Selenskyj warnt bei „maischberger“: Ukraine könnte zweites Afghanistan werden
Berlin/München (ots)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt davor, dass es bei einem Ende des Ukraine-Kriegs zu einer Situation wie in Afghanistan kommen könnte. „Ich glaube, dass niemand an einem Afghanistan 2.0 interessiert ist. Fehlender Respekt vor Menschenleben hat damals zur Tragödie geführt“, sagt Selenskyj in der ARD-Talksendung „maischberger“. „Wir erinnern uns, was in Afghanistan passiert ist, als die US-Amerikaner überstürzt abgezogen sind. Es gibt also Erfahrungen damit, was passiert, wenn jemand etwas undurchdacht beendet und sich sehr schnell zurückzieht.“
Selenskyj betont, wie wichtig die Unterstützung der USA für sein Land nach wie vor sei. Die Ukraine sei heute zwar ein anderes Land als zu Beginn des russischen Angriffskriegs, es sei „sehr erfahren, mit einer eigenen Rüstungsproduktion“. Aber: „Einen Sieg der Ukraine wird es ohne Unterstützung der USA definitiv nicht geben“, sagt Selenskyj bei „maischberger“.
Gespräche über einen Waffenstillstand müssten nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten auch Sicherheitsgarantien umfassen: „Dann sprechen wir auch über die Frage der Truppenkontingente“, sagt Selenskyj. Darüber habe er mit US-Präsident Donald Trump gesprochen. Trump verfolge den Ansatz, dass ein europäisches Truppenkontingent der Ukraine helfen sollte. „Ich habe ihm gesagt, dass die Amerikaner dabei sein sollten. Es geht nicht nur um Truppenstärke. Es ist eine wichtige Machtdemonstration gegenüber Putin, dass alle Verbündeten gemeinsam die Ukraine schützen“, sagt Selenskyj bei „maischberger“.
Das Interview mit Selenskyj wurde am Samstag, 15. Februar 2025, bei der Sicherheitskonferenz in München aufgezeichnet. Es wird am Dienstag, 18. Februar 2025, um 23:05 Uhr in der ARD-Talksendung "maischberger" in Das Erste ausgestrahlt und ist heute ab 20:00 Uhr in der ARD-Mediathek verfügbar.
„maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit Vincent productions GmbH.
Redaktion: Elke Maar
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