Pferde für Olympia - Mit Lufthansa Cargo nach Sydney
Spiegel TV-Reportage
Montag, 18. September 2000, 23.15 Uhr
Berlin (ots)
In der letzten Augustwoche 2000 starteten drei "Jumbos" mit einer teuren Fracht vom Airport Frankfurt/Main. Ihr Ziel: Die australische Metropole Sydney.
Ihre Ladung: 200 edle Vollblüter. Die drei Boeings der Lufthansa Cargo transportieren sämtliche Pferde der weltweiten Spring- und Dressurreiter-Elite zu den Olympischen Spielen 2000. Ein minutiös geplantes und straff organisiertes Unternehmen mit deutscher Beteiligung: die olympischen Reiter aus Germany schicken 16 Rösser nach Australien. Eines davon ist "Rusty". Der russische Wallach ist das "Arbeitsgerät" der Dressurreiterin Ulla Salzgeber. Die 40-Jährige ist die Senkrechtstarterin in der deutschen Dressurreiter-Szene.
In dieser Saison hat Salzgeber alle namhaften Turniere gewonnen. Sie gilt innerhalb der Dressur als deutsche Medaillenhoffnung für Sydney 2000. Doch bevor "Rusty" in "down under" Gold holen kann, muss er dort heil ankommen. Dafür sorgt Martin Atock. Er ist für den Transport der 200 edlen Vierbeiner verantwortlich. 28 Stunden müssen die Tiere paarweise stehend in 44 000 Dollar teuren Spezialcontainern überdauern. Trotz spezieller Lüftungsanlagen ist der Gestank im Flugzeug durch Pferdekot und Urin unerträglich. Die Gefahr, dass eines der hochgezüchteten Tiere in Panik gerät, besteht gerade auf langen Flügen. Sollte ein Tier im Jumbo verrückt spielen und sich nicht mehr beruhigen lassen, bleibt den Männern keine Wahl. Sie müssten das Pferd aus Sicherheitsgründen töten.
Natürlich steht der Transport auch unter medizinischer Betreuung. Der Mannschaftstierarzt des deutschen Reiterteams ist mit an Bord. Dr. Björn Nolting kümmert sich während des Fluges mit Vitamintabletten und Powercocktails um die sensible Fracht.
Rocco Thiede SAT.1 PRESSE & PR Tel.: 030 / 2090-2385 / Fax: 030 / 2090-2337 E-Mail: rocco.thiede@sat1.de
SAT.1 im Internet: http://www.sat1.de und http://www.sat1nachrichten.de Die Piloten haben übrigens die Lizenz zum Schrägfliegen. Die Riesenjets werden über die 30 000 km lange Strecke in einer leicht nach vorne geneigten Fluglage schweben. Dadurch wird den sensiblen Vollblütern nicht so schnell schlecht. Der Transport der edlen Tiere gilt bei den Piloten der deutschen Kranichlinie als Prestigeprojekt und ist deshalb Chefsache.
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