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Deutsche Marine - Pressemeldung (Porträt): Thüringer ist jüngster U-Boot-Kommandant seit Gründung der Bundeswehr

Deutsche Marine - Pressemeldung (Porträt): Thüringer ist jüngster U-Boot-Kommandant seit Gründung der Bundeswehr
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Glücksburg (ots)

Kiel - Oberleutnant zur See Stephan Busch ist der jüngste 
U-Boot-Kommandant seit Gründung der Bundeswehr. Der 27 Jahre alte 
Thüringer beendete kürzlich seine Kommandantenausbildung und übernahm
danach die Verantwortung für das 48,6 Meter lange U-Boot U 24 mit 
seiner 22-köpfigen Besatzung.
Ein einmaliges Gemeinschaftsleben
"Ich bin und werde immer Bootsfahrer bleiben. Auf keinem größeren 
Schiff gibt es solch ein kameradschaftliches und familiäres 
Verhältnis", schwärmt Oberleutnant zur See Busch. Der 27- jährige 
stammt aus dem thüringischen Apolda und träumte schon früh von der 
Seefahrt. Mitverantwortlich für seinen Wunsch, Marineoffizier zu 
werden, war sein Onkel, der selbst zur See fuhr. Die Liebe zur 
Seefahrt, Fernweh sowie das Bedürfnis früh Verantwortung zu 
übernehmen, veranlassten Stephan Busch sich für die Offizierlaufbahn 
bei der Marine nach dem Abitur zu bewerben. Für ihn kam damals nur 
die Marine in Frage. Dass es auf jeden Fall ein Boot sein sollte und 
keine große Fregatte, merkte er während eines Praktikums auf einem 
Schnellboot im Rahmen der Offizierausbildung. "Die außergewöhnliche 
Enge an Bord eines kleinen Bootes schweißt die Besatzung zusammen", 
sagt der heutige Kommandant. Besonders das U-Boot-Fahren tat es ihm 
dabei an.
Eine Ausbildung wie keine
Nach seinem Abitur stieg Stefan Busch als Offizieranwärter bei der
Marine ein. Dem Offizierlehrgang an der Marineschule Mürwik folgte 
das Studium der Elektrotechnik an der Universität der Bundeswehr in 
Hamburg. Er beendete dies jedoch vorzeitig.
Bevor der junge Kommandant seine Ausbildung zum Wachoffizier für 
U-Boote anfangen konnte, hatte er die sogenannten A-Lehrgänge zu 
absolvieren. Hier erlernte er die notwendigen operativen, 
navigatorischen und kommunikativen Grundlagen der Seefahrt. Der 
nächste Schritt zum Wachoffizier war das Ausbildungszentrum U-Boote 
in Eckernförde. Dieser Teil der Ausbildung gilt als die schwierigste 
Hürde. Im Vordergrund des Lehrganges stehen die typspezifische 
Systemausbildung und die Einsatzmöglichkeiten eines U-Bootes. 
Spezielle Rechenverfahren tragen dazu bei, dass der junge Offizier 
sich anhand von Geräuschen ein Lagebild erstellen kann. So können 
Schiffe und deren Position bestimmt werden. Nach der theoretischen 
Fachausbildung folgt eine sechswöchige Simulatorphase. In einer 
realistischen Nachbildung der Operationszentrale eines U-Bootes 
werden Seefahrten sowie taktische Verfahren realitätsnahe simuliert. 
Im Anschluss daran hat der angehende U-Bootfahrer eine zweiwöchige 
Sicherheitsausbildung vor sich, in der er lernt, Fahrzeuge zu sichten
und entsprechend zu reagieren. Bei der Wachoffizierausbildung stehen 
zwar navigatorische und operative Kenntnisse im Mittelpunkt, doch 
genießt auch das technische Grundlagenwissen eine hohe Priorität. 
Dies reicht von der Funktionsweise der Toilette bis hin zum Antrieb.
Die große Prüfung
Nach diesem Lehrgangsmarathon folgt die entscheidende Phase, die 
Schülerfahrt. Hier zeigt sich, wer als Wachoffizier an Bord eines 
U-Bootes geeignet ist und wer nicht. Vier Wochen lang dauert diese 
praktische Prüfung auf einem U-Boot. Geprüft wird dabei, ob der 
Schüler die Handhabung des U-Bootes beherrscht. Gefürchtet ist diese 
Prüfung besonders, weil die Durchfallquote aufgrund der hohen 
Anforderungen hoch und diese Phase nicht wiederholbar ist. Diese 
Hürde überwunden, bewies Stephan Busch in kürzester Zeit sein Können 
als Wachoffizier auf verschiedenen U-Booten. Früher als die meisten 
Wachoffiziere besuchte er den Kommandantenlehrgang und schloss diesen
mit Erfolg im Sommer 2009 ab.
Enge und wenig Schlaf
Für den Kommandant Busch ist das U-Bootfahren eine Leidenschaft, 
auf die er nicht verzichten will. Trotzdem bringt der Dienst an Bord 
eines U-Bootes auch Unannehmlichkeiten mit sich. Die beengenden 
Verhältnisse und die kurzen Schlafzeiten an Bord sind für alle 
Besatzungsmitglieder eine Herausforderung. "Besonders anstrengend für
mich als Wachoffizier war die Teilnahme an der Operation Active 
Endevour, die der Seewegüberwachung im Mittelmeer diente. Lange 
Seetage, kurze Hafenaufenthalte und die klimatischen Bedingungen im 
Einsatzgebiet stellten eine Belastung dar. Doch tut die Bundeswehr 
alles Erdenkliche, um die Belastungen zu reduzieren", so der junge 
Kommandant. Während langer Einsätze, bei denen die Marinesoldaten 
abwesend sind von ihrer Familie, werden die Angehörigen, wenn 
möglich, für einen Besuch nachgeflogen.
Gute Zukunftsaussichten für den jungen Kommandanten
Derzeit blickt Kommandant Busch in eine positive Zukunft. Auch 
unter seinen Kameraden gilt er als kompetent und zuverlässig, obwohl 
er erst kürzlich Kommandant von U 24 wurde.  "Wenn er so eine steile 
Karriere hingelegt hat, hat er wohl was drauf", fügt Oberbootsmann 
Biernath, Besatzungsmitglied von U 24, hinzu.
"Es freut mich, dass es gerade so gut läuft und ich noch länger zur 
See fahren kann", erwähnt Stefan Busch beiläufig. Voraussichtlich 
wird er noch einige Jahre als Kommandant zur See fahren können. Für 
seine Zukunft erhofft sich der frisch gebackene "Alte", irgendwann 
einmal ein Kommando über ein U-Boot der neuen Klasse 212 A zu 
bekommen. Diese gelten derzeit als die weltweit modernsten 
konventionellen U-Boote.
Autor: Florian Schmidt
Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben 
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de. 
Unser Pressemitteilungsarchiv finden Sie in unserer Pressemappe bei 
News Aktuell unter www.presseportal.de, Suchbegriff: "Deutsche 
Marine".

Pressekontakt:

Presse- und Informationszentrum der Marine
Oberleutnant zur See Christopher Jacobs
Telefon: 04631-666-4412/4400
E-Mail: christopherjacobs@marine.de

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