Das Erste: "W wie Wissen" am 3. Dezember 2006 um 17.03 Uhr
München (ots)
Die Themen:
Der Bücherheiler von Anna Amalia Am 2. September 2004 brach ein Brand in der weltberühmten Anna Amalia-Bibliothek in Weimar aus. 50.000 Bücher wurden zerstört, 62.000 zum Teil schwer beschädigt, u.a. durch das Löschwasser. In einer Erste-Hilfe-Aktionen wurden die Bücher, die noch eine Überlebens-Chance hatten, bei minus 20 Grad gefriergetrocknet. Jetzt stehen die Restauratoren vor der Herausforderung, aus einzelnen Seiten und Papierbündeln wieder Bücher zu machen - mit Materialien des 17. und 18. Jahrhunderts. Dabei hilft ihnen Gangolf Ulbricht, der als Einziger noch die alten Techniken kennt. Der Zellstoffexperte hat die Geheimnisse seines Handwerks aus alten Büchern gelernt und Papiermachern auf der ganzen Welt über die Schulter geschaut. "W wie Wissen" besucht den Bücherheiler in seiner Berliner Kellerwerkstatt und die Restauratoren in Weimar.
Alte Filme in neuem Gewand Das Horrorkabinett eines Filmrestaurators: verschimmeltes Zelluloid, brüchiger Nitrofilm, von Essigsäure verätzte Acetatfilme. Täglich geht ein Stück Kulturgeschichte verloren, weil Hunderte von Filmen in den Archiven vergammeln. Das Restaurieren alter Filme ist eine Sisyphos-Arbeit, bei der trotz modernster Computertechnik vor allem viel Fingerspitzengefühl erforderlich ist. Außerdem ist der Umgang mit den alten Schätzchen nicht ungefährlich: Die Nitrofilmrollen entzünden sich schon bei 40 Grad selbst und sind dann nicht mehr zu löschen. Bei den Acetatfilmen, die Mitte der 50er Jahre den Nitrofilm ablösten, tritt nach etwa 30 Jahren Essigsäure aus, die sich in Form von Kristallen wie Eisblumen über den Film legt. In den Dosen entwickeln sich sauer riechende Gase. "W wie Wissen" stellt Filmrestauratoren vor, deren "Meisterwerk" von der UNESCO ausgezeichnet wurde: Das neu hergestellte Originalnegativ des Stummfilmklassikers "Metropolis" von Fritz Lang gehört jetzt zum Weltkulturerbe.
Wem die Stunde schlägt Wenn die Kirchturmglocke im Laufe der Zeit ihren brillanten Klang verliert, wird es höchste Zeit für das Glockenlabor an der FH Kempten im Allgäu. Hier erforschen Wissenschaftler die Zusammenhänge zwischen dem Grad der Beanspruchung durch den Klöppel, den Materialverformungen und den Veränderungen im Klangspektrum. Ihr Ziel: zu verhindern, dass für so manche Kirchenglocke schon bald das letzte Stündlein schlägt. Zurzeit warten 22 Glocken samt Glockenstuhl auf das "Dauerläutexperimente". "W wie Wissen" zeigt, wie Forscher versuchen, den Klang und die Lebensdauer von Kirchenglocken zu verbessern - und Misstöne aus dem Kirchenturm zu verhindern.
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