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"Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten" - am Sonntag, 9. März 2025, um 18:30 Uhr vom BR im Ersten

"Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten" - am Sonntag, 9. März 2025, um 18:30 Uhr vom BR im Ersten
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München (ots)

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Ukraine: Frauen in Männerberufen

Nach den politischen Turbulenzen der letzten Tage setzen immer mehr Ukrainer und Ukrainerinnen auf die eigene Widerstandskraft: Ein Ruck geht durch das Land, jetzt wo der wichtigste Verbündete, die USA, nicht mehr an der Seite der Ukraine stehen, sondern womöglich zum Kontrahenten geworden sind. "Wir müssen uns auf uns selbst verlassen", glaubt auch die 37-jährige Victoria Banduko. Sie liebt es, an Autos herumzuschrauben. Seit mehr als zwei Jahren macht sie eine Ausbildung zur Mechatronikerin. Früher arbeitete sie als Lehrerin. Aber nachdem die Panzer auf Kyjiw zugerollt waren und nach den Gräueltaten von Butscha hatte sie das Bedürfnis, etwas mit ihren Händen tun zu wollen. Das gab ihr das Gefühl, mehr Kontrolle zu haben in ihrem Leben, das aus den Fugen geraten war. Für die Zukunft hat sie schon konkrete Pläne: Sie ist sich sicher, dass sie eines Tages in einem Werk des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall arbeiten wird. Es spiele keine Rolle, ob es ein Panzer oder ein Kampfjet sei, sie alle brauchen eine Verkabelung, erklärt sie mit einem breiten Grinsen. (Birgit Virnich, ARD Kyjiw)

Wie man in Russland auf die Abkehr der USA von der Ukraine reagiert, erläutert Ina Ruck in Moskau. Ergänzend ordnet Militärexperte Carlo Masala die jüngsten Ereignisse und Auswirkungen im Hinblick auf die NATO und Europa ein.

Im Interview:

Ina Ruck, langjährige ARD-Korrespondentin, aus Moskau

Carlo Masala, Politikwissenschaftler und Militärexperte, Universität der Bundeswehr München

Grönland: Gefahr oder Chance?

In Grönland wird am 11. März ein neues Parlament gewählt. Im Wahlkampf brechen viele alte Wunden wieder auf. Lars Jørgen Kleist ist ein freundlicher Mann. Und doch kann er seinen Ärger nicht verbergen: "Ich habe in Grönland und in den USA studiert. Aber seit Jahren nehmen mir die Dänen in meiner Heimat die Jobs weg. Und ich muss als Taxifahrer in Nuuk meine Familie ernähren." Kleist will, dass sich etwas ändert: Grönland solle endlich unabhängig von der alten Kolonialmacht Dänemark werden, findet der 60-Jährige. Dänemark und Grönland - das ist eine komplexe und belastete Beziehung. Einige im Land setzen auch auf US-Präsident Donald Trump. Der will die rohstoffreiche Insel unter US-Kontrolle bringen. Befürworter in Grönland sagen, es sei eine große Chance für Grönland. Andere hingegen lehnen das ab und sind überzeugt, dass aus Washington gezielt ein Keil zwischen die knapp 60.000 Bewohner getrieben werden soll. (Christian Blenker, ARD Stockholm)

Atomabkommen mit dem Iran - gibt es eine Zukunft?

Iran: Ist ein Deal mit den USA möglich?

Trump, der "Dealmaker" - so sieht sich der US-Präsident gerne, egal ob es den russischen Krieg gegen die Ukraine betrifft oder den Nahen Osten. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt schickte Trump auch eine Botschaft an den Iran: Darin drohte er dem Regime in Teheran mit maximaler Härte und neuen Sanktionen, um im gleichen Atemzug die Idee eines "nuklearen Friedensabkommens" in Aussicht zu stellen. Aus dem gemeinsamem Atomabkommen war er 2018, in seiner ersten Amtszeit, selbst ausgestiegen. Wie stehen die Chancen auf einen neuen "Deal" mit dem Iran und wie sehr drängt die Zeit? Der "Weltspiegel" erklärt die Hintergründe und wirft einen Blick auf die jahrzehntelange Feindschaft zwischen den USA und dem Iran. Katharina Willinger und ihrem Team ist dafür ein seltener Einblick gelungen: in die ehemalige US-Botschaft in Teheran. (Katharina Willinger, ARD Istanbul)

Israel: Wie geht es mit dem Iran weiter?

Amerikanische Geheimdienste warnen: Ein israelischer Angriff auf die iranischen Atomanlagen könnte in den kommenden Monaten erfolgen. Israels Außenminister sagte im Februar, dass eine Militäroperation notwendig sein könne, um eine atomare Bewaffnung des Iran zu verhindern. Bereits im vergangenen Jahr hat Israel laut eigenen Angaben ein Forschungszentrum für Nuklearwaffen in der islamischen Republik angegriffen. Für einen großangelegte Präventivschlag bräuchte Israel die Unterstützung der USA. Experten sehen in Präsident Donald Trump einen potenziellen Befürworter solcher Pläne. Auch viele Israelis fordern ein offensives Vorgehen, wie ein Besuch bei jüdischen Einwanderern aus dem Iran zeigt. Viele von ihnen hoffen, dass das Mullah-Regime zu Fall gebracht wird und sich langfristig die Beziehungen zwischen Israel und dem Iran verbessern. (Pia-Marie Steckelbach, ARD Tel Aviv)

Im Interview:

Cornelius Adebahr, politischer Analyst und Iran-Experte

Syrien: Hoffnung und Angst - die junge Kulturszene von Aleppo

Natalie Bahhade ist 28 Jahre und DJane. Doch Auflegen traut sich kaum noch jemand in Aleppo seit dem politischen Machtwechsel im Dezember. Aleppo war die erste syrische Großstadt, die an die islamistische HTS fiel. Zwischen der Hoffnung auf Wandel und der Angst vor Unterdrückung versucht Natalie nun, mit Freunden ihren kulturellen Freiraum zu verteidigen: kleine Konzerte in alten Fabrikhallen, austesten, was geduldet wird von den islamistischen Milizionären. Eine der ältesten Musiknoten aus antiker Zeit wurde in Syrien gefunden - dass ausgerechnet hier die Musik verstummen könnte, für DJane Natalie Bahhade keine Option. (Ramin Sina, ARD Kairo)

Madagaskar: Von der Holzfällerin zur Waldretterin

Auch wenn der Manombo-Regenwald gesetzlich geschützt ist, schrumpft er durch Abholzung und Brandrodung. Eine ehemalige Holzfällerin hilft, den Wald wieder wachsen zu lassen. Bei diesem Projekt werden Setzlinge gegen Gesundheitsversorgung getauscht. Die Menschen bekommen in einer mobilen Klinik Behandlungen und Medikamente. Im Gegenzug bezahlen die Patienten statt mit Geld, was sie nicht haben, mit Samen und Setzlingen, die dann den Urwald regenerieren sollen. Denn neben dem fehlenden Essen ist die fehlende Gesundheitsversorgung das größte Problem in der Region. Das Projekt will das Interesse der Bevölkerung an der Aufforstung des Waldes wecken. (Caroline Imlau, ARD Nairobi)

Redaktion: Judith Schacht, Hilde Stadler (BR)

Pressekontakt:

BR-Pressestelle, E-Mail: presse@br.de

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