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ARD Das Erste

Das Erste: Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten Am Sonntag, 25. Februar 2018, 19:20 Uhr vom WDR im Ersten

München (ots)

Moderation: Isabel Schayani

Geplante Themen:

Syrien: Ost-Ghouta - ,,Die Hölle auf Erden''
UN-Generalsekretär Guterres findet dramatische Worte. Nach Tagen 
zahlreicher Bombenangriffe eskaliert die Situation in der syrischen 
Enklave Ost-Ghouta. 400.000 Menschen leben dort in ,,einer Hölle auf 
Erden'', so Guterres. Hunderte Tote, Zivilisten, darunter Kinder, 
bombardierte Krankenhäuser. Die UN kann nicht helfen, keine Konvois 
kommen in die Region, die Russland, Iran und die Türkei im Vorjahr 
als Schutzzone einrichteten. Jetzt fürchtet die UNO, dass sich Aleppo
wiederholen könnte: Einst starben in der syrischen Stadt tausende 
Menschen bei der Belagerung bis Ende Dezember 2016. Zur aktuellen 
Lage: Schalte zu ARD-Korrespondent Daniel Hechler.

Tunesien: Kaum Jobs, wenig Lichtblicke
Frust, Wut und Proteste. Viele der elf Millionen Tunesier sind sehr 
unzufrieden mit ihrer Lebenssituation. Die Preise steigen rasant, die
Arbeitslosigkeit ist hoch. Tausende Tunesier haben allein im 
vergangen Jahr ihr Land Richtung Europa verlassen, so viele, wie seit
der Revolution nicht mehr. 
Walid Trifi, ein Taxifahrer, hat den Weg übers Mittelmeer hinter sich
und ohne Papiere in Deutschland gelebt. Nun ist er zurückgekehrt. Er 
will seinen Traum verwirklichen und in Tunis ein Café eröffnen. 
Beratung erhält er in einem Zentrum, im Auftrag der deutschen 
Bundesregierung, wie andere Tunesier auch, Informationen über legale 
Migration, Jobsuche und Starthilfen. 1500 Tunesier hat das Zentrum 
bislang erreicht, die meisten von ihnen wollen nach Deutschland. Ein 
Rückkehrer wie Walid ist ein Paradebeispiel, bleibt aber eher die 
Ausnahme in einem Land, wo gerade junge Menschen kaum noch eine 
Perspektive sehen.
Autor: Stefan Schaaf / ARD Studio Madrid
 
Südafrika: Kapstadt - Wasser wird zum Luxusgut
Seit rund drei Jahren hält die Dürre in Südafrika nun schon an - 
jetzt hat die südafrikanische Regierung den landesweiten 
Katastrophenzustand ausgerufen. Die Vier-Millionen-Metropole Kapstadt
ist die zweitgrößte Stadt Südafrikas und besonders schwer betroffen. 
Die Bürger dürfen nicht mehr als 50 Liter Frischwasser pro Tag 
verwenden - das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Kochen und 
Klospülen reichen. In Deutschland liegt der Verbrauch übrigens bei 
mehr als 120 Litern pro Person und Tag. 
Viele Frauen schneiden sich die Haare kurz. Wer in den Friseursalon 
geht, muss zum Haarewaschen selbst einen Behälter mit Wasser 
mitbringen. Ein Schwarzmarkt hat sich um das kostbare Gut Wasser 
entwickelt. In den Restaurants werden Wasserhähne komplett 
abgestellt, in Hotels werden Gäste im Wassersparen geschult, müssen 
das Abwasser nach dem Duschen mit einem Eimer aus der Badewanne 
abschöpfen und anschließend zum Spülen der Toilette benutzen. Harte 
Maßnahmen zur Verringerung des Wasserverbrauchs, die langsam Wirkung 
zeigen.
Autor: Heiner Hoffmann / ARD Studio Johannesburg

