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ARD Das Erste

Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 2. Juli 2017, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

München (ots)

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

USA: Rollensuche im Mittleren Osten
Ein Ex-Soldat, der schreibt. Elliot Ackerman war im Irak, kämpfte in 
Falludscha. Es war eine der blutigsten Schlachten des Irakkriegs. 13 
Jahre ist es her, aber noch immer präsent. Schreiben hilft beim 
Verarbeiten und beim Aufrütteln der Öffentlichkeit. Und die ist 
mittlerweile genauso kritisch wie Ackerman. "Der Irakkrieg war ein 
Fehler!", fasst auch der bekannte Politikanalyst Jon B. Alterman die 
Stimmung in den USA zusammen. Die arabische Welt liegt in Trümmern 
und die USA wirken unentschlossen. Der Druck auf US-Präsident Trump 
wächst, sich im Mittleren Osten zu positionieren. Was kann er tun? 
Will er die Amerikaner wieder zur Ordnungsmacht der Region machen? 
Und falls ja, heißt das nur militärisch oder auch diplomatisch? 
Demian von Osten geht diesen Fragen nach. (Autor: Demian von Osten, 
ARD Washington D.C.)

Irak: Mit roter Nase gegen Alpträume
Jede Nacht kommen die schrecklichen Bilder. Der Vater wird krank, zu 
Tode erschöpft vom verzweifelten Versuch, seine Familie zu retten. 
Sieben Tage lang muss Ahmed, damals zwölf Jahre alt, mit Eltern und 
Geschwistern bei Gluthitze im Sindschar-Gebirge ausharren. Sie sind 
Jesiden und auf der Flucht vor dem IS. Es ist August 2014, die 
Terrormiliz beginnt ihren Eroberungszug durch den Irak. Das Leid der 
Jesiden und der drohende Völkermord an ihnen bringt US-Präsident 
Obama dazu, sich wieder militärisch im Irak zu engagieren. Ahmeds 
fünfjährige Schwester verdurstet im Gebirge. Jahrelang haben die 
Erinnerungen den heute 15-Jährigen nicht losgelassen. Ahmed ist 
schwer traumatisiert, wie tausende andere jesidische Kinder. Die 
Frage, was die militärische Intervention der USA bewirkt hat, wollen 
sie nicht stellen; sie können noch immer nicht zurück in die Heimat 
und müssen lange Jahre in Lagern verbringen.
Einigen hundert dieser Kinder versucht ein Projekt der 
SOS-Kinderdörfer im irakischen Vertriebenen-Camp Khanke zu helfen. 
(Autor: Volker Schwenck, ARD Kairo)

Italien: Mit dem Super-E-Motorrad gegen die Krise
Das Wachstum schwächelt, die Banken sind in der Dauerkrise und die 
Politik findet keinen Konsens: Italien schlittert dem Abgrund 
entgegen und kaum jemand will es so recht wahr haben. Wer kann, 
verlässt das Land und baut sich anderswo ein neues Leben auf. Livia 
Cevolini sieht das ganz anders: Sie liebt ihre Heimat und die 
Technik. Die Ingenieurin hat ein Motorrad mit E-Motor entwickelt. Vor
sechs Jahren hat sie mit wenigen Leuten angefangen und heute ist sie 
auf dem internationalen Markt unterwegs - mit Büros in den USA und 
bald auch in Deutschland. Mühsam war der Weg bis dahin, aber die 
Ingenieurin aus Modena hat gute Berater im Rücken, die ihr 
Unternehmen auch an die Börse brachten. Auch wenn es ihrer Firma gut 
geht, so kämpft sie doch mit einer enormen Steuerlast, die die 
italienische Politik ihr aufbürdet. Hinzukommen die hohen 
Lohnebenkosten. Livia fordert mehr Flexibilität und Anreize, damit 
die italienische Wirtschaft Fahrt aufnimmt und ausländische 
Investoren wieder vermehrt nach Italien kommen. (Autorin: Ellen 
Trapp, ARD Rom)

Russland: Der Leoparden-Freund
Er will alles dafür tun, dass eines Tages auch im Westkaukasus, dem 
russischen Teil des Gebirges, wieder Leoparden leben. Das ist der 
größte Traum des 34-jährigen russischen Biologen Alim Pchitikow. 
"Historisch war der Leopard im ganzen Kaukasus verbreitet", erklärt 
er euphorisch. "Heute lebt der Kaukasus-Leopard nur noch in Armenien,
Aserbaidschan, Georgien und Iran." So war Alim Pchitikow als einer 
der führenden Kaukasusexperten vor einem Jahr dabei, als die 
internationale Umweltorganisation WWF drei junge Leoparden in einer 
besonders geschützten Region im russischen Kaukasus auswilderte. 
Dieses Gebiet unterliegt einem Totalschutz: Keinerlei menschliche 
Aktivitäten sind erlaubt. Nur mit einer  Genehmigung dürfen wir den 
Wissenschaftler bei seiner Recherchereise begleiten. Er will 
herausfinden, wie es um die Wildbestände bestellt ist, denn daraus 
kann er schließen, wie hoch die Überlebenschancen der Großkatzen 
sind. Allzu optimistisch ist er nicht, nachdem sich rund um Sotschi 
die Skigebiete in Richtung Kaukasisches Naturschutzgebiet ausbreiten.
Für die Biologen ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. (Autorin: Birgit
Virnich, ARD Moskau)

Kanada: 150 Jahre Sympathie?
Hunderttausende werden zur 150-Jahr-Feier in der Hauptstadt erwartet 
- mit dabei der junge populäre Premierminister Justin Trudeau und 
Prinz Charles als Bote der Queen. Kanada, das Einwandererland 
schlechthin, gilt zurzeit als Hort stabiler Liberalität, weitgehend 
frei von radikalem Populismus, Ausländerfeindlichkeit und starken 
gesellschaftlichen Gegensätzen. Die Regierung fährt einen klaren Kurs
der Abgrenzung gegenüber den USA  zu Gunsten offener Grenzen und des 
Klimaschutzes. Auf dem Programm des Landes steht auch mehr Engagement
in den Vereinten Nationen bei Friedensmissionen. Markus Schmidt 
begleitet ein kanadisches Ehepaar - sie europäischer, er chinesischer
Abstammung - mit ihrem Sohn zu dem Fest vor dem Parlament in Ottawa. 
(Autor: Markus Schmidt, ARD New York)

Redaktion: Brigitte Abold

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E-Mail: presse@br.de

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