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Neue BMWi-Studie bestätigt drohenden E-Business-Fehlstart der deutschen mittelständischen Wirtschaft: "Mittelstand online" regt BMWi-Sofortmaßnahme an

Köln (ots)

CeBIT-Pressekonferenz:  Mittwoch, 13. März, 13.30
Uhr, CC, Saal 105/106 .
Prof. Dr.-Ing. Sigram Schindler, Vorsitzender der Initiative
"Mittelstand online" im Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco
Electronic Commerce Forum e.V.
Auf den ersten Blick blendet die neue BMWi-Studie "Stand und
Entwicklungsperspektiven des elektronischen Geschäftsverkehrs in
Deutschland, Europa und den USA unter besonderer Berücksichtigung der
Nutzung in KMU in 1999 und 2001" - diesem verqueren Titel tapfer
trotzend - mit strahlenden Erfolgsmeldungen. Zu recht weist sie nach,
dass der deutsche Mittelstand in den beiden letzten Jahren im
E-Business-Bereich gegenüber der europäischen Entwicklung und auch
gegenüber den USA eine atemberaubende Aufholjagd sehr erfolgreich
gestartet hat. Um nur die für die E-Business-Entwicklung bei KMUs
wichtigste Zuwachsrate der Studie zu nennen: Die Anzahl der
Internet-Präsenzen von Betrieben mit weniger als 200 Mitarbeitern hat
sich im Berichtszeitraum mehr als verdoppelt!
Aber schon beim zweiten Blick auf die Studie wird offenbar, dass
ihre schönen Zuwachszahlen alleine nicht die ganze Wahrheit
repräsentieren. Sie gibt nämlich eben so klar zu erkennen, dass diese
starken Zuwächse zwar zweifelsfrei die Bereitschaft fast aller
Unternehmen in Deutschland zur weitergehenden geschäftlichen Nutzung
des Internet nachweisen, aber deutlich umsatz- und ertragssteigernde
Internet-Engagements bisher erst bei sehr wenigen Unternehmen
realisiert werden konnten, insbesondere kaum bei kleinen und
mittleren Unternehmen (KMUs). Die Studie konnte hier keinerlei
Erfolgsquote ermitteln. Sie bemängelt deshalb an mehreren Stellen das
"Steckenbleiben" vor allem der KMUs gleich am Anfang ihres Weges zu
E-Business-Erfolgen, also unmittelbar nach ihrer elementarsten
Vorbereitung dafür durch die Einrichtung ihrer Internet-Präsenz.
Und bei genauem Hinsehen erweist sich das aktuelle
E-Business-Gesamtszenario in Deutschland für den Mittelstand nicht
nur als bisher kaum Geschäftserfolge bringend, sondern sogar als
ausgesprochen bedrohlich: Wegen dieses heute nahezu unvermeidlichen
Steckenbleibens der KMUs unmittelbar nach ihrem E-Business-Start
könnte sich ihr oben skizzierter,  anfänglich fulminanter Blitzstart
in die E-Business-Arena bereits kurzfristig als Fehlstart größter
Tragweite erweisen.
Wie die Studie zeigt, befinden sich die großen Konzernunternehmen
nämlich bereits auf einer E-Business-Entwicklungsstufe, die ihnen
schon wieder die deutliche Senkung ihrer Internet-Kosten durch
Konzentrationsmaßnahmen ermöglicht und so viele KMUs - denen
Internet-Kostensteigerungen erst noch bevorstehen - schärfer
anzugreifen. Dem werden nur solche KMUs erfolgreich begegnen, denen
die Innovation, Implementierung und erfolgreiche Vermarktung
zukunftssicherer Internet-basierter Dienstleistungen ebenfalls
kurzfristig gelingt. Aber dieses hohe Entwicklungstempo ihrer
E-Business-Vorhaben ist den KMUs derzeit offenbar nicht möglich - sie
werden von dem aktuellen E-Business-Gesamtszenario in ihrer Existenz
also hochgradig gefährdet.
