eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.
eco Verband: UHD-Fernseher sind IFA-Trend
Köln (ots)
- Die Fernsehnormen legen auch die Darstellungsformate der Internetbranche fest
- Höchstauflösende Filme stellen hohe Anforderungen an die Infrastruktur
Fernseher der Qualitätsklasse Ultra High Definition (UHD) dringen in den Massenmarkt vor, beobachtet eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. (www.eco.de) im Vorfeld der IFA. Die Geräte bieten nicht nur bessere Bildqualität durch viermal mehr Pixel als Full-HD, sondern in der Regel durch HDR (High Dynamic Range) auch bessere Kontrastwerte. Gleichzeitig stellen sie im Sinne des Top-Trends Entertainment eine neue Generation von Smart-TVs dar, die weit über Fernsehen hinaus auch universelle Internetstationen im Wohnzimmer sind.
"Fernsehnormen" gelten auch für das mobile Internet
Allerdings gewinnen die neuen Stufen der Bildqualität nur eine Bedeutung, wenn auch der Content mitzieht, warnt eco. Der Verband verweist auf die letzte EM, bei der etliche Spiele in der UHD-Variante 4K (UHD-1) aufgenommen wurden, keines davon jedoch in Deutschland in dieser hohen Auflösung zu sehen war. Anders in Italien, Portugal oder der Schweiz: Dort waren die Fußballspiele ab dem Viertelfinale in UHD-4K zu verfolgen. Zur Erklärung: Den UHD-Standard gibt es in zwei Qualitätsvarianten: 4K mit 3840 × 2160 Pixeln und 8K mit 7680 × 4320 Bildpunkten. Die zur UNO gehörende International Telecommunication Union (ITU) hatte die Normen gemeinsam mit den Fernsehgesellschaften RAI (Italien), BBC (Großbritannien) und NHK (Japan) in Zusammenarbeit mit der dortigen Geräteindustrie entwickelt. Indes haben die Darstellungsnormen nicht nur direkte Auswirkungen auf die "klassische Fernsehlandschaft", sondern auch auf alle "Internet-Bildschirme" bis hin zum Smartphone-Display (http://4k-smartphones.com/).
Deutsche Inhalte könnten zu kurz kommen
Die US-amerikanischen Internet-Streamingdienste wie Amazon oder Netflix geben laut eco ebenfalls "kräftig Gas bei UHD". "Wir müssen aufpassen, dass Deutschland in Sachen UHD Content nicht ausgebremst wird", sorgt sich Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitglieder Services bei eco. Er meint: "Wenn die überwiegenden 4K-Inhalte von amerikanischen Streamingservices und japanischen Blue-Ray-Playern kommen, könnten es originär-deutsche Inhalte beim Zuschauer schwer haben, einfach weil sie technisch nicht aktuell sind."
4K und 8K stellen hohe Anforderungen an die Infrastruktur
eco verweist darauf, dass der öffentliche japanische Fernsehsender NHK schon 2014 bekannt gab, UHD-2-Inhalte in 8k-Auflösung auf 8k-fähigen TV-Geräten im Jahr 2020 übertragen zu können. "Während die IFA noch die kleinere UHD-Variante 4K als marktreif für den Massenmarkt feiert, waren auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas Anfang dieses Jahres schon die ersten 8K-Fernseher zu bestaunen", sagt Markus Schaffrin. Er erklärt: "Wir sollten uns darauf einstellen, dass ab 2020 der Massenmarkt beginnt für die 8K-Auflösung, häufig auch Super-UHD genannt. Das gilt dann sowohl für die TV-Branche als auch für das Internet-Streaming."
Damit verbunden sind im Übrigen nicht nur hohe Anforderungen an die Endgeräte, sondern vor allem auch an die Infrastruktur, die die entsprechend großen Datenmengen in Echtzeit übertragen muss, um einen reibungslosen Filmgenuss zu gewährleisten. So empfiehlt Netflix (https://help.netflix.com/de/node/306) eine Downloadgeschwindigkeit pro Stream von 25 Mbit pro Sekunde für Ultra-HD-Qualität. Der Ausbau der Breitbandinfrastruktur in Deutschland ist also unabdingbar, um das Land auf die nächste Mediengeneration vorzubereiten. Andernfalls wird Deutschland nicht nur auf der Contentseite abgehängt, sondern auch bei der Übertragungstechnik.
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