djp - Deutscher Journalistenpreis
Zwei djp-Trophäen 2012 für das SZ Magazin
Weitere Preise für die ZEIT, Reuters, Welt am Sonntag und den Spiegel (BILD)
Frankfurt am Main (ots)
Sechs herausragende journalistische Arbeiten wurden am Donnerstagabend in Frankfurt am Main vor 300 Gästen im "Westhafen Pier 1" mit dem DEUTSCHEN JOURNALISTENPREIS Wirtschaft | Börse | Finanzen 2012 (djp) ausgezeichnet. Dabei war das SZ Magazin der Süddeutschen Zeitung gleich zweimal erfolgreich: Im Themengebiet Bank & Versicherung wurde Lars Reichardt für seinen am 27. Januar 2012 erschienenen Beitrag "Der böse Geist des Bankenviertels" prämiert, im Themengebiet Innovation & Nachhaltigkeit ging der Preis an die Redakteure Max Fellmann und Till Krause für die Reportage "Es geht um die Wurst", veröffentlicht am 22. Juli 2011.
Reichardt stellt fesselnd und mit überraschenden Einsichten das Leben im heutigen Londoner Bankenviertel den Erfahrungen von Charles Dickens gegenüber, der vor 200 Jahren geboren wurde. Nachdenklich erkennt der Leser, dass manche Missstände, die Dickens mit Figuren wie Oliver Twist anprangerte, in der britischen Finanzmetropole heute wieder möglich erscheinen. Fellmann und Krause haben ausführlich recherchiert, welche Bedeutung in Zukunft synthetisch hergestelltes Fleisch haben könnte: "Klingt doch logisch: Statt ein Schwein zu mästen und dann zu schlachten, züchtet man nur das Schnitzel. Ohne lästiges Tier drum rum." Diesem prägnanten Beginn ihres Textes lassen die Autoren einen ebenso faszinierenden wie verstörenden Einblick in ein Forschungsgebiet folgen, das das Leben vieler Menschen beeinflussen könnte.
Im Themengebiet Bildung & Arbeit wurden Markus Dettmer und Janko Tietz für die Reportage "Jetzt mal langsam!" im Spiegel vom 25. Juli 2011 ausgezeichnet. Sie gehen aufrüttelnd und mit spannenden Beispielen einem Trend im Personalwesen auf den Grund: Bislang sollten Arbeitnehmer möglichst rund um die Uhr effizient, erreichbar und einsatzbereit sein, doch viele halten dem Dauerstress nicht mehr stand. Aus betriebswirtschaftlichem Kalkül suchen nun die Unternehmen selbst nach Wegen, ihren Mitarbeitern Entspannung und Entlastung zu verschaffen.
Zwei Länder mit diametral entgegengesetzter wirtschaftlicher Entwicklung haben die Preisträger auf dem Themengebiet Vermögensverwaltung und im Bereich Private Equity und M&A zu ihren prämierten Artikeln inspiriert. Frank Stocker von der Welt am Sonntag berichtete am 18. März 2012 von seinen ganz persönlichen Erlebnissen als Besitzer griechischer Staatsanleihen. Seine Empfindungen und Erfahrungen bringt er in der Überschrift mit drei Wörtern auf den Punkt: "Enttäuscht, entrechtet, enteignet". Der Leser spürt, dass sich der Autor nicht bloß in ihn hineindenkt, sondern ihm authentisch aus eigener Betroffenheit ein kompliziertes Thema der Geldanlage verständlich macht. Während Griechenland darnieder liegt, boomt China. Ein Autorenteam der Nachrichtenagentur Reuters griff am 30. März 2012 in einer Reportage zum Markt für Unternehmenskäufe die Auswirkungen auf, die Chinas wachsender weltwirtschaftlicher Einfluss auf den deutschen Mittelstand hat: "Chinesen machen Jagd auf Technologie Made in Germany", so die mit breiter Recherche und treffenden Fallstudien untermauerte Botschaft von Andreas Kröner, Arno Schütze und Tom Körkemeier.
