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Einsatzgruppenversorger "Berlin" kehrt von zwei Einsätzen nach Wilhelmshaven zurück

Einsatzgruppenversorger "Berlin" kehrt von zwei Einsätzen nach Wilhelmshaven zurück
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Glücksburg (ots)

Wilhelmshaven -  Am Donnerstag, dem 16. Juli, kehrt der 
Einsatzgruppenversorger "Berlin" nach 187 Tagen im Einsatz in seinen 
Heimathafen Wilhelmshaven zurück. Das Versorgungsschiff war in zwei 
Einsätzen unterwegs: Ab Januar unterstand es zunächst dem 
Einsatzverband der NATO ("Standing NATO Maritime Group 2"). Im April 
wechselte es in die Anti-Piraterie-Mission "Atalanta". Grund: Die 
"Berlin" dient als schwimmende Krankenstation und versorgt die im 
Seegebiet am Horn von Afrika operierenden Kriegsschiffe mit allem, 
was sie brauchen. Während ihrer 159 Seetage hat die 160-köpfige 
Besatzung unter dem Kommando von Fregattenkapitän Hans-Günther Struck
(51) über sechzig Mal andere Schiffe der NATO und der EU mit Diesel 
oder Frischwasser versorgt. Neunzehn Schiffe aus zehn verschiedenen 
Nationen haben von der "Berlin" über acht Millionen Liter 
Dieselkraftstoff, 140.000 Liter Kerosin und 57.000 Liter Frischwasser
erhalten. Um all diesen Aufträgen nachkommen zu können, legte das 
größte Schiff der Deutschen Marine eine Strecke von 75.000 Kilometer 
zurück. Das entspricht fast dem doppelten Erdumfang.
Im Rahmen der NATO nahm die "Berlin" im Mittelmeer an der 
internationalen U-Boot-Jagdübung "Noble Manta" und der NATO-Operation
"Active Endeavour" zur Seeraumüberwachung teil. In dieser Zeit 
besuchte sie unter anderem Häfen in Ägypten und Israel. Während ihres
Einsatzes bei "Atalanta" lief das Schiff die Seychellen an, um der 
Besatzung eine kurze Verschnaufpause zu gönnen.
Der Kommandant der "Berlin" äußert sich zufrieden über den 
zurückliegenden Einsatz: "Ich bin zum Ende dieser Seefahrt sehr stolz
und glücklich, dass die Besatzung alle gestellten Aufgaben 
beispielhaft umgesetzt hat und dass mit dem Einlaufen alle gesund und
wohlbehalten in Wilhelmshaven ankommen werden. Wir haben unseren 
Beitrag geleistet."
Zum Einlaufen der "Berlin" werden auch Vertreter der Stadt Berlin 
erwartet. Das Bundespolizeiorchester aus Berlin reist extra aus der 
Hauptstadt an, um die Besatzung nach ihrem Einsatz musikalisch 
willkommen zu heißen.
Hintergründe zur EU-Mission "Atalanta"
Der Deutsche Bundestag beschloss am 19. Dezember 2008, dass sich 
Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union (EU)
beteiligt. Die Mandatsobergrenze der Deutschen wurde auf 1.400 
Soldaten festgelegt. Diese erste maritime Mission der Europäischen 
Union führt den vollständigen Namen "EU NAVFOR / Operation Atalanta".
Im Rahmen der durch die EU festgelegten Einsatzregeln und nach 
Maßgabe des Völkerrechts ergeben sich für die Deutsche Marine im 
Rahmen der EU-geführten Operation "Atalanta" folgende Aufgaben: 
Gewährung von Schutz für die Schiffe des Welternährungsprogramms 
unter anderem durch die Präsenz von bewaffneten Kräften an Bord 
dieser Schiffe. Im Einzelfall und bei Bedarf Schutz von zivilen 
Schiffen im Operationsgebiet. Überwachung der Gebiete vor der Küste 
Somalias, die Gefahren für maritime Tätigkeiten bergen und 
Abschreckung, Verhütung und Beendigung von seeräuberischen Handlungen
oder bewaffneten Raubüberfällen, auch mit Hilfe des Einsatzes von 
