Zwei Jahre nach Eskalation des Ukraine-Kriegs: Das Leben an der Front ist eine Lotterie
Bonn (ots)
Am 24. Februar jährt sich die Eskalation des Kriegs in der Ukraine bereits zum zweiten Mal. Der anhaltende Krieg setzt Millionen Menschen katastrophalen Lebensbedingungen und beispiellosen Herausforderungen aus. Die Hilfsorganisation CARE sorgt sich insbesondere um die mehr als 3,3 Millionen Menschen, darunter 800.000 Kinder, die weiterhin entlang der Frontlinie leben. Sie sind ständiger Lebensgefahr ausgesetzt.
"Die Menschen in den Frontgebieten haben mir berichtet, dass ihr Leben zu einer Lotterie geworden ist. Sie haben keinen Einfluss darauf, ob sie in der nächsten Stunde leben oder sterben werden. Sie verlassen ihre Häuser nur kurz, um lebensnotwendiges Wasser zu holen, Brot und Medizin zu kaufen, oder ihre älteren Verwandten zu unterstützen. Sie wissen dabeinicht, ob sie angegriffen werden, auf eine Landmine treten oder ob ihr Haus noch steht, wenn sie zurückkehren. Das ist die harte Realität für Millionen Menschen in der Ukraine", sagt Sarah Easter, Referentin für Nothilfekommunikation bei CARE Deutschland, die erst vor kurzem aus den Frontgebieten der Ukraine zurückgekehrt ist.
Aufgrund des Kriegs mussten in den letzten zwei Jahren fast vier Millionen Menschen in der Ukraine ihre Heimat verlassen. Rund 14,6 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Wesentliche Infrastruktur wurde stark beschädigt: 1.523 medizinische Einrichtungen, 1.600 Schulen und fast 400 Brücken wurden in Schutt und Asche gelegt. Durch die Zerstörung haben fast 720.000 Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten der Ukraine keinen Zugang zu angemessenen und sicheren Unterkünften. Strom- und Wasserversorgung sind vielerorts nur begrenzt vorhanden.
Die Folgen sind für alle, aber besonders für Frauen und Mädchen verheerend, da Familien auseinandergerissen wurden, soziale Dienste nur eingeschränkt verfügbar, Kinderbetreuungseinrichtungen kaum vorhanden und Schulen geschlossen sind. Hinzu kommt ein großer Bedarf an psychosozialer Unterstützung, verursacht durch Kriegstraumata und fehlende Sicherheit, Stabilität und Kontrolle über das eigene Leben. "Es wird Jahre dauern, bis sich die Menschen in der Ukraine von den Folgen dieses Kriegs erholen. Sie brauchen dringend unsere langfristige Unterstützung", sagt Easter.
So hilft CARE: In den vergangenen zwei Jahren erreichte CARE gemeinsam mit Partnerorganisationen über 1,2 Millionen Menschen in der Ukraine. CARE leistet psychosoziale Hilfe und unterstützt Überlebende von geschlechtsspezifischer und konfliktbedingter Gewalt. Außerdem hilft CARE beim Wiederaufbau von Wohnraum, stärkt die institutionellen Kapazitäten in den Grenzgebieten, arbeitet an der Wiederherstellung der Wasserversorgung und unterstützt Gemeinden dabei, die Grundversorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
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