Den gesamten Globus im Blick hat schließlich der Siegerbeitrag zum Thema Mobilität & Logistik: "Einfach mal ausschalten" aus der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 12. Januar 2012. Der stellvertretende Ressortleiter Wirtschaft Thomas Fischermann geht darin gemeinsam mit Pierre-Christian Fink sowie Heike Buchter, Anne Gerdes, Ines Karschöldgen, Angela Köckritz, Benjamin Reuter, Katja Scherer, Christian Tenbrock und Michael Thumann der Frage nach, wie störanfällig die globalisierte Wirtschaft ist. Sprachlich gelungen geben die Autoren einen spannenden Einblick in mögliche Schwachstellen und Gefährungspotenziale und überlassen es am Schluss dem Leser, sich eine eigene Meinung zu bilden. Der Beitrag und alle anderen prämierten und nominierten Artikel können unter www.djp.de eingesehen werden.
Elf Sponsoren, mehr als 50 hochrangige Juroren, 60.000 Euro Preisgeld
Mit dem djp würdigen elf Sponsoren aus verschiedenen Branchen die Bedeutung, die ein engagierter und qualifizierter Journalismus für das Verständnis der Strukturen und Entwick-lungen in der Wirtschafts- und Finanzwelt hat: Capital Dynamics, Clariant, DJE, DWS, Fraport, Pictet & Cie, Pioneer Investments, Randstad, RBS, SimCorp und Talanx. Für jedes der sechs djp-Themengebiete waren 10.000 Euro Preisgeld ausgelobt für Print- und Online-Artikel, die zwischen dem 1. Juli 2011 und dem 30. Juni 2012 erschienen sein mussten. Rund ein Viertel des Gesamtpreisgeldes von 60.000 Euro fließt gemeinnützigen Zwecken zu, denn die Preisträger und Nominierten erhalten neben einem persönlichen Preisgeld das Recht, eine gemeinnützige Organisation zu benennen, die die djp-Sponsoren daraufhin mit einer Spende unterstützen.
Der djp-Jury gehören u.a. die Chefredakteure bzw. Herausgeber Beat Balzli (Handelszeitung), Knut Engelmann (Wall Street Journal Deutschland und Dow Jones News), Björn Helmke (DVZ), Randolf Jessl (Personalmagazin), Steffen Klusmann (Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien), Christian Lindner (Rhein-Zeitung), Heinz Klaus Mertes (Versicherungswirtschaft), Rudolf Schulze (VDI nachrichten), Holger Steltzner (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Oliver Stock (Handelsblatt Online), Roland Tichy (WirtschaftsWoche), Frank-Bernhard Werner (Euro und Euro am Sonntag) und Olaf Zapke (Reuters) an, ebenso der Leiter des Investigativteams und Mitglied der Chefredaktion der Welt-Gruppe Jörg Eigendorf und Marc Beise, Ressortleiter der Süddeutschen Zeitung. Auch die Leiter der Deutschen Journalistenschule, Jörg Sadrozinski, und der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten, Klaus Methfessel, gehören zur djp-Jury. Seitens der Wirtschaft und Wissenschaft engagieren sich neben je einem Vertreter jedes Sponsors führende Repräsentanten von Verbänden, Unternehmen, Hochschulen und öffentlichen Institutionen als Juroren. Außerdem gehören die Preisträger des Vorjahres der Jury ihres Themengebietes an.
Die Juroren erhalten alle Wettbewerbsbeiträge in anonymisierter Form. Für jedes Themengebiet nominieren sie bis zu sechs Artikel, und zwar höchstens drei aus der Kategorie tagesaktuelle Medien (Tageszeitungen, Nachrichtenagenturen, Online-Medien) und höchstens drei aus periodischen Medien (Wochenzeitungen, Nachrichtenmagazine, Wirtschafts- und Verbrauchermagazine, Publikums- und Themenpresse, Fachpublikationen). Von diesen maximal sechs Beiträgen prämieren sie einen mit dem djp. Nominierungen sind mit je 1.000 Euro und die Auszeichnung als Preisträger mit 5.000 Euro dotiert.
Veranstalter des djp ist "The Early Editors Club" (TEEC), ein Netzwerk für Journalisten und Wirtschaftsvertreter zum Informationsaustausch und zur Förderung des Qualitätsjournalismus.
Pressekontakt:
Volker Northoff
The Early Editors Club (TEEC)
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