Konzern-Halbjahresbericht der AUDI AG
Audi in den wichtigsten
Märkten besser als der Gesamttrend
Ziel: Ergebnis 2002 im Bereich
des Vorjahrs
Ingolstadt (ots)
Liebe Kollegin, lieber Kollege,
"Audi hat in den wichtigsten Märkten besser als der Gesamttrend abgeschnitten", erklärte Dr. Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der AUDI AG, im heute veröffent-lichten Halbjahresbericht. So konnte das Unternehmen mit den vier Ringen bei den weltweiten Auslieferungen - trotz schwierigem gesamtwirtschaftlichen Umfeld - seine Marktposition weiter ausbauen.
Die Ergebnisabweichung des 1. Halbjahres 2002 von -116 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus höherem Entwicklungsaufwand (+76 Mio. EUR), aus etwas höheren Vertriebskosten (+28 Mio. EUR) und aus dem niedrigeren Beteiligungsergebnis (-39 Mio. EUR). Das Ergebnis aus dem Absatz der aktuellen Produktpalette liegt trotz des leicht geringeren Umsatzes über dem Vorjahr. Dazu Finanzvorstand Peter Abele: "Dies ermutigt uns, trotz unsicherer Rahmenbedingungen und mit Hilfe bereits eingeleiteter Maßnahmen, Absatz und Ergebnis für das Gesamtjahr 2002 im Bereich des Vorjahrs anzustreben."
Beiliegend erhalten Sie die wesentlichen Daten und Fakten. Der komplette Halbjahres-bericht ist als Word-Datei abrufbar unter www.audi-press.com / Unternehmen Aktuell mit der Benutzerkennung: presse und dem Passwort: HJB2002 (gültig bis 11. August) sowie als pdf-Datei im Internet unter www.audi.com / Unternehmen / Finanzinformationen. Produktionsfotos stehen unter www.audi-press.com zur Verfügung.
Ihre Audi-Presseabteilung Kommunikation: Unternehmen und Wirtschaft
Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren,
dies ist der erste Audi Halbjahresbericht, der nach den International Accounting Standards (IAS) verfasst ist. Dieser Bericht ist deutlich umfangreicher als seine Vorgänger, und so bietet er auch deutlich mehr Information und mehr Transparenz.
Der Halbjahresbericht 2002 erscheint zu einer Zeit, in der das gesamtwirtschaftliche Umfeld fast aller unserer Märkte nach wie vor von Unsicherheit geprägt ist. Zwar ist die Marke Audi nicht so direkt von Kaufzurückhaltung betroffen wie andere. Aber dennoch arbeiten wir mit großer Energie daran, die Anziehungskraft unserer Marke weiter zu stärken. Die Leistungsfähigkeit des Unternehmens - die Leistungsfähigkeit von uns allen - wird in diesem Jahr erstmals seit langem wieder auf eine besondere Probe gestellt.
Audi schnitt in den wichtigsten Märkten besser ab als der Gesamttrend. Dadurch konnten wir unsere Marktposition weiter ausbauen. Für uns bedeutet das: Unsere anspruchsvollen Kunden liefern uns einen klaren Vertrauensbeweis.
In Deutschland können wir mit 7,5 Prozent Marktanteil einen der höchsten Werte verzeichnen, die Audi bisher in einem ersten Halbjahr erzielt hat. Damit liegen wir 0,3 Prozentpunkte besser als vor einem Jahr. Auch auf ganz Westeuropa bezogen, haben wir uns steigern können: Der Marktanteil von 3,8 Prozent per Ende Juni ist einer der höchsten, die Audi je erreicht hat.
Dieses Vertrauen ist uns zugleich Ansporn und Verpflichtung. Und es sagt uns, dass die Richtung, die die Marke vor einigen Jahren eingeschlagen hat, die richtige ist. Mein persönliches Ziel ist, diese Richtung noch entschlossener zu gehen, das heißt: der Marke einen noch sportlicheren Charakter zu geben, gleichzeitig ihren Qualitätsanspruch zu heben und die Kostensituation weiter zu verbessern.
