschet, CDU (NRW-Landesvorsitzender) Peter Ramsauer, CSU (ehem. Verkehrsminister) Natascha Kohnen, SPD (Generalsekretärin Bayern) Hans-Hermann Tiedje (Journalist und Politikberater)
Jan Josef Liefers
"Ich bin ein Fan von Angela Merkel", bekannte der "Tatort"-Star mit Blick auf die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Vor zwei Jahren reiste er nach Aleppo in Syrien und prophezeite bereits damals, dass sich bald "Millionen Flüchtlinge" zu uns auf den Weg machen. Über rechtsextreme Auswüchse sagt der gebürtige Dresdner: Sachsen sei nicht gleich Pegida. Eine starke Demokratie könne solche Bewegungen verkraften, dürfe sich aber auch zur Wehr setzen.
Armin Laschet
"Man fragt sich, ob manche nicht nach der Wiedervereinigung einen verpflichtenden Integrationskurs über unsere menschliche Leitkultur hätten besuchen müssen", kommentiert der CDU-Landesvorsitzende von NRW die Vorfälle vom Wochenende in Sachsen. Der Stellvertreter von CDU-Parteichefin Angela Merkel verteidigt ihre Flüchtlingspolitik: "Jeder, der glaubt, es gäbe einen einzigen Schalter, um die Krise zu lösen, hat falsche Erwartungen."
Peter Ramsauer
Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Bundestag warnt vor einer gesellschaftlichen Krise: "Es herrscht Angst und Unsicherheit, das Vertrauen in den Staat und die Politik ist erschüttert. Die Stimmung steht im krassen Gegensatz zu dem Zustand der Betroffenheit in der CDU." Nach den mageren Ergebnissen des EU-Gipfels glaubt der CSU-Abgeordnete nicht mehr an eine europäische Lösung: "Bayern wird nicht anders können, als seine Grenzen im Alleingang zu sichern."
Natascha Kohnen
Mit dem Video ihrer Wutrede im Bayerischen Landtag Anfang Februar landete die SPD-Politikerin einen Internet-Hit. Die Landtagsabgeordnete hatte die CSU darin scharf für Ihre Haltung in der Flüchtlingskrise attackiert. Die Partei ginge seit Monaten "dem ganzen Land auf die Nerven mit ihrem populistischen Rumgeplärre". Statt über Vorschläge aus Berlin zu lachen, sollte man mit dem Koalitionspartner zusammenarbeiten, fordert die Generalsekretärin der Bayern-SPD.
Hans-Hermann Tiedje
Aus "der mächtigsten Frau der Welt" sei in wenigen Wochen eine internationale Bittstellerin geworden, schreibt der ehemalige "Bild"-Chef Hans-Herrmann Tiedje in einem Gastkommentar der "Neuen Zürcher Zeitung". Angela Merkel erweise sich als komplett überfordert und blende die Realitäten aus. "Sie müsste zugeben, dass sie einen Fehler gemacht hat. Es wäre ihr politisches Ende, aber dieses rückt auch so näher", glaubt der Politikberater. Es herrsche "Merkeldämmerung".
"Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Im Internet unter www.DasErste.de/maischberger Redaktion: Elke Maar (WDR)
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