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Deutsche Marine - Pressemeldung: NATO-Länder gründen Marine-Kompetenzzentrum in Kiel

Deutsche Marine - Pressemeldung: NATO-Länder gründen Marine-Kompetenzzentrum in Kiel
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Glücksburg (ots)

Kiel - In Norddeutschland gibt es eine neue multinationale 
Dienststelle. Am vergangenen Freitag unterzeichneten in Norfolk / 
Virginia Militärvertreter der NATO-Länder Deutschland, Griechenland, 
den Niederlanden und der Türkei einen neuen Kooperationsvertrag. In 
diesem wird die Gründung des "Kompetenzzentrums für maritime 
Operationen in Küstenmeeren und Flachwassergebieten" in Kiel 
vereinbart - auf Englisch: Centre of Excellence for Operations in 
Confined and Shallow Waters (COE CSW). Vorgesetzter der neuen 
Dienststelle ist der deutsche Kapitän zur See Rainer Brinkmann (50). 
Er ist Kommandeur der Einsatzflottille 1 in Kiel, bei der das neue 
Zentrum untergebracht ist. Leiter des Zentrums ist Kapitän zur See 
Fritz Rudolf Weber (52).
Deutsche verfügen über lange Erfahrungen
Lokale Konflikte, Terrorismus und sogenannte asymmetrische 
Bedrohungen prägen immer öfter die maritimen Operationen der NATO. 
Dadurch verlagern sich Einsätze immer mehr von der hohen See in 
Randmeere und Küstengewässer mit hohen Risiken: "Je näher unsere 
Marineeinheiten an eine Küste herangehen, desto größer wird das 
Bedrohungspotential. Dies hat zur Folge, dass sie sich um diesen 
Bereich besonders kümmern müssen", sagt Konteradmiral Andreas Krause 
(51), Stellvertreter des Befehlshabers der Flotte und Mitbegründer 
des neuen Kompetenzzentrums. Da die Deutsche Marine traditionell in 
Küstennähe operiert, besitzt sie eine lange Erfahrung in solchen 
Gewässern. Viele dieser Kompetenzen liegen hierfür speziell bei der 
in Kiel beheimateten Einsatzflottille 1. "Insofern war die Ansiedlung
des Kompetenzzentrums in Kiel mit der parallelen Leitung durch den 
Kommandeur der Flottille eine logische und konsequente Maßnahme", 
sagt Brinkmann. Er sei überzeugt davon, dass mit der neuen 
Dienststelle ein professionelles Schaltzentrum für maritime Gutachten
geschaffen worden sei. Er lobte die Pionierarbeit von Weber, der die 
neue Dienststelle aufgebaut hat.
Kompetenzzentrum ist international besetzt
Alle Gründernationen entsenden nun Personal nach Kiel. Italien und
Polen wollen sich der Kooperation bald anschließen - weitere Länder 
wollen ebenfalls folgen. Insgesamt sind 40 Dienstposten in der 
Fördestadt vorgesehen - etwa die Hälfte davon werden international 
besetzt, die Arbeitssprache ist Englisch. Bereits in der zweiten 
Oktoberwoche wird es eine erste Konferenz des Kompetenzzentrums in 
Kiel geben. Dazu werden circa 150 hochrangige Gäste aus Wissenschaft,
Wirtschaft und Militär aus dem In- und Ausland erwartet.
Hintergrund: Besonderheiten von Marineoperationen in flachen 
Gewässern
Einsätze in flachen Gewässern - Englisch: Confined and Shallow 
Waters - unterscheiden sich deutlich von Hochseeoperationen. Sowohl 
die Bedrohungspotenziale als auch die Einsatzmöglichkeiten der 
eigenen Mittel erfordern für die entsprechenden Operationsplanungen 
umfassende Spezialkenntnisse und Denkansätze. Diese Besonderheiten 
lassen sich in vier Kategorien darstellen: 1. Confined and Shallow 
Waters zeichnen sich durch ausgeprägte Küstenlinien, Inseln, enge und
flache Fahrwasser sowie das Vorkommen von Strömungen und Gezeiten 
aus. Dies beeinträchtigt das Manövrieren und schränkt die Sensor- und
Waffenreichweiten zum Teil erheblich ein. Die Geographie begünstigt 
die Gefährdung durch asymmetrische Bedrohungen. 2. Durch das 
erhebliche Verkehrs- und Handelsaufkommen aufgrund internationaler 
Verkehrswege, Küsten- und Hafenverkehr, Fischerei und 
Sportschifffahrt entsteht ein hohes Potenzial an Menschen-, Drogen- 
und Waffenhandel, Proliferation und Piraterie. 3. Die Grenzen von 
Hoheitsgewässern sind teilweise nicht eindeutig oder nur ungenau 
kartografiert - abgelegene Küstengebiete unterliegen in vielen Fällen
nur eingeschränkt staatlicher Autorität. Daraus ergeben sich komplexe
völkerrechtliche Fragen; der internationale Terrorismus wird durch 
die rechtsfreien Räume begünstigt. 4. Die in den küstennahen 
Gewässern vorhandenen Bodenschätze und Rohstoffvorkommen, aber auch 
die latente Gefahr von Naturkatastrophen, bilden besondere 
Destabilisierungs- und Konfliktpotenziale.
Autor: Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Presse- und Informationszentrum Marine

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum Marine
Marinesprecher
Korvettenkapitän Arne B. Krüger
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 00
piz@marine.de

Original-Content von: Presse- und Informationszentrum Marine, übermittelt durch news aktuell

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