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"Beckmann" ändert Gäste aus aktuellem Anlass!!!
Befreite Geiseln berichten erstmalig in einer Talkssendung
"Wir dachten ständig an Flucht"
Hamburg (ots)
Die Talksendung "Beckmann" (ARD, 19. Mai, 23 Uhr) ändert aus aktuellem Anlass die Gäste. Moderator Reinhold Beckmann widmet sich eine Stunde lang den Hintergründen des algerischen Geiseldramas. Erstmalig berichten dabei befreite Geiseln in einer Talksendung von ihrer Entführung.
Der Abenteuerurlaub geriet schlagartig zum Albtraum für Ingo Bleckmann (60) und seinen Sohn Andreas (25). Die beiden Touristen wurden mit sechs Freunden 53 Tage in der algerischen Wüste gefangen gehalten. Eine SMS vom 17. März an die in Salzburg gebliebene Mutter und Ehefrau Monika Bleckmann war ihr letztes Lebenszeichen vor der Geiselnahme: "Fahren jetzt in die Sahara."
Seit dem 22. März wurden sie endgültig vermisst. Auf der "Gräberpiste" Richtung Tamanrasset hatten Geiselnehmer die acht Touristen mit Waffengewalt verschleppt. Die Entführer flüchteten mit ihren Geiseln jede Nacht durch die Wüste, aus Angst vor militärischen Befreiungsaktionen. Stundenlange Märsche, extreme Temperaturschwankungen und Todesangst zehrten an den Kräften der Geiseln. Mit Hilfe von Kompass und Sonnenstand versuchten sie heimlich ihren jeweiligen Standort zu bestimmen, die Entfernung zur nächsten, möglicherweise rettenden Oase. Doch die zunehmende Entkräftung einzelner ließ keine Flucht zu. "Ich habe 16 kg Körpergewicht verloren während der 53 Tage", beschreibt der 60jährige Industrielle Ingo Bleckmann seinen physischen Zustand.
Währenddessen kämpfte seine Ehefrau Monika zuhause mit ungewisser Verzweiflung für die Entführten der so genannten "Gruppe 6", als Sprecherin der Angehörigen. "Hätte mein Mann von den verschwundenen Touristen gewusst, wäre er nie gefahren!" Am 13. Mai befreite das algerische Militär die acht Geiseln der "Gruppe 6" in einer dramatischen Rettungsaktion. Beim Feuergefecht wurden mehrere Geiselnehmer getötet. Die Geiseln blieben unverletzt.
Ingo und Andreas Bleckmann sowie Monika Bleckmann erzählen bei "Beckmann" von ihren einschneidenden Lebenserfahrungen der letzten Wochen. Ebenfalls zu Gast: Reporter-Legende Peter Scholl- Latour, der bereits in den 60er Jahren zum ersten Mal dieselbe "Gräberpiste" wie die Geiseln bereiste. Der Experte gibt seine Einschätzung über die Lage der verbliebenen Geiseln sowie die Hintergründe des Terrorkampfes in Algerien.
Die ursprünglich für morgen geplanten Gäste, Franz Beckenbauer und Birgit Schrowange, werden in der Sendung vom 16. Juni 2003 bei "Beckmann" zu sehen sein.
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