Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten - Achtung: korrigierte Sendezeit!
Am Sonntag, 9. Januar 2022, 18:30 Uhr vom NDR im Ersten
München (ots)
Moderation: Andreas Cichowicz Geplante Themen: Ukraine: Krieg oder Frieden? Die Angst vor dem russischen Einmarsch Wie geht es weiter mit dem russischen Militär-Aufmarsch an der Grenze zur Ukraine? Kommt es zu einem Krieg? In der ukrainischen Industriestadt Kramatorsk sind die Menschen besorgt. Denn die Stadt ist das Verwaltungszentrum des ukrainischen Bezirks Donezk. Hier würde ein russischer Angriff die Infrastruktur des Landes besonders hart treffen. In den vergangenen Monaten sind an der Grenze zur Ukraine zahlreiche russische Einheiten aufmarschiert. Kramatorsk wäre ein wichtiges Ziel bei einem Angriff aus Russland oder aus den russisch besetzten Gebieten im Osten der Ukraine. In Genf verhandeln die USA und Russland in den nächsten Tagen über die Zukunft in der Region. Die ukrainische Regierung sitzt nicht mit am Tisch. Werden die USA Zusagen auf Kosten der Ukraine machen? Der "Weltspiegel" berichtet aus Kramatorsk über die Situation in der Grenzregion. Autor: Demian von Osten, ARD-Studio Moskau Dänemark: Trotz Omikron-Welle - offene Schulen und kaum Einschränkungen im Alltag: der dänische Weg Regitze Ishøy ist stellvertretende Elternsprecherin und schickt ihre 12-jährige Tochter Ester seit Donnerstag wieder in die Schule. Mit gutem Gewissen, obwohl die Omikron-Zahlen in Dänemark rasant steigen. Das Wohlbefinden der Kinder sei wichtiger als 100%iger Infektionsschutz, sagt Regitze Ishøy. Mit zwei Tests pro Woche sollen Lehrer und Schüler geschützt werden. Dänemark hat seit Wochen Spitzenwerte. Die Inzidenz liegt derzeit bei über 2.000, trotz hoher Quote bei der Zweitimpfung. Das staatliche Gesundheitsinstitut verweist darauf, dass in Dänemark viel und genau getestet wird, dazu werden 200.000 Tests pro Tag sequenziert. Das Land will jetzt noch mehr Tempo beim Impfen machen und bildet Personal dafür aus. Über Veränderung von Quarantäne-Regeln denken die Verantwortlichen in Dänemark nicht nach: Es gibt keine Mindestanzahl von Quarantänetagen nach einer Infektion. Nach 48 symptomfreien Stunden darf man wieder unter Leute. Aber den grünen Coronapass gibt es erst nach zwei Wochen wieder. Autor: Christian Blenker, ARD-Studio Stockholm Brasilien: Nach Schulschließungen wegen Corona - Kinderdetektive suchen Mitschüler Thuanne, Gabriel und Vagner sind erst 12 Jahre alt, aber schon als Detektive unterwegs. Ihre Mission: Sie sollen an ihrer Schule in Rio diejenigen Kinder aufspüren, die im Unterricht fehlen - und sie zurückholen. Oft ist das gar nicht so einfach: Einige leben in Armenvierteln, oft ohne Telefon oder Internet. Nach Monaten der Schulschließung während der Pandemie gilt in Brasilien wieder Präsenzunterricht, doch hunderttausende Kinder haben den Kontakt zur Schule verloren. Nach offiziellen Zahlen liegt die Quote der Schulabbrecher im Bundesland Rio derzeit bei fast 13 Prozent. Wer eine schlechte Schulbildung hat, hat ein höheres Armutsrisiko und geringere Aufstiegschancen. An anderen Schulen ist das Engagement der Lehrer gefragt. Carlos Eduaro Assunção hat sich selbst auf die Suche nach fehlenden Schülerinnen und Schülern gemacht und Haus für Haus abgeklappert. Er sieht kaum eine Alternative zum Präsenzunterricht. "Für viele Kinder ist die Schule nicht nur der Ort, an dem sie lernen", sagt er. "Sie lernen hier auch Sozialverhalten, bekommen eine Struktur und eine warme Mahlzeit." Autorin: Marie-Kristin Böse, ARD-Studio Rio de Janeiro Sudan: Demokratiebewegung am Ende? Nachdem der zivile Übergangspräsident Hamdouk zurückgetreten ist, fürchten die Menschen im Sudan um ihre Zukunft. Das Militär hat die Macht wieder an sich gerissen, der Weg in eine demokratische Zukunft droht zur Sackgasse zu werden. Denn Ex-Präsident Hamdouk galt als letzter Vertreter der Demokratiebewegung mit Einfluss in der Regierung. Auf den Straßen der Hauptstadt und überall im Land protestieren die Menschen gegen die Militärs. Die Soldaten antworten mit Gewalt. Auch in der Krisenprovinz Darfur, in der seit Jahrzehnten ein Bürgerkrieg tobt, wird die Situation für die Einwohner immer schlimmer. Denn wegen der zunehmenden Gewalt stellen die Hilfsorganisationen ihre Lieferungen ein. Und von denen sind Hundertausende abhängig. Autor: Stefan Maier, ARD-Studio Kairo Japan: Die härteste Mülltrennung der Welt Das Dorf Kamikatsu liegt in der Region Shikoku, im Süden Japans. Die knapp 1400 Einwohner haben sich einem großen Ziel verschrieben: Sie wollen keinen Abfall produzieren: "Zero waste", "Null Abfall" heißt das Motto, nach dem sie handeln. Ihren Müll sortieren sie in mehr als 40 unterschiedliche Mülltonnen, um möglichst alles aus dem Abfall zu recyclen. Inzwischen ist das Dorf im ganzen Land bekannt. Touristen kommen und staunen über die Mülltrennung und die Wiederverwendung möglichst aller Abfälle. Allerdings ist das Ziel noch nicht ganz erreicht: Bei 100 Prozent Wiederverwertung sind sie in Kamikatsu noch nicht. Autor: Ulrich Mendgen, ARD-Studio Tokio Frankreich: "Die erneuerte Stadt" - wie sich Roubaix selbst vor dem Untergang rettet Über Jahrzehnte galt die Industriestadt Roubaix im Norden Frankreichs als Zentrum der Textilindustrie. Dann kam die billige Konkurrenz aus Asien, und viele Menschen in Roubaix verloren ihre Existenz-Grundlage. Aus der Industriestadt wurde eine wirtschaftlich abgehängte Kommune. Wer konnte, verließ die Gegend. Irgendwann beschloss der Stadtrat, mit eigenen Initiativen dem Niedergang der Stadt zu begegnen. Vor allem Bildung für diejenigen, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft kaum Chancen auf gute berufliche Perspektiven hatten, wurde der Schlüssel zum Wiederaufbau der Stadt. Inzwischen entwickelt sich Roubaix wieder positiv, die Trendwende scheint geglückt. Autorin: Sabine Rau, ARD-Studio Paris Kolumbien: Unterwegs auf der Migrant*innen-Route durch den Dschungel: Der Traum von einer Zukunft in den USA lebt Der Darien-Dschungel an der Grenze von Kolumbien und Panama gilt als einer der gefährlichsten Orte in Südamerika. Die Trampelpfade sind wegen der dicht an dicht stehenden Pflanzen kaum zu erkennen. Im Unterholz lauern Giftschlangen, und Kriminelle haben sich in den Urwald zurückgezogen, weil sie dort vor Verfolgung sicher sind. Zigtausende Migrant*innen machen sich in jedem Jahr auf den gefährlichen Weg durch den Dschungel, viele sterben im Darien. Fünf Tage dauert es, bis die Migrant*innen den Dschungel durchquert haben, auf dem Weg in die USA. Hat sich für die armen Menschen etwas geändert, seitdem Joe Biden im fernen Washington regiert? Hat sich die US-Migrationspolitik verändert? Der "Weltspiegel" berichtet über ein Thema, das die USA seit Jahren spaltet. Autorin: Xenia Böttcher, ARD-Studio Mexiko City Der Weltspiegel-Podcast befasst sich mit nachhaltigem Konsum und mit Recycling. http://www.daserste.de/weltspiegel Redaktion: Dr. Clas Oliver Richter (NDR)
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