ARD-DeutschlandTrend: Angela Merkel gewinnt an Zuspruch Sonntagsfrage: Union legt deutlich zu
Köln (ots)
ARD-DeutschlandTREND Dezember, 05.01.06 Sperrfrist für alle Ergebnisse: - für elektronische Medien heute, 23 Uhr - für Printmedien: Freitagsausgaben Verwendung nur mit Quellenangabe "ARD-DeutschlandTrend"
ARD-DeutschlandTrend: Angela Merkel gewinnt an Zuspruch Sonntagsfrage: Union legt deutlich zu
Köln, 05. Januar 2006 - Gut sechs Wochen nach ihrer Vereidigung kann Angela Merkel ihren Zuspruch in der Bevölkerung ausbauen. 60 Prozent der Bundesbürger, elf Punkte mehr als im ARD-DeutschlandTrend vor einem Monat, halten sie für eine "gute Kanzlerin". Positive Resonanz erfährt Angela Merkel dabei in fast allen Parteilagern: 87 Prozent der Unions- und 68 Prozent der FDP-Anhänger bescheinigen ihr eine gute Amtsführung, aber auch in der Anhängerschaft der Grünen (56 Prozent) sowie der SPD (49 Prozent) stößt die Regierungschefin auf Lob. Nur 13 Prozent insgesamt (-4 im Vergleich zum Dezember) meinen, Angela Merkel sei "keine so gute Kanzlerin". Dies ist das Ergebnis des aktuellen ARD-DeutschlandTrends, für den das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Wahlberechtigte telefonisch befragt hat. Das gestiegene Ansehen für die Bundeskanzlerin spiegelt sich auch in der Reputation der neuen Regierung: 42 Prozent sind mit der Arbeit der großen Koalition zufrieden. Zwar üben fast ebenso viele (43 Prozent) Kritik an der Bundesregierung, doch stehen Union und SPD im Vergleich zur Vorgängerregierung gut da: Die rot-grüne Bundesregierung wurde gegen Ende ihrer Amtszeit lediglich von 25 Prozent positiv, von 74 Prozent aber negativ beurteilt. In der Sonntagsfrage des ARD-DeutschlandTrends, gestellt am Montag, Dienstag und Mittwoch dieser Woche unter 1.672 Befragten, macht die Union einen klaren Sprung nach vorn. Sie verbessert sich gegenüber dem Ergebnis der Bundestagswahl um knapp vier Punkte und erreicht nun 39 Prozent der Stimmen. Die SPD dagegen verliert knapp drei Punkte und kommt auf 31 Prozent. Auf jeweils neun Prozent der Stimmen kommen FDP (-0,8 Punkte im Vergleich zum Wahlergebnis), Grüne (+0,9) und Linkspartei (+0,3). Auf die sonstigen Parteien entfallen in der Sonntagsfrage drei Prozent der Stimmen (-1). Auch in der Liste der beliebtesten Spitzenpolitiker kann Angela Merkel ihren Vorsprung ausbauen: Mit einer Zustimmung von 67 Prozent zu ihrer Arbeit, einem Plus von acht Punkten im Vergleich zum Dezember, ist sie weiterhin die Nummer eins unter den Parteipolitikern. Ihr folgt SPD-Chef Matthias Platzeck, mit dessen Arbeit 57 Prozent der Bundesbürger (-1) einverstanden sind. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble kommt mit einer Zustimmung von 52 Prozent (-4) auf Platz drei. Den größten Sprung innerhalb eines Monats macht Außenminister Frank-Walter Steinmeier: Noch Anfang Dezember wollten sich 60 Prozent kein Urteil über ihn erlauben, vier Wochen später ist dieser Wert auf 35 Prozent gesunken. Steinmeier erreicht nun einen Zustimmungswert von 46 Prozent und kann sich damit im Vergleich zum Dezember um 22 Punkte verbessern. Schlusslicht der Liste bildet wie im Vormonat der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber: Mit seiner politischen Arbeit sind nur 19 Prozent zufrieden, das sind vier Punkte mehr als im Dezember. Bei der Frage, ob der CSU-Chef bis zur nächsten Landtagswahl in Bayern Ministerpräsident bleiben oder sein Amt früher abgeben sollte, sind die Bundesbürger gespalten: 40 Prozent meinen, er solle an der Spitze der Landesregierung bleiben. 43 Prozent plädieren für ein früheres Ende seiner Amtszeit. Auch in der Bewertung, ob der bundespolitische Einfluss der CSU in der letzten Zeit eher gesunken oder in etwa gleich geblieben ist, tun sich die Deutschen schwer: 40 Prozent finden, der Einfluss der CSU im Bund sei gesunken. Dass sich nicht viel geändert habe, meinen 37 Prozent. 18 Prozent hingegen sehen einen gestiegenen Einfluss der Partei auf Bundesebene. Das brisanteste politische Thema des neuen Jahres, der Streit um einen höheren Erdgaspreis zwischen Russland und der Ukraine, hat die Frage aufgeworfen, ob Russland ein verlässlicher Gaslieferant für Deutschland ist. Die Hälfte der Bundesbürger (50 Prozent) zweifelt nicht an der Verlässlichkeit des russischen Geschäftspartners, 39 Prozent hingegen sind skeptisch. Um weniger abhängig von ausländischen Energielieferanten zu sein, plädieren 25 Prozent für die stärkere Nutzung der Atomkraft und 17 Prozent für Kohle. Die große Mehrheit (81 Prozent) meint, Deutschland sollte vor allem auf erneuerbare Energien wie Sonnenenergie und Windkraft setzen. Die Erwartungen an das neue Jahr sind gedämpft. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) geht nicht davon aus, dass 2006 die Arbeitslosigkeit sinken wird. Ebenso viele meinen, der Bundesregierung wird es in diesem Jahr nicht gelingen, den Haushalt in den Griff zu bekommen und damit spätestens 2007 wieder die Maastricht-Kriterien der EU-Kommission zu erfüllen. Dass die Konjunktur in den kommenden zwölf Monaten deutlich anziehen wird, erwarten immerhin 41 Prozent.
Befragungsdaten - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.000 Befragte; Sonntagsfrage: 1.672 Befragte - Erhebungszeitraum: 02.-03. Januar 2006; Sonntagsfrage: 02.-04. Januar 2006 - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605
Original-Content von: ARD Das Erste, übermittelt durch news aktuell