Fünfteilige Dokumentation: Mordkommission Köln
Berlin (ots)
Spiegel TV-Reportage Teil I: Montag, 19. Februar 2001, 23.15 Uhr Teil II: Montag, 26. Februar 2001, 23.15 Uhr Teil III: Montag, 5. März 2001, 23.15 Uhr Teil IV: Montag, 12. März 2001, 23.15 Uhr Teil V: Montag, 19. März 2001, 23.15 Uhr
Als Kriminalhauptkommissar Peter Kosemund die Daunendecke zur Seite legt, ist der Leichnam noch warm. Kaum bekleidet sitzt der Tote auf einer abgewetzten Couchgarnitur im Wohnzimmer. "Der Tod ist das Ergebnis des Lebens", sagt Kosemund lakonisch und beginnt mit der Leichenschau. Nach fünf Minuten hat er genug gesehen: Keine Anzeichen von Fremdeinwirkung, kein Mordkomplott. Der Mann hatte extremes Übergewicht und starb vermutlich an den Folgen eines Herzinfarkts. In einem Übergangsheim bei Köln haben Kosemunds Kollegen von der Mordkommission noch weniger Mühe, die Todesursache zu bestimmen. Das Opfer liegt der Länge nach in einem Berg von Haushaltsmüll und hat ein dreißig Zentimeter langes Küchenmesser in der Brust. Die Ermittler nehmen die Fahndung nach dem Täter auf ...
Szenen aus dem Alltag der Kölner Mordkommission. Doch nur etwa jeden zehnten Sterbefall in der Stadt kriegen die Kommissare zu Gesicht. Und nach Schätzungen deutscher Rechtsmediziner wird nur jedes zweite in der Bundesrepublik begangene Tötungsdelikt überhaupt entdeckt. Mord und Totschlag bleiben also in fünfzig Prozent der Fälle ungesühnt. Kriminalisten vermuten, dass häufig Hausärzte vorsätzlich oder fahrlässig einen natürlichen Tod bescheinigen, obwohl durchaus ein Fremdverschulden vorliegen könnte.
Dennoch gehört die Untersuchung vermeintlich "normaler" Todesfälle zu den Hauptaufgaben der Männer und Frauen von der Mordkommission. Mehr als tausend solcher Fälle müssen die Ermittler des Kriminalkommissariats 11 in der Kölner Südstadt jährlich bearbeiten, dazu kommt die Aufklärung von fünfzig bis sechzig Morden.
Vier Millionen Menschen leben im Zuständigkeitsbereich dieses Reviers, das auch benachbarte Städte und Gemeinden umfasst und damit zu den größten Mordkommissionen Deutschlands zählt. Dreißig Kommissare in fünf Gruppen arbeiten an der Aufklärung von Mord und Totschlag, Betriebsunfällen, ärztlichen Kunstfehlern, Selbstmorden und eben jenen alltäglichen Sterbefällen, hinter denen sich vielleicht doch ein Gewaltdelikt verbirgt.
Besonders stolz aber sind die Kriminalisten vom Rhein auf ihre Aufklärungsquote bei Mord: Sie beträgt 97 Prozent und ist damit so hoch wie in kaum einem anderen Deliktbereich.
Mit einer bislang einmaligen Genehmigung der Polizei-Pressestelle konnte "Spiegel TV"-Autor Markus Grün die Arbeit der Kölner Mordkommission zwei Monate lang dokumentieren, war mit den Beamten am Tatort, beobachtete Verhaftungen und Zeugenvernehmungen, sprach mit Ermittlern und Gerichtsmedizinern und erlebte polizeilichen Alltag: turbulent, bedrückend und spannend zugleich.
Während der achtwöchigen Dreharbeiten konnten die Kripobeamten zwei Morde und zwölf unklare Todesfälle lösen.
"Spiegel TV" wird diese ungewöhnliche Reportage in fünf aufeinander folgenden Teilen senden, immer montags um 23.15 Uhr in SAT.1. Starttermin der ersten Folge ist der 19. Februar 2001.
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