djp - Deutscher Journalistenpreis
Deutscher Journalistenpreis: djp-Trophäen für den Spiegel, Die Zeit, Capital, Süddeutsche Zeitung und Handelsblatt
Frankfurt am Main (ots)
Fünf herausragende journalistische Arbeiten wurden am gestrigen Donnerstagabend in Frankfurt am Main vor 250 Gästen im "Westhafen Pier 1" mit dem DEUTSCHEN JOURNALISTENPREIS Wirtschaft | Börse | Finanzen 2014 (djp) ausgezeichnet. Alle Siegerbeiträge stehen auf www.djp.de.
Beim Thema Mobilität & Logistik ging die begehrte djp-Trophäe an das Autorenteam Bastian Obermayer und Uwe Ritzer für den am 14. Januar 2014 in der Süddeutschen Zeitung erschienenen investigativen Beitrag "Abgefahren". Darin deckten die Preisträger die Manipulationen bei der Wahl zum Autopreis "Gelber Engel" des ADAC auf. Die Jury würdigte den Beitrag als eine der relevantesten Recherchen im Wettbewerbszeitraum 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014: journalistisch hervorragend ausgeführt mit Nennung externer Quellen und aktueller Umfragen, kurzweilig und verständlich geschrieben mit ironischen Stilelementen, und zugleich mit vielen Zahlen und Fakten bestückt.
Im Themengebiet Innovation & Nachhaltigkeit ging der Preis an das Autorenteam Nils Kreimeier, Martin Kaelble und Thomas Steinmann vom Wirtschaftsmagazin Capital. Der Ausgangspunkt ihres Siegerbeitrags "Träumt weiter!" im Oktoberheft 2013 ist die These: "Jede Wirtschaft braucht Visionen. Sie sind der Motor des Fortschritts und beflügeln die Gesellschaft - auch wenn sie verrückt klingen." Im Text gehen die Preisträger der Frage nach, warum den Deutschen solche Visionen abhandengekommen sind, und stellen visionäre Projekte aus anderen Ländern vor. Die Jury überzeugten sie durch ihre sehr gute Analyse aus unterschiedlichen Perspektiven und durch die anschaulich, informativ und unterhaltend dargestellten Beispiele, die das Leserinteresse bis zum Ende halten.
Die Jury zum Thema Bank & Versicherung vergab den Preis an Mark Schieritz von der Wochenzeitung DIE ZEIT für den Beitrag "Rolle rückwärts und wieder vorwärts", erschienen am 20. März 2014. Darin ging es um den politischen Streit um gerechte Ausschüttungen bei Lebensversicherungen. Nach einem Entwurf der damaligen Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP sollten die mit dem Geld der bestehenden Kunden erzielten Anlagegewinne nicht mehr im bisherigen Umfang an die ausscheidenden Kunden ausgeschüttet werden. Was daraufhin politisch geschah, analysiert der Preisträger mit großem Sachverstand und erklärt es journalistisch vorbildlich und für jedermann verständlich - nach Ansicht der Jury eine wichtige Orientierung als politologisches und wirtschaftliches Lehrstück.
Im Themengebiet Vermögensverwaltung wurde der Londoner Korrespondent des Handelsblatts Matthias Thibaut für seinen am 30. Mai 2014 veröffentlichten Artikel "Wann platzt die Blase auf dem Kunstmarkt?" prämiert. Er beschreibt darin sehr informativ und sachlich die Strukturen und Entwicklungen auf dem internationalen Markt für Kunstgegenstände, auf dem nach seiner Einschätzung "großer Reichtum, geschickte Reklame, Herdentrieb und Autosuggestion" die Preise im Spitzensegment zeitgenössischer Arbeiten in astronomische Höhen treiben. Durch den sachkundigen Blick hinter die Kulissen dieses Marktes wird für den Leser der Spannungsbogen zwischen Kunst und Geld spürbar und verständlich.
Im Themengebiet Bildung & Arbeit wurden Markus Dettmer und Janko Tietz vom Spiegel ausgezeichnet. In ihrem Beitrag "Der Sieg der Algorithmen" vom 19. April 2014 thematisieren sie einen der fundamentalen Trends auf dem Arbeitsmarkt. "Selbstfahrende Autos, digitale Jobbörsen, intelligente Fabriken: Wenn Informationstechnologien die Arbeit bestimmen und Maschinen denken - wo bleibt dann der Mensch?", ist ihre Frage, der sie journalistisch engagiert nachgehen. Im Urteil der Jury haben sie ein hochinteressantes, aktuelles Thema umfänglich recherchiert und dabei im Pro und Contra viele Aspekte berücksichtigt - ein spannender, ausgewogener und sehr gut lesbarer Ausblick auf die Zukunft der Arbeit.
Neun namhafte Sponsoren und mehr als 40 hochrangige Juroren
Der djp prämiert jährlich herausragende redaktionelle Print- und Online-Artikel, die sich mit Themen aus der Wirtschafts- und Finanzwelt befassen. Damit würdigen die Sponsoren Clariant, Deutsche Asset & Wealth Management, Fraport, GLS Group, Pictet & Cie, Randstad, SimCorp, Talanx und Targobank die Bedeutung, die ein engagierter und qualifizierter Journalismus für das Verständnis wirtschaftlicher Strukturen und Entwicklungen hat.
Für die 2014 ausgeschriebenen fünf Themengebiete Bildung & Arbeit, Innovation & Nachhaltigkeit, Mobilität & Logistik, Bank & Versicherung sowie Vermögensverwaltung waren jeweils 10.000 Euro ausgelobt. Von den insgesamt 50.000 Euro Preisgeld fließt rund ein Viertel wohltätigen Zwecken zu: Die Preisträger und Nominierten erhalten neben einem persönlichen Preisgeld das Recht, eine gemeinnützige Organisation zu benennen, die die djp-Sponsoren daraufhin mit einer Spende unterstützen.
Der über 40-köpfigen djp-Jury gehören Herausgeber, Chefredakteure und Ressortleiter führender Wirtschaftsmedien aus Deutschland, der Schweiz und Österreich an. Seitens der Wirtschaft und Wissenschaft engagieren sich neben je einem Vertreter jedes Sponsors namhafte Repräsentanten von Verbänden, Unternehmen und Hochschulen in den einzelnen Themen-Jurys.
Insgesamt 383 Journalisten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg haben mit 396 Beiträgen aus 85 Medien am Wettbewerb um den djp 2014 teilgenommen. Die Juroren bewerteten alle Wettbewerbsbeiträge in anonymisierter Form. Je Themengebiet nominierten sie bis zu sechs Artikel, und zwar drei aus der Kategorie tagesaktuelle Medien und drei aus periodischen Medien. Aus diesen sechs Beiträgen prämierten sie einen mit dem djp für das jeweilige Themengebiet. Nominierungen sind mit 1.000 Euro und die Auszeichnung als Preisträger mit 5.000 Euro dotiert.
Veranstalter des djp ist "The Early Editors Club" (TEEC), ein Netzwerk für Journalisten und Wirtschaftsvertreter zum Informationsaustausch und zur Förderung des Qualitätsjournalismus.
Pressekontakt:
Volker Northoff
The Early Editors Club (TEEC)
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