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Caritas international

Kolumbien: Caritas zieht ein Jahr nach Friedensvertrag gemischte Bilanz

Freiburg (ots)

Sorge wegen anhaltender Gewalt gegen Zivilgesellschaft: "Staat muss seiner Verantwortung gerecht werden" - Unterstützung für laufende Verhandlungen mit ELN-Guerilla

Ein Jahr nach Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen kolumbianischer Regierung und der FARC-Guerilla zieht Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, eine gemischte Bilanz. "Es bewahrheitet sich, dass der Friedensvertrag nur der Auftakt für einen Friedensprozess war, der noch lange Zeit eines großen Engagements von allen Beteiligten bedarf", so Claudio Moser, Referatsleiter Lateinamerika bei Caritas international. Die Entwaffnung von 7000 Kämpfern der FARC sei ein historischer Schritt auf dem Weg zum Frieden. Zugleich beobachtet die Caritas jedoch mit großer Sorge, dass Vertreter der Zivilgesellschaft zunehmend zur Zielscheibe von Gewalt und Übergriffen werden, weil sie aufgrund ihres Engagements für die Belange der Bevölkerung den Machtkämpfen bewaffneter Gruppen im Wege stehen. Zuletzt war Ende Oktober im Südwesten des Landes ein Caritas-Mitarbeiter erschossen worden.

Das Machtvakuum, das durch den Rückzug der FARC vor einem Jahr entstanden ist, wird in Kolumbien vielerorts durch bewaffnete Banden ausgefüllt. Die Staatsgewalt ist in vielen Teilen des Landes oft nicht präsent oder trägt selbst zur Gewalt bei. "Katholische Kirche und Caritas unterstützen den Friedensprozess mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Wir erwarten aber auch, dass der Friedensprozess staatlicherseits adäquat begleitet wird und gewalttätige Übergriffe auf die Zivilbevölkerung durch rivalisierende bewaffnete Gruppen unterbunden werden. Derzeit ist der Staat in vielen umkämpften Regionen zu wenig präsent. Vertreter von Kirche und Zivilgesellschaft sind deshalb vielerorts auf sich allein gestellt", warnt Lateinamerika-Experte Claudio Moser.

Die katholische Kirche wird unter anderem durch die Berufung von Caritas-Direktor Héctor Fabio Henao in den zehnköpfigen nationalen Friedensrat den Friedensprozess weiterhin aktiv begleiten. "Als katholische Kirche unterstützen wir auch die laufenden Verhandlungen mit der ELN-Guerilla. Die Zivilgesellschaft ist ein wichtiger Akteur, der seine Stimme kraftvoll für Vergebung und Versöhnung erheben muss, wenn der Friedensprozess Erfolg haben soll", so Claudio Moser.

Während des seit 52 Jahren andauernden Bürgerkrieges sind in Kolumbien mehr als 250.000 Menschen ums Leben gekommen, gut sechs Millionen Kolumbianer mussten innerhalb des Landes fliehen. Caritas international unterstützt kolumbianische Gewaltopfer dort seit 15 Jahren. Schwerpunkte sind die Versorgung von Geflüchteten mit Hilfsgütern, der Schutz der Zivilbevölkerung und die Sicherung ihrer Grundrechte sowie Projekte der Friedensförderung und der Aufbau von Strategien zur Konfliktlösung.

Weitere Informationen: http://ots.de/mPL9t

Spenden mit Stichwort "Kolumbien" werden erbeten auf:

Caritas international, Freiburg,

IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02,

Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe,

BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de

   - Charity SMS: SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. 
     üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international
     4,83 EUR)
   - Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02,

Evangelische Bank eG,

BIC GENODEF1EK1

oder online unter www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

   - Charity SMS: SMS mit NOT an die 8 11 90 senden (5 EUR zzgl. 
     üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Diakonie 
     Katastrophenhilfe 4,83 EUR)

Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes und gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit mehr als 160 nationalen Mitgliedsverbänden.

Pressekontakt:

Hrsg.: Deutscher Caritasverband,
Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit,
Karlstr. 40,
79104 Freiburg.
Telefon 0761 / 200-0.
Michael Brücker (verantwortlich, Durchwahl -293),
Achim Reinke (Durchwahl -515)
www.caritas-international.de

Original-Content von: Caritas international, übermittelt durch news aktuell

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