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Weisser Ring e.V.

Fernsehen berichtet heute und am Mittwoch
Stalking: Belästigt, verfolgt und bedroht
WEISSER RING bietet Opfern umfassende Unterstützung an

Mainz (ots)

Noch vor zehn Jahren war Stalking in Deutschland ein weitgehend unbekannter Begriff. Wenn er auftauchte, dann in Verbindung mit Prominenten, die im "Liebeswahn" verfolgt wurden. Der WEISSE RING unterstützt seit 2001 mehrere Forschungsprojekte, u. a. der Technischen Universität Darmstadt und des Zentralinstitutes für Seelische Gesundheit Mannheim. Ziel ist es wissenschaftliche Erkenntnisse sowohl für die weitere gesetzliche Ausgestaltung des Phänomens Stalking, als auch für Präventionsmodelle und praktische Hilfsangebote für Stalking-Opfer nutzbar zu machen. Forschungs¬förderung ist jedoch nur ein kleiner, wenn auch wichtiger Teil des Engagements der Opferhilfs-Organisation.

Die besondere Aktualität des Phänomens Stalking bezeugt auch die ARD in ihrer Sendereihe "Bloch". Am Mittwoch, 17. März 2010, 20.15 Uhr, hat Therapeut Bloch, gespielt von Dieter Pfaff, selbst mit einer Stalkerin zu kämpfen. Er ist hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch zu helfen und der Notwendigkeit Abstand zu halten. Über die intensive Beschäftigung mit dem Thema spricht der beliebte Schauspieler zudem heute ab 22.45 Uhr in der Sendung "Beckmann" u. a. mit dem Experten Dr. Jens Hoffmann von der TU Darmstadt und Moderator Reinhold Beckmann.

Im vergangenen Jahr hatte der WEISSE RING seine jährliche Experten-Tagung "Opferforum" bewusst zum Thema Stalking angelegt. In einer Resolution forderten die rund 110 Teilnehmer aus den verschiedenen Fachgebieten vereint den Gesetzgeber auf, den Straftatbestand des Stalkings einem tätlichen Angriff gleichzustellen. Damit könnten die in ihrer Lebensführung beeinträchtigen Opfer Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz beantragen. Besondere Defizite sehen die Experten, wenn Kinder in das Stalkinggeschehen einbezogen sind. Der Grundsatz "Kindeswohl geht vor Elternrecht", den besonders Prof. Dr. Günther Deegner, Vorsitzender des Fachbeirates Medizin / Psychologie im WEISSEN RING, und der Bundesvorsitzende der Opferhilfs-Organisation, Prof. Dr. Reinhard Böttcher, als zentralen Punkt des 20. Opferforums betonten, werde häufig in der familienrechtlichen Praxis nicht ausreichend berücksichtigt. Die möglichen psychotraumatischen Folgen für das Kind seien nicht bedacht, wenn dem Stalker ein umfängliches Umgangsrecht zugestanden werde und er das Kind so in der Trennung instrumentalisieren könne.

Anliegen des WEISSEN RINGS sei es insbesondere, so Bundesvorsitzender Böttcher, die Öffentlichkeit für die besonders belastende Opfersituation zu sensibiliseren. Stalking-Opfer müssen wissen, dass sie insgesamt ernst genommen werden und ihnen vielfältige Angebote zur Bewältigung der vor allen psychischen Tatfolgen zur Verfügung stehen. Im Aus- und Weiterbildungs-Programm des WEISSEN RINGS für seine bundesweit rund 3.000 Helferinnen und Helfer ist das Thema fest verankert.

Der WEISSE RING hat Opfern von Stalking mit dem Faltblatt "Belästigt - Verfolgt - Bedroht" schon in der Vergangenheit Informationen und Hilfen zum Thema Stalking angeboten. Von diesem Faltblatt verteilen die Opferhelfer gut 25.000 Stück pro Jahr, was zeigt, wie groß das Informationsinteresse ist. Das kostenlose Faltblatt enthält Ratschläge zum Selbstschutz und Hinweise auf Hilfsmöglichkeiten. Es kann beim Opfer-Telefon des WEISSEN RINGS unter der für den Anrufer kostenfreien Telefon-Nr. 0800 0800 343 angefordert werden. Hier können auch Opfer direkte Hilfe erhalten. Täglich und damit auch an Wochenenden und an Feiertagen ist das bundesweite Opfer-Telefon mit speziell hierfür geschulten und ausgebildeten Ehrenamtlichen von 7 bis 22 Uhr besetzt, die sich ungestört Zeit für die Anrufer nehmen. Über das erste Gespräch hinaus kann binnen kurzer Zeit Kontakt zu den Opferhelfern in der nächstgelegenen Außenstelle des Vereins hergestellt werden.

Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Rund 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen. Weitere Informationen finden Sie unter www.weisser-ring.de .

Pressekontakt:

WEISSER RING e. V.
Referat Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Weberstrasse 16
55130 Mainz

Tel.: 06131-8303-38
Fax: 06131-8303-60

E-Mail: presse@weisser-ring.de
Internet: www.weisser-ring.de

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