Caritas: Fast 10.000 Kindersoldaten befreit oder demobilisiert
Freiburg (ots)
Caritas warnt vor wachsender Gefährdung der Kinder und Jugendlichen - Internationaler Aktionstag am 12. Februar
Fast 10.000 Kindersoldaten konnten von der Caritas im Ostkongo seit Beginn der Hilfsprojekte im Jahr 2004 befreit, demobilisiert oder in die Gesellschaft wieder integriert werden. Darauf weist Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, aus Anlass des Internationalen Aktionstages am 12. Februar hin.
In fünf Kindersoldatenzentren der Caritas in der Region erhalten die als Soldaten missbrauchten Kinder und Jugendlichen nach Abgabe ihrer Waffen medizinisch-psychologische Hilfe. Anschließend wird versucht, sie wieder in ihre Familien und Dörfer einzugliedern. Bis Ende 2017 sind rund 9700 Kinder und Jugendliche von bewaffneten Gruppen demobilisiert worden und weitere 9000 mit ihren Familien und Gemeinschaften wiedervereinigt worden. "Um Erfolg zu haben, brauchen unsere Kindersoldaten-Projekte einen langen Atem und müssen Hilfe auf vielen Ebenen anbieten", erklärt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. "Das reicht von Trauma-Therapien über Alphabetisierung und Berufsausbildung bis hin zu Versöhnungsgesprächen mit den Familien und Dorfgemeinschaften." Im Kampf gegen den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen arbeitet die Caritas im Ostkongo eng mit anderen Hilfswerken und staatlichen Stellen zusammen.
Im Ostkongo kämpfen seit mehr als zwei Jahrzehnten rund 50 bewaffnete Gruppierungen um Land und Bodenschätze. Schwerste Menschenrechtsverletzungen wie Morde, Vertreibungen, Geiselnahmen und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Jeden Monat werden bis zu 15 Kinder und Jugendliche von unterschiedlichen bewaffneten Gruppierungen rekrutiert und für den Dienst an der Waffe oder in der Minenarbeit eingesetzt. Angesichts der Verschlechterung der Sicherheitslage im Ostkongo warnt Caritas international vor der wachsenden Gefährdung von Kindern und Jugendlichen. "Die aktuell wieder zunehmende Gewalt in der Region stellt uns bei der Hilfe für die Kinder oft vor große Probleme. Nur noch wenige nationale und internationale Akteure sind deshalb überhaupt in der Lage, den Kindern im Ostkongo angemessen zu helfen", so Oliver Müller.
Laut Schätzungen der Vereinten Nationen werden derzeit weltweit 250.000 Kinder und Jugendliche als Soldaten eingesetzt. Beispiele für Konflikte, bei denen Kinder in dieser Weise missbraucht werden, finden sich aktuell in Myanmar, in der Zentralafrikanischen Republik und im Nahen Osten.
Für ihre Hilfsprogramme ruft Caritas international zu Spenden auf.
Spenden mit Stichwort "Stärkung der Rechte von Kindern" werden erbeten:
- Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02, BIC: BFSWDE33KRL oder online unter: www.caritas-international.de
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