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"ttt - titel thesen temperamente" am 25. Juni 2006

München (ots)

"ttt" am 25. Juni 2006 um 22.45 Uhr kommt vom MDR.
Folgende Themen sind geplant:
1. Peter Alexander wird 80
Mal war er der romantische Troubadour, mal der feine Pinkel, mal der 
Kumpel der kleinen Leute, der das Leben der normalen Menschen und die
"Kleine Kneipe" besang. Peter Alexander Neumayer aus Wien begann 
seine sagenhafte Karriere im Schlagerduett mit Caterina Valente, 
drehte Dutzende Heimat- und Musikklamotten, eine auch mit dem 
geradezu selbstbekennerischen Titel: "Ich bin kein Casanova". Doch 
erst das Fernsehen machte Peter Alexander zu Peter dem Großen und 
Deutschlands bis heute bekanntestem Show-Moderator. Alexander 
verzauberte ein Millionenpublikum mit Wiener Charme, den er perfekt 
mit Gentleman-Image und der gediegenen Seichtheit seines Repertoires 
zu verbinden wusste. Der Entertainer und Quotenkaiser warnte am Ende 
seiner Karriere vor der Versklavung von Volk und Fernsehen durch die 
Quoten. ttt mit einer Würdigung zum 80. Geburtstag. Autor: Egbert 
Sousé
2. Neues Stalinmuseum in Wolgograd
Da steht er wieder, lebensgroß in frischgereinigter Uniform, die 
Pfeife in der Rechten, vor ihm liegen die Schlachtpläne der Roten 
Armee. Gut ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod ist Josef Stalin 
wieder auferstanden - als Held eines dubiosen, eben eröffneten 
Museums in Wolgograd. Der alte Personenkult blüht im einstigen 
Stalingrad, wo sich so mancher Bewohner wieder nach dem alten, 
heldischen Namen zurücksehnt. Kein Exponat, das an die Gulags, die 
systematische Menschenvernichtung der Stalin-Ära erinnert. In 
Wolgograd fordern keineswegs nur die alten Veteranen, dass es Zeit 
sei, den Mann zu rehabilitieren, unter dessen Oberfehl im großen 
vaterländischen Krieg Hitlers Truppen besiegt wurden. Der Sieg ist 
der letzte stolze Triumph der sowjetischen Weltmacht, auf den sich im
heutigen Russland manch einer gerne beruft. "Stalin ist das Symbol 
eines starken Staats", sagt die Museumsdirektorin Swetlana Argaszewa,
"eben das gilt es unserer jungen Generation zu vermitteln." Autor: 
Tilman Jens
3. "Esmas Geheimnis" - ein bosnischer Film thematisiert die 
Vergewaltigungen im Bürgerkrieg
Den goldenen Bären bei der diesjährigen "Berlinale" hat ein schöner 
und auch sehr bewegender Film bekommen: "Esmas Geheimnis". Der 
bosnische Film, der mit Preisen mittlerweise überhäuft wurde, läuft 
nun am 6. Juli in den Kinos an. "Esmas Geheimnis" handelt von einem 
"Bastard-Kind" und seiner Mutter und der Frage, wer der Vater ist. Er
thematisiert anhand dieser Geschichte die Massenvergewaltigungen 
serbischer Tschetniks an bosnischen Frauen. Jene Frauen wurden 
gezwungen, ihre Kinder auszutragen. Es waren Bastarde, Kriegskinder, 
eine gezielte, lebenslange Demütigung durch den Feind und zudem für 
muslimische Frauen die größte Schande. Der Film hat in Bosnien und 
Serbien für Aufruhr gesorgt, einerseits, weil es sich um ein 
Tabu-Thema handelt, andererseits, weil die Sache totgeschwiegen 
werden sollte. Die Frauen werden in Bosnien bis heute nicht als 
Kriegsopfer anerkannt, was nun wiederum durch den Film  für 
Diskussionen gesorgt hat. Und in Banja Luka, dem serbischen Teil 
Bosniens, ist der Film unerwünscht und wird nicht gezeigt. Autoren: 
Jens-Uwe Korsowsky/ Sibylle Dahrendorf
4. Wie die Satire-Zeitschrift "Pizzino" in Sizilien gegen die 
Mafia kämpft
Die Festnahme von 13 Mafia-Bossen in Sizilien wird begleitet von 
einer Anti-Mafia-Front, die sich zunehmend neuartiger Formen des 
Kampfes bedient. In Palermo gibt es seit einem Jahr die satirische 
Zeitschrift "Pizzino", die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den 
gefürchteten Bossen mit hinterhältigem Witz zu Leibe zu rücken und 
die verängstigte Bevölkerung zum befreienden Amüsement über die 
kriminelle Krake einzuladen. "Schutzgeld für alle!" fordert die 
Redaktion und dekliniert die Mafia-Kultur mit bösem Witz durch: vom 
Kochrezept über Astrologie, Sport und Porträt bis zum Kommentar. Vom 
Mut, sich gegen die Schutzgelderpressungen zu wehren, sind auch 
Palermos Geschäftsleute ergriffen: mehr als hundert von ihnen haben 
sich in der Bewegung "Addiopizzo" ("Schutzgeld adieu!") 
zusammengeschlossen und weigern sich, auf die Schutzgeldforderungen 
der Mafia einzugehen. Immer mehr Ladenbesitzer schließen sich der 
Initiative an. Die Bevölkerung wird aufgefordert, kritisch zu 
konsumieren, das heißt, dort ihre Einkäufe zu machen, wo man sich dem
Schutzgeldsystem verweigert. ttt hat sich auf die Spuren des 
Anti-Mafia-Protests begeben, hat mit Akteuren und Betroffenen 
gesprochen. Autor: Reinhold Jaretzky
5. "Geschichten vom Pferd" - eine Ausstellung in Göppingen 
versucht das Verhältnis von Mensch und Pferd zu klären
Das Pferd gilt als Inbegriff von Freiheit, Schönheit, Eleganz und 
Kraft. Durch alle Jahrhunderte der Kunstgeschichte erzählen Bilder 
von Pferden Geschichten von Freiheit und Abenteuer, von Stärke und 
Macht. In Begleitung des Menschen - Ross und Reiter - wurde es zum 
Mitgestalter des Abendlandes. Die ambitionierte Ausstellung "Vom 
Pferd erzählen" in der Göppinger Kunsthalle zeigt, wie präsent der 
Mythos Pferd in der zeitgenössischen Kunst und somit in der heutigen 
Gesellschaft ist. -  Kunsthalle Göppingen "Vom Pferd erzählen. Das 
Pferd in der zeitgenössischen Kunst" (25. Juni - 20. August 2006). 
Autor: Lutz Pehnert
Moderation: Caren Miosga
Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky/ Matthias Morgenthaler
"ttt - titel thesen temperamente" im Internet: www.DasErste.de/ttt

Pressekontakt:

Burchard Röver
Presse und Information Das Erste
Tel.: 089 / 5900 - 3867
E-Mail: burchard.roever@DasErste.de

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