Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten
Am Sonntag, 26. Februar 2023, um 18:30 Uhr vom BR im Ersten
München (ots)
Moderation: Natalie Amiri Geplante Themen: Südafrika: Gemeinsames Manöver mit Russen und Chinesen Charles Hlatshwayo hat in seiner Jugend gegen die Apartheid gekämpft, das System der Rassentrennung in Südafrika. Mehrere Jahre war er im Exil. Heute findet er Wladimir Putin ganz gut, ist für eine Ausweitung der wirtschaftlichen und politischen Kooperation mit Russland und hat auch nichts gegen die russisch-chinesisch-südafrikanischen Seemanöver, die noch bis zum 27. Februar vor der Küste Südafrikas stattfinden. Grund: Dankbarkeit dafür, dass die damalige Sowjetunion die südafrikanische Widerstandsbewegung gegen die Apartheid unterstützt hatte. Aber auch die Regierung Südafrikas und viele Menschen im Land wollen eine Annäherung an Russland: Der Westen solle dem globalen Süden nicht ständig vorschreiben, wie man sich zu verhalten habe. (Autor: Richard Klug, ARD Johannesburg) Indien: Neue Supermacht? Nichts weniger als den Durchbruch zur neuen Supermacht hat sich Indien für dieses Jahr vorgenommen. Schließlich löst man China als bevölkerungsreichstes Land der Welt ab - und ist dazu Gastgeber des G20-Gipfels im Herbst. Vorher reiht sich ein Besuch von Spitzenpolitikern an den nächsten. Bundeskanzler Scholz spricht am Wochenende mit Premierminister Modi. Und Annalena Baerbock reist ein paar Tage später zum G20-Außenministertreffen nach Delhi. Dabei will Indien die Rolle des neutralen Moderators spielen, möchte keine Stellung zum Ukrainekrieg beziehen, kauft sogar immer mehr russische Energie zu Dumpingpreisen. Geht die Rechnung auf - und wie reagieren die westlichen Partner darauf? (Autor: Markus Spieker, ARD Neu-Delhi) China: Eigennütziger "Friedensplan"? Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine versucht die chinesische Regierung sich selbst als Friedensvermittler in Szene zu setzen. Das Verhältnis zu Russland ist ungetrübt gut, der Handel zwischen den beiden Ländern boomt. China hat kein Interesse an dem Ukrainekrieg, doch die Freundschaft mit Russland ist wichtiger. Die kommunistische Staatsführung braucht die Regierung in Moskau als Verbündete gegen Amerika. Den russischen Angriffskrieg hat die chinesische Regierung deshalb bis heute nicht verurteilt. Das Verhältnis zwischen den USA und China ist an einem Tiefpunkt angelangt und so versucht das Land, das nach drei Jahren restriktiver Zero-Covid-Politik seine schwächelnde Wirtschaft wiederbeleben will, sich zumindest den europäischen Ländern mehr anzunähern. Welche Ambitionen stecken hinter diesem doppelten Spiel, das seit der Münchner Sicherheitskonferenz für viel Aufmerksamkeit sorgt? (Autorin: Marie von Mallinckrodt, ARD Peking) Ukraine: Die Rakete im Wohnzimmerboden Unterwegs mit den Sprengstoffspezialisten des Katastrophenschutzes in den Dörfern östlich von Charkiw: Hier wurde vor einem Jahr noch heftig gekämpft. Tausende von Geschossen und auch Minen gefährden die Bewohner der Dörfer. Und täglich kommt durch russischen Beschuss mehr Explosives dazu. Der Job der Männer des Sprengstoffkommandos ist genauso lebensgefährlich, wie in den verwüsteten Dörfern weiter wohnen zu bleiben - die russische Grenze ist nur 20 Kilometer entfernt. (Autor: Oliver Feldforth, ARD Kiew) Türkei: Tod durch Pfusch am Bau Fast eine Million Menschen leben seit dem Erdbeben am 6. Februar in Zelten. Sie haben alles verloren: ihre Wohnung, ihren Besitz und häufig Familienangehörige. Mussten wirklich so viele Häuser einstürzen, so viele Menschen sterben? Wo endet Naturgewalt und wo beginnt menschliche Schuld? Fast 100 Bauträger wurden festgenommen. Der immer wiederkehrende Vorwurf: Pfusch am Bau - aus Gier bei Bauherren und Behörden. In Aydaman fiel ein erst vor wenigen Jahren erbautes Luxushotel in sich zusammen: Eine Schulklasse starb. Staatsanwaltliche Ermittlungen weisen nun in Richtung eines Mitglieds der Regierungspartei. Kommt nach dem Erdbeben ein politisches Beben? (Autor: Michael Schramm, ARD Istanbul) New York: Corona und die Folgen 78 Tage Lockdown, bis zu 800 Tote jeden Tag - New York war das Epizentrum der Covid-Pandemie. Als das Virus die Stadt vor drei Jahren erreichte, gingen am Broadway im wahrsten Sinne die Lichter aus. Alle Schauspieler, Sänger und Tänzer waren über Nacht arbeitslos. Bis heute hat sich "The Big Apple" nicht von dem Covid-Schock erholt. Noch immer sind viele Geschäfte geschlossen, noch immer müssen Broadway-Shows eingestellt werden, weil das Publikum - vor allem aus dem Ausland - fehlt. Doch: "Die Show geht weiter. Wir sind noch nicht zu 100 Prozent wieder da", sagt Kevin Smith Kirkwood, "aber es wird besser". (Autorin: Marion Schmickler, ARD New York) Redaktion: Brigitte Abold http://www.daserste.de/weltspiegel
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