Volle Kraft voraus!
Von Wasserpolizisten und Freizeitkapitänen /
Spiegel TV-Reportage
Teil II: Montag, 3. September 2001, 23.15 Uhr
Berlin (ots)
Brandenburg brummt, das wasserreichste Bundesland macht Urlaub. Auf über 3500 Seen und 2600 Kilometern Wasserstraße kreuzen Tausende von Freizeitkapitänen mit ihren Motoryachten, streiten sich mit Ruderern und Seglern um die Vorfahrt und den besten Liegeplatz im Revier. Im Schilf hockt derweil die Polizei und tut ihre Pflicht: "Zu jeder Zeit die Leichtigkeit und Sicherheit auf allen schiffbaren Gewässern zu gewährleisten." Im Klartext: Sportboote und deren Besitzer werden im Sommer genauer unter die Lupe genommen, Kennzeichnung und Papiere überprüft, Geschwindigkeitsmessungen und Alkoholtests durchgeführt.
Rund um die Uhr sind die Polizisten mit ihren blauweißen Schnellbooten im Einsatz. 12-Stunden-Schichten bei hochsommerlichen Temperaturen. Auf den Seen und Gewässern rund um Berlin haben die Beamten besonders viel zu tun. Jedes Wochenende schippert eine ganze Armada von PS-starken Sportbooten über die Landesgrenze ins benachbarte Brandenburg. Manch einer glaubt, hier könne er seine 500.000-Mark-Yacht endlich mal richtig ausfahren. Doch es gibt ein kleines Problem: Die Höchstgeschwindigkeit liegt hier gerade mal bei 25 km/h, meistens jedoch 12 km/h oder noch weniger. Der Hauptstädter trifft auf getarnte Beamte, ausgerüstet mit High-Tech-Geräten. Teilweise von zivilen Booten aus werden die Raser überführt und anschließend mit dem Regelbruch konfrontiert. Wer nur zehn Stundenkilometer zu schnell fährt, muss mit 500 Mark Strafe rechnen. Ein teurer Spaß. Das Wochenende ist verdorben, verbale Entgleisungen der Bootseigner sind an der Tagesordnung. Noch schlimmer wird der Frust, wenn die Polizei ins Röhrchen blasen lässt. Nach Aussage der Beamten ist die Zahl alkoholisierter Schiffsführer im Vergleich zum Vorjahr um 100 Prozent gestiegen.
Mit einer bislang einmaligen Drehgenehmigung der Wasserschutzpolizei Brandenburg konnte "Spiegel TV"-Autor Mate Spörl die Beamten zu Wasser an mehreren Sommerwochenenden bei ihren Einsätzen rund um Berlin begleiten. Und auch Freizeitkapitäne gewährten ihm Einblicke in ihre Lebenseinstellung und die technische Ausrüstung ihrer schwimmenden Behausungen.
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