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PLANETOPIA - Das Wissensmagazin
Frei zugängliche Porno-Bilder bei Suchmaschinen
Missachtung von Jugendschutz - Straftatbestände erfüllt?
Sonntag, 28. November 2004, 22.55 Uhr

Mainz (ots)

Der Kinder- und Jugendschutz im Internet wird mit
Bildersuchfunktionen der großen Suchmaschinen ausgehebelt. Das ergab
ein Test des Sat.1 Wissensmagazins PLANETOPIA. Gibt der User so
unverfängliche Worte wie Teenie, Muschi oder Sister ein, werden
Hardcore-Fotos angezeigt und das für Kinder und Jugendliche frei
zugänglich. Rechtsexperten sehen sogar Straftatbestände.
PLANETOPIA hat die Suchmaschinenbetreiber Google, Yahoo, Fireball,
web.de und Altavista im Zuge der Recherchen auf diesen Missstand
hingewiesen. Die Unternehmen rechtfertigen sich, sie seien
technologisch nicht dazu in der Lage, Fotos mit speziellen Inhalten
herauszufiltern. Lediglich Ergebnislisten für einzelne Suchworte
könnten per Hand gesperrt werden, bzw. mit einer Zugangsbeschränkung
"Nur für Erwachsene", belegt werden.
"Diese Familyfilter arbeiten aber völlig unzureichend", weiß
Friedemann Schindler von der Organisation Jugendschutz.net.
Planetopia hat auch das getestet: sucht man zum Beispiel bei
Altavista Fotos mit dem Stichwort "anal", dann kommt zwar der
Warnhinweis, dass der folgende Inhalt nur für Erwachsene geeignet
sei, doch nach einem einfachen Klick, mit dem man bestätigt über 18
zu sein, erschließen sich ganze Bilderserien mit eindeutigem Inhalt.
Eine Überprüfung der Altersangabe findet offensichtlich nicht statt.
Jugendschutz also auch hier Fehlanzeige.
Prof. Klaus Brunnstein, Präsident des Welt-Informatik-Bandes und
Professor am Institut für forensische Informatik bestätigt:" So wie
die Suchmaschinen ihre Bilderfunktionen derzeit anbieten, nämlich
auch für Kinder zugänglich, dürften sie es nach der Gesetzlage
nicht."
Erst vor wenigen Tagen kam die Bildersuchfunktion des weltweit
größten Anbieters, "Google", in die Schlagzeilen. Thema auch in
diesem Fall: Erotikfotos. Ein Magazinverlag hat vor einem
kalifornischen Gericht Klage gegen den Suchmaschinenbetreiber
eingereicht, Google verletze mit seiner Fotosuche Urheber- und
Lizenzrechte, die der Verlag an den Softporno-Darstellungen halte.
Dank Google kommen Internetuser über die Bildersuchfunktion an
Aufnahmen, für die sie normalerweise auf den Seiten des Verlags eine
Monatsgebühr von 25,5 Dollar bezahlen müssen. Der Verlag macht nun
Google gegenüber einen Schadensersatz in Höhe von 35 Millionen Dollar
geltend.
Möglicherweise droht den Bildersuchmaschinen aber noch mehr Ärger.
Experten für Internetrecht wie der Düsseldorfer Anwalt Holger Gaspers
sehen darin sogar Strafrechtstatbestände berührt: "Dadurch, dass die
Suchmaschinenanbieter die thumbnails auf einem eigenen Server
abspeichern, stellen sie in dem Segment ein eigenes Angebot dar. Sie
halten also streng genommen Pornografie selbst vor, und das ist
verboten."
Weitere Themen der PLANETOPIA-Sendung am 28.1 November 2004:
Abenteuer Nacht -  wie wir unsere Träume steuern können
Jeder hat sie Nacht für Nacht, mal intensiver mal schwächer:
Träume. Wir träumen vom Fliegen und vom Fallen, verarbeiten im Schlaf
Erlebnisse und Impressionen und bewältigen im Traum Probleme. Doch
kann man seine Träume steuern? Wie können wir lernen, selbst Regie zu
führen?
PLANETOPIA auf der Spur unserer Traumfabrik.
Billig durch den Winter - wie viel Halt bieten Sommerreifen?
Ab welcher Temperatur verliert ein Sommerreifen seinen Grip und
wird wirklich zum Sicherheitsrisiko?
PLANETOPIA hat das gemeinsam mit der Bundesanstalt für
Straßenwesen getestet. Sommerreifen gegen Winterreifen: wer hält was
bei welchen Temperaturen?
Verschluckt - Geldstücke, Messer, Schwerter...
Alles, was Kinder in die Finger kriegen können, landet irgendwann
auch im Mund - und wird verschluckt. Und auch bei Erwachsenen finden
sich mitunter in Rachen, Speiseröhre und Magen Dinge, die definitiv
unverdaulich sind. Doch nicht immer handelt es sich dabei um
versehentliche "Verschlucker"! Eine Performance-Künstlerin schiebt
sich ein 50 cm langes Schwert in den Rachen, ohne sich zu verletzen!
Nur ein Trick? PLANETOPIA schaut genau hin und lässt sich die
besondere Anatomie des Rachens erklären.
Material frei bei Quellenangabe und Sendehinweis (PLANETOPIA,
Sat.1, Sonntag, 22.55 Uhr)
Für Rückfragen:
   Uta Roseano
   Tel: 06131/600 2534, Fax: 06131/600 2535, 
   e-mail:  uta.roseano@newpic.de   
www.planetopia.de

Kontakt:

Yasmin Stichaner
Sat.1 Kommunikation/PR
Telefon +4930 20902312 / Fax +4930 2090 2313
e-mail: yasmin.stichaner@sat1.de
Sat.1 im Internet: www.sat1.de und presse.sat1.de

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