Russland: Akkordarbeit bei minus 58 Grad
Am liebsten mag Mischa Temperaturen von minus 45 Grad und kälter. Er 
gehört zu den "Wuimorostschiki", die im eisigen Winter Jakutiens mit 
einer Motorsäge eingefrorene Lastschiffe auf dem Fluss Lena 
freilegen, um dann Ruderanlagen und Schiffsschrauben auszutauschen 
und zu reparieren. Es ist ein Knochenjob, und gefährlich dazu: Denn 
wer zu tief ins Eis sägt, riskiert, dass die über Wochen ausgehobene 
Eisgrube wieder geflutet wird. Immer wieder bohren die Männer daher 
Löcher ins Eis, um dessen Dichte zu überprüfen. Die Republik Jakutien
ist fast so groß wie die gesamte europäische Union, dort leben aber 
weniger als eine Million Menschen. Nur über den Strom Lena, einen der
längsten Flüsse der Welt, können die Menschen in den entlegenen 
Landesteilen mit Kohle, Öl und Lebensmitteln versorgt werden. Doch 
die Lena ist nur wenige Monate im Jahr eisfrei. Diese kostbare Zeit 
aber will die jakutische Schifffahrt-Gesellschaft nicht für 
Reparaturen opfern. Darum müssen die Wuimorostschiki ans Werk. Trotz 
Eiseskälte - hier  klagt kaum einer über seinen Job. 
Autor: Udo Lielischkies / ARD Studio Moskau
 
Japan: Fukushima - Die Rückkehrer
Familie Kawa freut sich, nach Hause zu kommen - in die ehemalige 
Sperrzone um Fukushima. Ihr Dorf Iitate liegt etwa 50 Kilometer vom 
dortigen Reaktor entfernt und musste 2011 nach Erdbeben, Tsunami und 
Reaktorunglück geräumt werden. Doch ist es dort heute wirklich 
sicher? Es sei das Beste für alle, meint Vater Tomohiror. Er sei 
wieder bei seinen Eltern, der Arbeitsweg sei kürzer und seine Kinder 
sollen ab April in die neu gebaute Schule gehen. Japan hat Milliarden
ausgegeben, um die geräumten Dörfer wieder bewohnbar zu machen. 
Tonnen verstrahlter Erde wurden abgetragen und lagern nun unter 
Planen mitten im Ort. Die Strahlenwerte seien gesunken, so die 
Behörden. Nur in den Wäldern seien sie wohl noch hoch. Das sei aber 
kein Problem, sagt der Familienvater, seine Kinder spielten eh nicht 
gerne draußen. 6000 Menschen lebten einst in Iitate, nur 500 kehrten 
bisher zurück. Wer kommt, dem hilft der Staat großzügig. 
Autor: Gábor Halász / ARD Studio Tokio

USA: Boxen für ein besseres Leben
West Virginia gehört zu den ärmsten US-Bundesstaaten. Seitdem viele 
Kohleminen geschlossen wurden, ist die Arbeitslosigkeit hoch. Es gibt
viele Drogenabhängige. Im Rest des Landes werden die Bewohner West 
Virginias oft als "Hillbillys" ("Hinterwäldler") verspottet. Doch 
einmal im Jahr bietet sich für viele Männer dort die Gelegenheit, 
sich ihren Stolz zurückzuholen und für ein besseres Leben zu kämpfen 
- im Boxring. Bis zu 2000 Zuschauer sind dabei, wenn die Kämpfer beim
Jedermann-Turnier in den Ring steigen. Einzige Voraussetzung: Man 
darf nicht mehr als fünf Amateur-Kämpfe absolviert haben. Neben Ruhm 
in der Region winken bis zu 2500 Dollar Preisgeld, viel Geld in 
diesem Teil Amerikas. USA-Korrespondent Jan Philipp Burgard hat einen
Kohle-Kumpel begleitet, der um Anerkennung kämpft. Und 
Zwillingsbrüder, die sich als Tellerwäscher durchschlagen und für den
Traum von einer Profi-Karriere sogar gegeneinander in den Ring 
steigen - und dabei ihre Gesundheit riskieren.
Autor: Jan Philipp Burgard / ARD Studio Washington   

Redaktion: Petra Schmitt-Wilting, Heribert Roth

Pressekontakt:

WDR-Pressestelle,
E-Mail: wdrpressedesk@wdr.de

Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell

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