eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.
Verbände kämpfen gemeinsam gegen Internet-Kriminalität
Köln (ots)
Berlin/Köln, 1. Dezember 2003 - Die beiden führenden europäischen Internetverbände, die Association of Internet Hotline Providers (INHOPE) und die European Internet Service Provider Association (EuroISPA) wollen künftig gemeinsam gegen kriminelle Inhalte im Internet vorgehen. Dies sieht ein Memorandum of Understanding (MoU) vor, das INHOPE-Präsident Thomas Rickert und EuroISPA-Präsident Prof. Michael Rotert anlässlich der ersten internationalen Konferenz zur Bekämpfung illegaler Internetinhalte in Berlin unterzeichnet haben. Ziel ist es vor allem, Kinder und Jugendliche vor unerwünschten Inhalten aus der Online-Welt zu schützen.
INHOPE ist das internationale Netzwerk von Beschwerdestellen zur Bekämpfung illegaler Inhalte in deren Urspungsland in enger Zusammenarbeit mit der Internetindustrie, Strafverfolgungsbehörden und Nutzerverbänden. INHOPE hatte sich erst kürzlich als Auslöser für den größten von Deutschland ausgehende Schlag der Polizei gegen Kinderpornografie im Internet mit mehr als 26.500 Verdächtigen in 166 Ländern bewährt. Die als "Operation Marcy" bekannt gewordene Aktion war direkt auf einen Hinweis aus dem INHOPE-Netz zurückzuführen, der den deutschen Strafverfolgungsbehörden zugeleitetet worden war. EuroISPA, der europäische Spitzenverband der Internet Service Provider (ISP), vertritt über 500 ISP- Gesellschaften in zehn EU-Staaten und ist damit die weltweit größte Vereinigung von Internet-Diensteanbietern. EuroISPA versteht sich als Sprachrohr der Internetbranche auf den Gebieten der globalen Informationsgesellschaft wie E-Commerce-Regulierung, Datenschutz, Telekommunikationsgesetzgebung und sichere Nutzung des Internet.
Durch die engere Zusammenarbeit von Providern und Beschwerde- Hotlines soll die Effizienz bei der Bekämpfung von Online- Kriminalität weiter erhöht werden. Angesichts der weiterhin dramatisch steigenden Informationsflut im Datennetz seien Internet- Hotlines, die Hinweise von Internetnutzern auf unerwünschte Inhalte aufnehmen und nach Überprüfung international an die zuständigen Stellen aktiv weiterleiten, "eine hervorragende Lösung". "Eine enge Zusammenarbeit mit der Internetwirtschaft über EuroISPA ist ein wichtiger Schritt, die Effizienz des Hotline-Netzwerkes zu steigern und dem gemeinsamen Ziel näher zu kommen, nämlich das Aufkommen und die Erreichbarkeit illegaler Inhalte im Internet zu verringern.", sagt Rechtsanwalt Thomas Rickert, der neben der INHOPE- Präsidentschaft auch Leiter der Internet Content Task Force im eco- Verband ist. Staatliche Unterstützung hat die Berliner Inhope- Konferenz insbesondere durch schriftliche Grußworte der Bundesministerinnen Zypries und Schmidt erfahren. "Es wäre wünschenswert gewesen, wenn sich auf der ersten internationalen INHOPE-Konferenz zur Bekämpfung illegaler Inhalte im Internet ein Mitglied der Bundesregierung hätte sehen lassen. Während Jugendschutz in anderen Ländern Chefsache ist, konnte hier der Eindruck entstehen, dass das Thema in Deutschland auf politischer Ebene nicht hinreichend Ernst genommen wird", bedauert EuroISPA- Präsident Prof. Michael Rotert, zugleich Vorstandsvorsitzender des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft,
eco Forum e.V. (www.eco.de) ist der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Ziel ist, die kommerzielle Nutzung des Internets voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet- Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. eco Forum e.V. versteht sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien. Rechtsanwalt Thomas Rickert, der bei eco den Arbeitskreis ICTF leitet, ist Präsident der INHOPE Association.
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