Ingolstadt, im August 2002
Dr. rer. nat. Martin Winterkorn
Auslieferungen
Audi fährt weiter erfolgreich gegen den rückläufigen Markttrend. Bei den Auslieferungen an Kunden konnte der Audi Konzern mit 519.673 Fahrzeugen an das hohe Vorjahresniveau von 523.240 Fahrzeugen anknüpfen. Davon entfielen 382.647 (368.817) Fahrzeuge auf die Marke Audi, die mit 3,7 Prozent erneut ein Plus bei den weltweiten Verkäufen erzielte. Auch Lamborghini steigerte die Auslieferungen im ersten Halbjahr um 6,2 Prozent auf 172 Fahrzeuge, obwohl der neue Murciélago das Vorgängermodell Diablo erst kürzlich abgelöst hat. Ein Rückgang in Italien um 11,3 Prozent auf 136.854 Fahrzeuge war bei den Verkäufen der Marken Seat, _koda, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen-Pkw zu verzeichnen, die über unsere italienische Importeursgesellschaft AUTOGERMA S.p.A. ausgeliefert wurden. Wesentlicher Grund hierfür ist die negative Marktentwicklung in Italien, die alle Segmente mit Ausnahme des Premium-Segments betrifft.
In Deutschland wurde auch Audi von der rückläufigen Marktentwicklung erfasst. Mit 126.270 (129.660) ausgelieferten Fahrzeugen im ersten Halbjahr lag Audi um 2,6 Prozent unter dem Vorjahr, entwickelte sich aber dennoch besser als der Gesamtmarkt, der um 3,9 Prozent schrumpfte. Erstmalig erreichte Audi in Deutschland einen Marktanteil von 7,5 (7,2) Prozent. In Europa ohne Deutschland dagegen erzielte Audi eine Steigerung von 8,4 Prozent auf 170.237 (156.985) Auslieferungen und konnte in den bedeutendsten europäischen Exportmärkten Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich die Marktposition weiter ausbauen.
In den USA konnte sich Audi dem Rückgang bei den Neuzulassungen nicht ganz entziehen. Mit 42.195 (43.300) ausgelieferten Fahrzeugen wurde der Vorjahreswert knapp verfehlt.
In Japan brachte die im Jahr 2001 durchgeführte Umstrukturierung und Erweiterung des Händlernetzes klare Erfolge. Trotz der unverändert ungünstigen konjunkturellen Lage und eines stagnierenden Importmarktes konnte Audi 5.540 (3.196) Fahrzeuge an japanische Kunden ausliefern, was eine Steigerung von 73,3 Prozent darstellt.
In China setzte sich die Erfolgsgeschichte von Audi auch im ersten Halbjahr 2002 fort. Audi als Marktführer im Premiumsegment lieferte dort im Juni 2002 den 50.000sten Audi A6 seit Produktionsbeginn im Jahr 1999 aus. Im ersten Halbjahr 2002 stiegen die Auslieferungen an Kunden um 7,5 Prozent auf 16.100 (14.981) Fahrzeuge.
Größte Märkte Auslieferungen Veränderung an Kunden zu 1-6/2001 1-6/ 2002 in % Audi Fahrzeuge weltweit 382.647 3,7 Deutschland 126.270 -2,6 USA 42.195 -2,6 Großbritannien 35.801 28,0 Italien 25.591 7,6 Spanien 22.487 -0,1 Frankreich 21.545 3,5 China 16.100 7,5 Belgien 11.088 2,6 Schweiz 9.274 -5,1 Österreich 8.629 -3,3 Niederlande 6.623 11,0 Schweden 5.978 9,8 Japan 5.540 73,3 Brasilien 4.957 -18,2 Südafrika 3.989 23,7
Lamborghini 172 6,2
Produktion
Mit 363.174 Einheiten, davon 362.978 Audi Fahrzeuge und 196 Lamborghini-Sportwagen, verfehlte Audi im Berichtszeitraum knapp den Rekordwert des Vorjahres von 371.572 produzierten Automobilen. Der Rückgang um 2,3 Prozent ist im Wesentlichen das Ergebnis zweier Einflussfaktoren: Zum einen kam es im Zuge der Tarifauseinandersetzung im ersten Halbjahr 2002 zu einem leicht verringerten Produktionsniveau, was einen Lagerabbau beim Handel nach sich zog. Zum anderen führte in der Vergleichsperiode des Vorjahres der Aufbau des Markteinführungsvolumens beim Modell Audi A4 für die Exportmärkte zu einer Erhöhung der Produktion. In Ingolstadt liefen 213.190 Audi A3 und A4 vom Band, am Standort Neckarsulm wurden 114.081 Fahrzeuge der Modelle Audi A2, Audi A6, Audi allroad quattro, Audi A8 sowie Audi RS 6, dem neuen Top-Modell der A6-Baureihe, hergestellt. Im Werk in Györ (Ungarn) wurden 17.943 Audi TT Coupé und TT Roadster produziert sowie 11.315 Audi A3 im Auftrag der AUDI AG montiert. Bei der Wilhelm Karmann GmbH in Rheine begann im Berichtszeitraum die Auftragsfertigung des neuen Audi A4 Cabriolets, von dem bis zum Stichtag 6.449 Einheiten fertiggestellt wurden. Die Produktion der Sportwagenspezialisten in Sant'Agata Bolognese (Italien) betrug 196 Lamborghini des neuen Modells Murciélago.
