eco - Verband der Internetwirtschaft e. V.
Internetaustauschknoten DE-CIX 3 und WLAN-Abrechnungssystem Greenspot
DE-CIX 3 am Netz: Internetverkehr steigt um 100 % jährlich
Hannover/Berlin/Köln/Frankfurt am Main (ots)
Der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V. (Berlin/Köln), hat vor der CeBIT planmäßig den dritten deutschen Internetaustauschknoten DE-CIX 3 in Betrieb genommen. Der Ausbau war notwendig geworden, weil die Internetnutzung in Deutschland trotz Wirtschaftsflaute um ca. 100 Prozent jährlich zunimmt. In Spitzenzeiten wird am DE-CIX, über den etwa 90 Prozent des deutschen Internet-Peerings fließt, ein Datenaufkommen von 18 Gbit/s erreicht. Das bedeutet, dass in einer Sekunde mehr als 18 Milliarden Bits den Weg durch das "Internet-Herz" Deutschlands finden. Erst vor knapp einem Jahr war erstmals die Marke von 10 Gbit/s überschritten worden. Die neue Kapazität der jetzigen dritten Ausbaustufe wird nach Hochrechnungen des Verbandes für ca. 18 Monate ausreichen.
Während die ersten beiden Knotenpunkte in der Hanauer Landstraße in Frankfurt von der Interxion Telecom GmbH betreut werden, kümmert sich die Telecity GmbH um den dritten Knoten in der Gutleutstraße. Alle drei Standorte sind durch Glasfaserkabel eng verbunden. Die dritte Ausbaustufe stärkt nicht nur die Kapazität und trägt dazu bei, das Internet in Deutschland schneller zu machen, sondern erhöht auch die Ausfallsicherheit, betont der Verband der deutschen Internetwirtschaft. Mit dem DE-CIX 3 verfügt Deutschland erstmals über eine dreifach redundante Infrastruktur bei den Internet-Vermittlungsstellen (Switches), so dass das Netz selbst bei Ausfall eines Standortes nicht zusammenbricht.
Der vom eco-Verband betriebene DE-CIX stellt das Rückgrat des Internet in Deutschland dar. Vor der Einrichtung des DE-CIX 1995 wurde der gesamte innerdeutsche Internetverkehr über die USA geroutet. Jede E-Mail von Berlin nach München lief über den Atlantik und zurück. 1995 schlossen sich die Internet-Diensteanbieter in Deutschland im eco-Verband zusammen und errichteten mit dem DE-CIX einen eigenen Austauschknoten. Seitdem läuft die E-Mail von Berlin nach München nur noch über Frankfurt. Heute leiten beinahe alle großen nationalen und internationalen Internet-Anbieter ihren innerdeutschen Verkehr über Frankfurt. Der DE-CIX ist der drittgrößte Internet-Austauschpunkt in Europa. Der eco-Verband hat 2003 eine ähnlich zentrale Rolle für die Entwicklung des mobilen Internet übernommen. Unter dem Namen Greenspot wurde hierzu ein zentrales Clearingsystem für WLAN-Funknetze eingerichtet, das zur CeBIT offiziell den Betrieb aufgenommen hat.
eco startet Greenspot zur CeBIT
Die Internet Service Provider (ISP) in Deutschland haben das WLAN-Abrechnungssystem Greenspot zur CeBIT in Betrieb genommen, teilt der Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V., mit. Der eco-Verband stellt das bundesweit einheitliche Abrechnungssystem Greenspot für die Nutzung von WLAN-Funknetzen ab der CeBIT für Internet Service Provider, Hotspot-Betreiber und alle anderen im WLAN-Markt engagierten Teilnehmer bereit.
Nach Recherchen von eco handelt es sich bei Greenspot um das erste nationale öffentliche WLAN-Abrechnungssystem weltweit, dass von einer Non-profit-Organisation getragen wird. Der eco-Verband stuft diesen Ansatz als entscheidend für die Entwicklung des WLAN-Marktes ein und versteht das deutsche Modell in diesem Sinne auch als Vorbild für andere Länder. "Mit Greenspot hat der eco-Verband die wirtschaftliche Basis für das Aufblühen des WLAN-Marktes geschaffen. Jetzt entscheiden die Kräfte des Marktes, also die Anbieter und vor allem die Kunden, in welchem Maße sich WLAN durchsetzen wird", sagt Harald A. Summa.
