Trotz WM-Euphorie: Caritas warnt vor wachsender Armut in Russland
Freiburg (ots)
Immer mehr Menschen in Russland in sozialer Notlage - Caritas international unterstützt zahlreiche Hilfsprojekte im Gastgeberland
Vor dem Start der Fußball-WM macht Caritas international auf die zahlreichen sozialen Herausforderungen in Russland aufmerksam. "Die Euphorie rund um dieses weltweite Großereignis sollte nicht davon ablenken, dass immer mehr Menschen in Russland in Armut leben", sagte Oliver Müller, der Leiter von Caritas international, am Mittwoch in Freiburg. "Sinkende Reallöhne und steigende Lebenshaltungskosten haben die Mittelschicht in Russland erodieren lassen. Selbst die russische Regierung bezeichnet die Bekämpfung der Armut in dem Land als größte politische Herausforderung."
Die Partner von Caritas international unterhalten an verschiedenen Standorten in Russland Sozialzentren, darunter in einigen der WM-Städte. Darüber hinaus engagieren sie sich für pflegebedürftige Senioren, die keine Angehörigen mehr haben. Zudem bieten sie Ausbildungsprogramme und pädagogische und psychologische Hilfen für Kinder und Jugendliche an. Insgesamt fördert das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes Projekte an den Standorten Kaliningrad, Wolgograd, St. Petersburg, Rostow sowie in Sibirien.
Eine enorme humanitäre Herausforderung stelle auch die Not der rund eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine dar, so Müller: "Wir dürfen diese Menschen nicht vergessen. Auch wenn die ukrainischen Flüchtlinge auf russischer Seite sich nicht mehr direkt zwischen den Fronten befinden, ist die humanitäre Situation dieser Menschen besorgniserregend." Der Großteil der Flüchtlinge habe zwar eine Arbeit im Niedriglohnsektor gefunden. "Das Geld reicht aber oft gerade einmal für die Miete", ergänzte Müller. Durch die angespannte soziale Lage in der Region komme es darüber hinaus immer wieder zu Spannungen zwischen den Geflüchteten und der einheimischen Bevölkerung.
Um Betroffenen des Konflikts in der Ostukraine zu helfen, engagiert sich das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes auf ukrainischer wie auf russischer Seite mit seinen Partnern für eine Verbesserung der humanitären Situation.
Bei der Flüchtlingshilfe in Russland in der Region um die Städte Wolgograd und Rostow konzentriert sich Caritas international auf die Sicherstellung der Grundbedürfnisse für besonders arme Familien. "Wir unterstützen sie, genauso wie die Binnenvertriebenen auf der ukrainischen Seite, mit finanziellen Hilfen, damit sie nicht in eine noch größere Notlage abrutschen. Mit dem Geld können sie sich dringend benötigte Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente und Kleidung kaufen", erklärte Müller. Zusätzlich werden Aktivitäten für Kinder und Beratungsangebote für Erwachsene organisiert.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten von Caritas international in Russland erhalten Sie unter:
https://www.caritas-international.de/spezial/wm-russland/
Foto-Material zur Arbeit von Caritas international (Copyright: Caritas international/Philipp Spalek) finden Sie unter:
https://www.caritas-international.de/BilderRussland/
Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 165 nationalen Mitgliedsverbänden.
Pressekontakt:
Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstr. 40, 79104 Freiburg.
Telefon 0761 / 200-0. Michael Brücker (verantwortlich, Durchwahl
-293), Holger Vieth (Durchwahl -514)
www.caritas-international.de
Original-Content von: Caritas international, übermittelt durch news aktuell