Eine feste Größe im Produktionsprogramm sind die quattro-Modelle und die Fahrzeuge mit TDI-Motorisierung: Der quattro-Anteil betrug im Berichtszeitraum 26,1 Prozent, 47,0 Prozent aller Modelle wurden mit einem TDI-Motor ausgeliefert. Als neuer Bestandteil der Audi Produktpalette wurde erstmalig im Juni 2002 mit dem Audi A2 FSI ein Modell am Markt eingeführt, das mit dem Benzin-Direkteinspritzsystem FSI ausgestattet ist. Die von Audi entwickelte und im Rennsport bereits bewährte FSI-Technologie führt zu einer Steigerung von Leistung und Drehmoment bei gleichzeitiger Verminderung des Kraftstoffverbrauchs um bis zu 15 Prozent. Seit Juli 2002 ist auch der Audi A4 mit FSI-Motorisierung verfügbar.
Die Motorenproduktion des Audi Konzerns verzeichnete im Berichtszeitraum eine Steigerung um 5,4 Prozent auf insgesamt 649.694 gefertigte Einheiten. Wesentlichen Anteil daran hatte die AUDI HUNGARIA MOTOR Kft. mit einer Steigerung von 6,0 Prozent. Bei COSWORTH TECHNOLOGY LIMITED ergab sich ein Rückgang bei den Komplett-motoren von 4.322 auf 1.127 Einheiten, der durch die Umstellung der Produktion auf die neuen RS 6-Motoren bedingt ist. Die Fertigung von Motorkomponenten wurde wesentlich ausgeweitet.
Mitarbeiter Nach mehreren Jahren stetigen Wachstums bewegt sich die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern nahezu auf Vorjahresniveau. Am 30. Juni 2002 waren mit 50.783 (51.130) Personen 0,7 Prozent weniger beschäftigt als ein Jahr zuvor. Davon standen 44.040 (44.415) bei der AUDI AG, 4.669 (4.809) bei der AUDI HUNGARIA MOTOR Kft. und 789 (748) bei COSWORTH TECHNOLOGY LIMITED in einem Arbeitsverhältnis. Die Lamborghini-Gruppe zählte 565 (477) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bei der AUTOGERMA S.p.A. waren 702 (665) Personen beschäftigt.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung
In Folge der anhaltenden Marktschwäche auf dem Automobilsektor verzeichnete der Audi Konzern zum Halbjahr 2002 erstmalig seit neun Jahren einen leichten Umsatzrückgang um 1,6 Prozent auf 11.243 (11.427) Mio. EUR. In Deutschland waren die Umsatzerlöse mit 3.551 (3.567) Mio. EUR - das ist ein Minus von 0,4 Prozent - im Berichtszeitraum annähernd stabil. Die Auslandsumsätze gingen dagegen um 2,1 Prozent auf 7.692 (7.860) Mio. EUR zurück. Diese Umsatzentwicklung wurde ganz erheblich vom einbrechenden Automobilmarkt in Italien geprägt, der den Absatz von AUTOGERMA S.p.A. wesentlich beeinflusste.
Die Herstellungskosten beliefen sich auf 10.026 (10.152) Mio. EUR und waren damit um 1,2 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. In den Herstellungskosten sind 244 (192) Mio. EUR nicht aktivierungsfähige Entwicklungskosten enthalten. Im ersten Halbjahr 2002 wurden Entwicklungskosten in Höhe von 289 (288) Mio. EUR als immaterielle Vermögenswerte gemäß IAS 38 aktiviert. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Kosten für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Berichtszeitraum auf insgesamt 403 (327) Mio. EUR.
Trotz gesunkener Herstellungskosten konnte der absolute Umsatzrückgang nicht kompensiert werden, so dass sich ein um 4,5 Prozent verringertes Bruttoergebnis von 1.217 (1.275) Mio. EUR ergibt.