Verbraucher, die sich bei ihrem ISP für Greenspot entscheiden, können mit einem Notebook in WLAN-Funkzonen ("Hotspots") in ganz Deutschland nach einem einheitlichen Verfahren Anschluss ans Internet finden. Die Verbindungskosten zahlt der Verbraucher mit der Monatsrechnung seines Internet Service Providers, den er schon für den Festnetzzugang gewählt hat. "Mit Greenspot ist der mobile Internetzugang so einfach wie aus dem Festnetz", sagt Harald A. Summa, Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft: "Der Verbraucher bucht Greenspot wie andere Mehrwertdienste auch einmal bei seinem Internet Service Provider und kann dann sofort in jeder Greenspot-Zone ins Netz gehen." Das vom deutschen Verband entwickelte Greenspot-Konzept findet auch in anderen europäischen Ländern Zustimmung: Österreich hat sich bereits für Greenspot entschieden, weitere Staaten wollen folgen.
Greenspot löst ein "Chaos" beim Zugang zum mobilen Internet ab, dem der Verbraucher bislang gegenüberstand. Bisher musste er sich für jeden einzelnen Hotspot eine separate Zugangsberechtigung besorgen (Gutschein, Voucher), die zudem nur für eine begrenzte Zeit gültig war. Damit war die Nutzung der Hunderte von Hotspots, die derzeit bereits in Deutschland in Betrieb sind, für die Mehrzahl der potenziellen Kunden wenig attraktiv. Mit Greenspot findet der Verbraucher hingegen ganz leicht zum mobilen Internetzugang: Funknetz aussuchen, Passwort eingeben und los geht´s.
Zentrale Clearingstelle für den deutschen WLAN-Markt
Funktional ist Greenspot eine Art Clearingstelle zwischen allen Marktbeteiligten: dem Service Provider (SP), der das Vertragsverhältnis mit dem Verbraucher hat, dem Wireless Internet Service Provider (WISP) Operator, der einen Hotspot betreibt, bei dem sich der Kunde unterwegs einloggt, und dem WISP Concentrator, der als Sammelstelle für die regional verteilten Hotspots der WISP Operator fungiert. Die SP-Firmen haben wie heute schon ein Vertragsverhältnis mit ihren Kunden, denen sie künftig neben einem Festnetzzugang auch den mobilen Zugang zum Internet anbieten. Die WISP Operator betreiben WLAN-Funkzonen, in die sich der Kunde unterwegs einloggt.
Das eco-Clearinghouse sorgt dafür, dass alle Beteiligten zu ihrem Geld kommen, ohne dass der Kunde weitere Vertragsverhältnisse über den Vertrag mit seinem SP hinausgehend eingehen muss. Damit schafft der eco-Verband die wirtschaftlichen Grundlagen für ein "chaotisches Marktwachstum", vergleichbar der Art und Weise, in der das heutige Internet entstanden ist. Jedes Unternehmen kann als WISP Concentrator bzw. Operator auftreten, WLAN-Funkzonen einrichten und diese nach Qualitäts- und Sicherheitsprüfungen an das Greenspot-Netz anschließen. "Multilaterales Roaming bildete die wirtschaftliche Grundlage für die Expansion des Internet und wird sich auch für das mobile Internet als der entscheidende Katalysator erweisen", ist sich eco-Geschäftsführer Harald A. Summa sicher.
Der Verband der deutschen Internetwirtschaft hat bereits langjährige Erfahrung als Clearinghouse. Er betreibt seit 1995 den zentralen deutschen Internet-Austauschknoten DE-CIX, über den rund 90 Prozent des gesamten deutschen Internetverkehrs fließt. Auch hierbei unterhält der Kunde nur ein einziges Vertragsverhältnis mit "seinem" ISP, kann jedoch die Netze aller an den DE-CIX angeschlossenen Provider nutzen, um alle Teilnehmer und Server im Internet zu erreichen.
eco Forum e.V. (www.eco.de) ist der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Ziel ist, die kommerzielle Nutzung des Internets voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. eco Forum e.V. versteht sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien.
Weitere Informationen: Verband der deutschen Internetwirtschaft, eco Forum e.V., Arenzhofstr. 10, 50769 Köln, Tel.: 0221/700048-0, E-Mail: info@eco.de, Web: www.eco.de
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