Gewalt.
Mission ist erfolgreich
Seit Beginn der Operation "Atalanta" ist die Zahl der 
erfolgreichen Piratenangriffe auf Handelsschiffe und Privatjachten im
Golf von Aden deutlich erkennbar zurückgegangen. Wie viele Angriffe 
"Atalanta"-Kriegsschiffe durch ihre bloße Anwesenheit verhindert 
haben, kann naturgemäß nicht beziffert werden. Die Überwachung der 
Handelsschifffahrt sowie die regelmäßigen Gruppenpassagen haben 
mutmaßlich ebenfalls zur Erhöhung der Sicherheit für die 
Seeschifffahrt im Golf von Aden beigetragen. Das International 
Maritime Bureau (IMB) in Kuala Lumpur (Malaysia), eine auf 
Kriminalität auf See spezialisierte Abteilung der Internationalen 
Handelskammer, hat bis Mitte Mai gezählt, dass es Piraten vor Somalia
im Jahr 2008 bei 111 Übergriffen 42-mal gelang, Schiffe zu kapern. Im
Jahr 2009 gab es im ersten Quartal bereits 114 Überfälle, von denen 
aber nur 29 erfolgreich waren. "Die Marineeinheiten der verschiedenen
Staaten haben eine wichtige Rolle gespielt, um die Piraterie im Golf 
von Aden zu kontrollieren", sagt IMB-Director Pottengal Mukundan und 
ergänzt: "Es ist unabdingbar, dass diese Marineoperationen weiter 
fortgesetzt werden."
Hintergründe zur SNMG 1 und SNMG 2
Die ständigen Marine-NATO-Verbände (englisch: Standing NATO 
Maritime Group) bestehen in der Regel aus mehreren Zerstörern 
und/oder Fregatten der Marinen nahezu aller NATO-Mitgliedsstaaten. 
Aufgaben der Verbände sind vor allem die Kontrolle und der Schutz 
strategisch wichtiger Seewege. Dazu operieren sie weltweit und können
bei Bedarf sofort in andere Krisengebiete verlegt und dort eingesetzt
werden. Deutschland ist permanent mit mindestens einer Einheit an den
Verbänden beteiligt.
Hintergrundinformationen zum Einsatzgruppenversorger "Berlin"
Mit 174 Metern Länge, 24 Metern Breite und einer Verdrängung von 
über 20.000 Tonnen sind die "Berlin" und ihr Schwesterschiff 
"Frankfurt am Main" die größten Schiffe der Deutschen Marine. Sie 
unterstützen Marineverbände, die sich aus mehreren Fregatten und 
Zerstören zusammensetzen, mit Diesel, Munition, Essen und 
Ersatzteilen. Darüber hinaus sind die Schiffe mit einem 
Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) ausgerüstet, das von der 
Ausstattung einem Kreiskrankenhaus entspricht und die medizinische 
Unterstützung eines Marineverbandes sicherstellt.
Hinweise für Journalisten:
Am Donnerstag, den 16. Juli, 11.00 Uhr wird die "Berlin" wieder in
ihrem Heimatstützpunkt in Wilhelmshaven einlaufen. Medienvertreter 
sind zum Einlaufen des Einsatzgruppenversorgers herzlich eingeladen. 
Der Kommandant und auch Besatzungsangehörige stehen nach dem 
Einlaufen für Fragen zur Verfügung. Anmeldung ist mit dem 
beiliegendem Formular erbeten.
Termin für Medienvertreter:
Donnerstag, 16. Juli 2009, 09.00 Uhr
Treffpunkt:
Hauptwache Marinestützpunkt Wilhelmshaven
Opdenhoffstraße 24
26384 Wilhelmshaven
Ansprechpartner vor Ort:
Korvettenkapitän Christoph Kohlmorgen
Anmeldung:
Erbeten mit beiliegendem Anmeldeformular beim Presse- und 
Informationszentrum der Marine, Außenstelle Wilhelmshaven bis 
Mittwoch, 15. Juli, 14:00 Uhr
unter FAX Nummer: 04421 - 68 5796

Pressekontakt:

Korvettenkapitän Christoph Kohlmorgen
Tel.: 04421 - 68 5800
Mobil: 0151 - 12640558
E-Mail: ChristophKohlmorgen@bundeswehr.org
FAX Nummer: 04421 - 68 5796

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