Das BMWi hat diese massive Bedrohung des deutschen Mittelstandes
durch die weiterhin enorme Dynamik der E-Business-Entwicklung bei den
Großunternehmen, der gegenwärtig eine deutliche
E-Business-Entwicklungsstagnation bei den KMUs gegenübersteht,
erkannt. Zwar zeigt sich Bundeswirtschaftsminister Werner Müller
einerseits vorsichtig erfreut: "Die Ergebnisse der Untersuchung sind 
zum Teil sogar überraschend positiv." - gemeint ist der
E-Business-Blitzstart des Mittelstandes. Andererseits bestätigt er
aber ganz klar die oben skizzierten, den ersten
E-Business-Trippelschritten der KMUs sofort folgenden
Entwicklungsdefizite und kündigt an, die weiteren BMWi-Maßnahmen zur
E-Business-Förderung für KMUs geeignet umzugestalten.
"Die Zukunft des E-Business im deutschen Mittelstand sehe durchaus
rosig aus" orakeln dagegen andere Berichter öffentlich zur
BMWi-Studie. Derartige euphemistische Prognosen rechtfertigt das
Zahlenwerk der BMWi-Studie, so wie sie ist, allerdings in keiner
Weise: Bevor dieses Statistiken- und CATI-basierte Zahlenwerk zu
einem Prognoseversuch herangezogen werden dürfte, müsste es erst
zumindest mit den empirischen Zahlen der großen KMU-Webhoster
abgestimmt werden. Diese empirischen Zahlen legen nämlich in einigen
Bereichen - fatalerweise vor allem in dem für die wirtschaftlichen
Belange der KMUs entscheidenden Bereich der Internet-Mehrwertdienste
- zu solchen rosigen Aussichten gegenteilige Prognosen nahe. Und
diese harten empirischen Fakten stehen in voller Übereinstimmung mit
der entscheidenden Aussage der BMWi-Studie zur Gegenwart, dass
nämlich die E-Business-Entwicklung bei den KMUs in großer Breite ins
Stocken geraten ist - um nicht zu sagen "derzeit ziemlich
festgefahren" ist.
Um diese gegenwärtige E-Business-Entwicklungsstagnation bei den
KMUs umgehend zu beheben, regt die "Mittelstand online"-Initiative
eine kurzfristig wirksame BMWi-Sondermaßnahme an. Sie sollte die
Wirtschaftspolitik unbedingt bereits zur CeBIT 2002 befähigen, diese
den Mittelstand in seiner Existenz bedrohende
E-Business-Entwicklungsstagnation aufzulösen. Dazu muss das BMWi bis
dahin überzeugende Antworten auf die drei Fragen liefern, warum das
E-Business-Entwicklungsdefizit beim Mittelstand überhaupt entstanden
ist, wie die KMUs ihre E-Business-Entwicklung umgehend vorantreiben
können und welchen Beitrag dazu die angekündigten weiteren
BMWi-Maßnahmen zur E-Business-Förderung für KMUs leisten werden.
Bei der Diskussion dieser drei Fragen bzw. ihrer Antworten in der
BMWi-Sondermaßnahme sowie zur Gewährleistung deren unternehmerischer
Relevanz für KMUs, sollte die Fachkompetenz der "Mittelstand
online"-Initiative gebührend berücksichtigt werden - speziell bei der
Erörterung der Förderungsempfehlungen der BMWi-Studie.
eco Electronic Commerce Forum e.V. ist der Verband der
Internetwirtschaft in Deutschland. Ziel ist, die kommerzielle Nutzung
des Internets voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der
globalen Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort
Deutschland insgesamt zu stärken. eco Forum e.V. versteht sich in
diesem Sinne als Interessenvertretung der deutschen
Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren
und in internationalen Gremien.
Weitere Informationen: 
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eco Electronic Commerce Forum e.V., 
Arenzhofstr. 10, 
50769 Köln, 
Tel.: 0221/9702407, 
E-Mail:  info@eco.de
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Tel.: 0611/973150, 
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