ARD: Stabilität und Zuverlässigkeit in Zeiten des Wandels für Film- und Fernsehproduktionen
München (ots)
Die deutsche Produzentenlandschaft unterliegt durch Digitalisierung und Globalisierung tiefgreifenden Veränderungen. Hinzu kommen exorbitante Kostensteigerungen, ein erheblicher Fachkräftemangel sowie die Folgen der Pandemie.
ARD-Filmintendantin Karola Wille:
"Leistungsstarke Produzentinnen und Produzenten sind in dieser Zeit des Wandels ein entscheidender Garant, um unseren gesellschaftlichen Auftrag mit vielfältigen Produktionen und dem Anspruch auf Exzellenz zu erfüllen. Wir sehen die Herausforderungen und teils existentiellen Sorgen der Kreativwirtschaft, sind uns unserer Verantwortung für die Kreativbranche bewusst und stärken sie mit einem Bündel von Maßnahmen."
- ARD unterstützt Filmförderungsanstalten des Bundes und der Länder mit 50 Mio. Euro jährlich
Im Interesse der Stärkung und Entwicklung des deutschen Kinofilms unterstützt die ARD die Filmförderungsanstalt (FFA) auch weiterhin freiwillig über ihre gesetzlichen Verpflichtungen hinaus mit Mitteln für Filmfördermaßnahmen und Gemeinschaftsproduktionen sowie Medialeistungen.
Rund 50 Millionen Euro fließen jährlich aus den Rundfunkbeiträgen, die die Landesrundfunkanstalten erhalten, an die Filmförderungsanstalten des Bundes und der Länder.
Siehe dazu auch hier:
Um im Schulterschluss mit der ARD den deutschen Kinofilm für das Publikum attraktiv zu halten und zukunftsfest aufzustellen, bedarf es jedoch einer tiefgreifenden Neuordnung der Filmförderung, insbesondere der Auswertungskaskade. Im FreeTV und FreeVOD braucht es flexiblere und zeitlich frühere Auswertungsmöglichkeiten, um Attraktivität und Aktualität des Kinofilms im öffentlich-rechtlichen Angebot zu gewährleisten. Es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, die für FreeTV-Sender und PayVoD-Anbietern gleichermaßen Anreize bieten, frühzeitig in den Kinofilm zu investieren. Die derzeitige Regelung im Filmförderungsgesetz führt jedoch zu einer strukturellen Benachteiligung der Free-TV-Sender. Die ARD wird sich deshalb intensiv in den Reformprozess einbringen.
- ARD setzt in herausfordernden Zeiten auf Kalkulationsrealismus
Kalkulationsrealismus ist heute wichtiger denn je. Die ARD hat in ihrer Selbstverpflichtung "ARD-Eckpunkte für ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte bei Produktionen für die Genres Fiktion, Unterhaltung und Dokumentation" diesen Grundsatz festgeschrieben.
Thomas Schreiber, Geschäftsführer der ARD Degeto:
"Die Degeto lebt den Kalkulationsrealismus. Uns ist - neben der Verlängerung der Corona-Hilfsmaßnahmen - besonders wichtig, dass wir die Produktionen in Zeiten hoher Kostensteigerungen und des Fachkräftemangels finanziell auskömmlich und fair entlang der Regelungen des Eckpunktepapiers zum Kalkulationsrealismus ausstatten. Um die Zukunftsfähigkeit der Produzentinnen und Produzenten durch faire Produktionsbedingungen zusätzlich zu stützen, hat die ARD Degeto ihre Durchschnittsetats für die Produktionen entsprechend angehoben. Um dies bei einem gleichbleibenden Gesamtetat für die Degeto zu ermöglichen, haben wir für 2023 die Anzahl der beauftragten Filmproduktionen um fünf Produktionen reduziert."
Das ARD-Eckpunktepapier finden Sie hier: Eckpunktepapier der ARD 2021 (daserste.de)
- Schichtenmodell der ARD wichtiger denn je
Die ARD setzt mit dem Schichtenmodell seit mehreren Jahren auf die faire Aufteilung der Verwertungsrechte. Wenn die Mittel des Senders zur Abdeckung der vollständigen Produktionskosten nicht ausreichen, können sich die Produzierenden entscheiden, im Gegenzug für einen eigenen Finanzierunganteil Rechte zu erwerben, die sie dann am Markt verwerten können.
Das Schichtenmodell beziffert in "Korridoren" die Werthaltigkeit von Rechten und entspricht durch seine Flexibilität sowohl den Anforderungen der unterschiedlichen Genres als auch der Dynamik des TV-Marktes. Sender und Produzierende können so eine faire Aufteilung von Verwertungsrechten im Hinblick auf die konkrete Produktion herstellen. Dieses Modell ist bisher einzigartig und hat sich in der Praxis bewährt. Derzeit wird es gemeinsam mit den deutschen Produzentenverbänden evaluiert.
Details zum ARD-Schichtenmodell sowie ein umfassender Leitfaden finden sich in den "ARD-Eckpunkten für ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung der Verwertungsrechte bei Produktionen für die Genres Fiktion, Unterhaltung und Dokumentation"
Die aktuelle ARD-Selbstverpflichtung gilt seit 01/2021 bis 12/2024.
LINK zu ARD-Eckpunktepapier Eckpunktepapier der ARD 2021 (daserste.de)
- ARD steht mit Verlängerung des ARD-Rettungsschirms auch nach der pandemischen Lage an der Seite der deutschen Produzentinnen und Produzenten
Die Intendantinnen und Intendanten der ARD-Landesrundfunkanstalten und die ARD Degeto haben die freiwilligen Corona-Hilfsmaßnahmen für Produzentinnen und Produzenten bis Ende des Jahres 2023 verlängert. Das beinhaltet sowohl den "ARD-Rettungsschirm" zur Übernahme Corona-bedingter Mehrkosten im Schadensfall als auch die Übernahme von Hygienekosten, um Produktionen zu ermöglichen.
Mehr Informationen dazu hier:
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