Spiegel TV-Reportage - die Themen der nächsten Sendungen
Berlin (ots)
Montag, 9. September 2002, 23.05 Uhr "Wollt Ihr den oder mich?" - Gerhard Schröder im Wahlkampf
Für Gerhard Schröder ist es der wohl schwerste Wahlkampf seines Lebens. Wenige Wochen vor der Wahl geriet die SPD in ein dramatisches Stimmungstief. Diverse Meinungsforschungsinstitute erklärten Herausforderer Edmund Stoiber schon zum statistisch wahrscheinlichen Sieger. Britta Sandberg hat den Kanzler über Monate hinweg im Wahlkampf beobachtet: bei Großkundgebungen und Staatsempfängen, bei Betriebsbesichtigungen und Kulturveranstaltungen, in Talkshows und den dem TV-Duell. Sie sprach mit Mitarbeitern, Freunden und Wegbegleitern Gerhard Schröders über seine Art zu regieren, den Kanzler im Wahlkampf und die privaten Seiten des Gerhard Schröder. Gesprächspartner waren unter anderem sein Redenschreiber, der Kanzlerfotograph, ein alter Freund aus Hannoveraner Zeiten und seine Frau. Parallel dazu beobachtete sie die wechselnde Stimmung bei den Strategen der SPD-Wahlkampfzentrale "Kampa 02" in Konferenzen und bei der täglichen Morgenlage, bei internen Besprechungen und in Telefonschaltkonferenzen.
Montag, 16. September 2002, 23.10 Uhr Stunde Null - Die Deutsche Bahn AG nach der Flut
Mit Schäden von mehr als einer Milliarde Euro ist die Deutsche Bahn AG das von der Jahrhundertflut im Osten Deutschlands am stärksten betroffene Unternehmen. Mehr als zwei Jahre wird es dauern, 700 Kilometer Schienen, 94 Brücken, sowie 200 Bahnhöfe wieder instand zu setzen bzw. neu aufzubauen. Auch einige ICE-Züge und Dutzende Personen- und Güterzugwaggons wurden von der Flut beschädigt. Die Umsatzeinbußen schätzt das Unternehmen auf etwa 90 Millionen Euro. Die SPIEGEL TV-Autoren Beate Schwarz und Mate Spörl haben drei Wochen lang in Sachsen dokumentiert, wie die Eisenbahner versuchen, auf den Trümmern ihrer erst vor wenigen Jahren sanierten Gleisanlagen und Gebäude in kurzer Zeit einen zumindest notdürftig funktionierenden Betrieb zu organisieren. Sie waren dabei, als der Dresdner Hauptbahnhof von den Schlammmassen befreit wurde und Signaltechniker im Wettlauf mit der Uhr Stellwerke wieder in Gang setzten, beobachteten, wie zerstörte Gleisanlagen abgeräumt und Notbrücken installiert wurden, wie in der Betriebszentrale Leipzig Tag und Nacht hektisch improvisiert werden muss, besuchten die ICE-Werkstatt in Berlin-Rummelsburg, wo die beschädigten Hochgeschwindigkeitszüge repariert werden und begleiteten die Krisenmanager der Bahn bei ihren schier endlosen Inspektionstouren durch die zerstörte Infrastruktur des Unternehmens. Viele logistische Probleme, für die man sonst jahrelang Zeit hat, müssen nun in aller Eile gelöst werden. Woher z.B. bekommt man auf die Schnelle Hunderte von Kilometern Schienenstahl und Spezialkabel, woher massenweise Betonschwellen und Weichenantriebe?
Montag, 23. September 2002, 23.05 Uhr Zweiteilige Spiegel TV Reportage: "Brutalität in Stein? Nazibauten gestern und heute"
Teil 1: Von Berlin nach Germania und zurück
"Germania" sollte die Hauptstadt von Adolf Hitlers "Tausendjährigem Reich" einst heißen. Für das neue Berlin waren u.a. eine riesige Versammlungshalle für 250.000 Volksgenossen und ein 120 Meter hoher Triumphbogen geplant. Bis zum Untergang der Naziherrschaft ist davon nicht viel gebaut worden. Einzig die Ost-West-Achse und die Neue Reichskanzlei wurden unter der Leitung von Hitlers Lieblingsarchitekt Albert Speer verwirklicht. Die Reichskanzlei haben die Sieger 1945 dem Erdboden gleich gemacht. Doch nicht alle Relikte der gigantomanischen Pläne sind verschwunden. In Zusammenarbeit mit dem Verein "Berliner Unterwelten" hat sich Spiegel TV-Autor Michael Kloft in Berlin und Umgebung auf die Spuren von Hitlers "Germania" begeben. Er fand einen fertigen Autobahntunnel unter dem Tiergarten und mysteriöse Bunkerbauten in einem Wald nördlich der Hauptstadt. Er stieg in die Katakomben des Olympiastadions und besuchte die ehemalige Nazi-Villenkolonie auf Schwanenwerder. Die Reportage enthält auch eine filmische Sensation: Kameraleute der Leni-Riefenstahl-Produktion hatten1940 die Germania-Planungen dokumentiert. "Der Führer baut seine Hauptstadt" sollte der Propagandafilm heißen, doch er wurde nie fertig gestellt. Das belichtete Material galt als verschollen und wird erstmals in Ausschnitten veröffentlicht.