Die Vertriebskosten stiegen um 5,1 Prozent auf 579 (551) Mio. EUR und die allgemeinen Verwaltungskosten nahmen um 11,0 Prozent auf 91 (82) Mio. EUR zu. Beim sonstigen betrieblichen Ergebnis errechnete sich mit 88 (72) Mio. EUR ein Plus von 22,2 Prozent.
Das operative Ergebnis fiel um 11,1 Prozent auf 635 (714) Mio. EUR.
Im Berichtszeitraum reduzierte sich das Finanzergebnis auf -70 (-33) Mio. EUR. Wesentlichen Anteil daran hatte das geringere Beteiligungsergebnis der quattro GmbH, bei der die sportlichen RS-Modelle gefertigt werden. In der Vorjahresperiode trug der Audi RS 4 in vollem Umfang zum Beteiligungsergebnis bei. Demgegenüber wird das Nachfolgemodell Audi RS 6 erst in der zweiten Jahreshälfte 2002 ergebniswirksam. Des Weiteren belastete die Aufzinsung von Rückstellungen das Finanzergebnis.
Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich um 17,0 Prozent auf 565 (681) Mio. EUR. Die Umsatzrendite sank dementsprechend von 6,0 Prozent auf 5,0 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 386 (471) Mio. EUR und lag damit um 18,0 Prozent niedriger als in der Vorjahresperiode.
Die Netto-Liquidität erhöhte sich gegenüber dem 30.06.2001 um 53 Mio. EUR auf nunmehr 1.280 Mio. EUR. Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg leicht um 5 Mio. EUR.
Ausblick Vor dem Hintergrund weltweit schwacher Automobilmärkte ist für die zweite Jahreshälfte mit keiner Verbesserung der Rahmenbedingungen zu rechnen. Dennoch geht Audi davon aus, für das Gesamtjahr die Rekordauslieferungen des Vorjahres erreichen zu können und damit die Marktposition weiter zu stärken.
Hierzu beitragen werden die kürzlich am Markt eingeführten Modelle Audi A2 und Audi A4 mit FSI-Motorisierung, das sportliche Top-Modell Audi RS 6 sowie der neue Audi A8, der erstmalig im Herbst ausgeliefert wird. Das Nachfolgemodell des erfolgreichen Audi A8 wird in der Oberklasse durch die Kombination von Leichtbau und quattro-Antrieb neue Maßstäbe setzen.
Die Investitionen des Audi Konzerns werden auch weiterhin auf dem jetzigen hohen Niveau bleiben, um die Voraussetzung für langfristiges Wachstum und die Erweiterung der Modellpalette zu schaffen. Der eingeschlagene Kurs der Kostenreduzierung wird die Ergebnisstruktur im Audi Konzern langfristig weiter verbessern.
Wesentliche Zahlen
Audi Konzern (Zahlen gemäß International Accounting Standards (IAS) )
1-6/2002 1-6/2001 Veränderung in % Produktion Automobile 363.174 371.572 -2,3 Motoren 649.694 616.336 5,4
Auslieferungen an Kunden Automobile 519.673 523.240 -0,7 Audi 382.647 368.817 3,7 Deutschland 126.270 129.660 -2,6 außerhalb Deutschlands 256.377 239.157 7,2
Lamborghini 172 162 6,2
Sonstige Marken des Volkswagen- Konzerns 136.854 154.261 -11,3
Mitarbeiter Durchschnitt 50.785 51.170 -0,8
Umsatzerlöse Mio. EUR 11.243 11.427 -1,6
Operatives Ergebnis Mio. EUR 635 714 -11,1
Ergebnis vor Steuern Mio. EUR 565 681 -17,0
Ergebnis nach Steuern Mio. EUR 386 471 -18,0
Umsatzrendite vor Steuern Prozent 5,0 6,0
Investitionen Mio. EUR 941 893 5,4
Abschreibungen Mio. EUR 773 714 8,3
Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit Mio. EUR 1.343 1.338 0,4
30.06.2002 31.12.2001 Veränderung in % Bilanzsumme Mio. EUR 12.277 11.256 9,1
Eigenkapitalquote Prozent 38,7 38,6
Ansprechpartner: Joachim Cordshagen, Telefon: +49 (0)841 89-36340, Mobil +49 (0)172 9104468; E-Mail: joachim.cordshagen@audi.de
Jürgen De Graeve (international), Telefon: +49 (0)841 89-34084, Mobil +49 (0)172 9142908; E-Mail: juergen.degraeve@audi.de
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