Montag, 30. September 2002, 23.15 Uhr Zweiteilige Spiegel TV Reportage: "Brutalität in Stein? Nazibauten gestern und heute"
Teil 2: Von Ordensburgen und Konzentrationslagern
Bayern war vor 1933 das Kernland der Nazipartei. Von München aus steuerte Hitler seine Bewegung zur Macht. So ist es wenig verwunderlich, dass der Diktator nach seiner Machtübernahme hier viele Bauvorhaben verwirklichte. Und so manches Gebäude aus dem Dritten Reich hat den Untergang des "Führers" überdauert - bis heute. Im zweiten Teil seiner Reportage "Brutalität in Stein - Nazibauten gestern und heute" hat sich Spiegel TV-Autor Michael Kloft in Bayern umgesehen. Er besuchte eine ehemalige Ordensburg in Sonthofen, entdeckte vergessene Autobahnbrücken bei Würzburg und gelangte sogar in die Wohnung auf der zweiten Etage des Hauses Prinzregentenstraße 16 in München, wo Hitler bis 1945 seine Privatwohnung hatte - 397qm plus Luftschutzbunker im Keller.
Montag, 7. Oktober 2002, 23.15 Uhr und Montag, 14. Oktober 2002, 23.15 Uhr Zweiteilige Spiegel TV Reportage: "Letzte Hoffnung Fundbüro - Im Archiv der Vergesslichkeit" Teil 1 am 7.10.02, Teil 2 am 14.10.02
Vergesslichkeit kennt keine Grenzen: Rund 20.000 Fundstücke sind in den Katakomben des Zentralen Fundbüros von Berlin zwischengelagert, direkt unter dem Flughafen Tempelhof. Darunter befinden sich Kostbarkeiten wie Kuriositäten: ein Karton mit 200 Pappnasen, ein Kunstlederkoffer mit 10.000 englischen Pfund, zahllose Seh- und Gehhilfen - und natürlich Schlüsselbunde, Geldbörsen, Mobiltelefone und Fahrräder ohne Ende. Wie Detektive forschen die Mitarbeiter des Fundbüros nach Hinweisen auf die Eigentümer der verlorengegangenen Gegenstände. Doch die Sisyphos-Arbeit ist oft vergeblich: Gerade mal jede vierte Fundsache erreicht am Ende wieder ihren Besitzer. Das größte Fundbüro Deutschlands ist ein Ort der letzten Hoffnungen, ein Ort der großen Enttäuschungen. Manch einer, der Wertvolles oder Liebgewonnenes verloren hat und hier nicht fündig wird, verlässt das Fundbüro unter Tränen. Was nach einem halben Jahr Lagerzeit nicht abgeholt wurde, steht dem ehrlichen Finder zu. Hat der kein Interesse daran, kommt die Fundsache unter den Hammer. Fahrräder sind bei den monatlichen Versteigerungen der Renner - und gehen manchmal zu Preisen über den Tisch, die ihren Neuwert übersteigen.
Montag, 28. Oktober 2002, ca. 23.15 Uhr "Doppeldeckung - Wie ein Berliner Boxverein Jugendliche von der Straße holt"
Meistens werden die Kids von der Polizei in die Boxschule in Berlin-Oberschöneweide gebracht. Dort können sie sich dann am Sandsack erst einmal austoben. Sie haben geklaut, sich auf der Straße geschlagen, oder wurden in einem Abrisshaus erwischt. Das Training im Verein "Doppeldeckung" ist kostenlos. Dort kümmert man sich sogar um Lehrstellen oder den regelmäßigen Schulbesuch. Die Eltern der 13- bis 16-Jährigen haben dafür offenbar keine Zeit: Entweder müssen Vater und Mutter arbeiten oder sie verpassen - arbeitslos - die Jugend ihrer Kinder. Prominentester Delinquent des Boxstalls aber ist Graciano Rocchigiani. Bevor er wegen diverser Delikte eine Gefängnisstrafe absitzen musste, hatte er die Jungen im Verein das Boxen gelehrt. Außerdem unterhält der Boxstall auch eine Profi-Abteilung, die das Geld für die Vereinsarbeit verdienen soll. Auf die Beine gestellt wurde das Projekt von Eva Rolle, der einzigen Frau im deutschen Promoter-Geschäft. Mit viel Herz und Berliner Schnauze, aber ohne öffentliche Mittel, hält sie ihren Laden immer gerade so über Wasser. Spiegel TV-Autorin Christina Pohl hat das Leben in der "International Fight Club Organisation" drei Monate lang beobachtet, begleitete Jugendliche bei ihrem Leben zwischen Boxstall und Straße, war mit der Polizei unterwegs im Problemviertel Oberschöneweide und erlebte, wie die Nachwuchsboxer ihrem großen Idol Muhammad Ali begegneten.
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