Nepal: "Hungertod für viele Nepali ein konkreteres Risiko als Corona" - Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben brauchen erneut die Ärmsten der Armen dringend Unterstützung
Freiburg/Kathmandu (ots)
Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben vom 25. April 2015 stehen in Nepal erneut Hunderttausende Menschen vor dem existenziellen Nicht und sind deshalb dringend auf Hilfe angewiesen. Wie schon das Erdbeben, bei dem 9000 Menschen ums Leben gekommen waren und Millionen ihre Lebensgrundlage verloren hatten, trifft auch die Corona-Epidemie die Ärmsten der Armen besonders hart: "Der Hungertod ist aktuell für Hunderttausende Tagelöhner eine deutlich konkretere Gefahr als eine Covid19-Erkrankung", warnt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Zugleich sei zu befürchten, dass durch Hunger geschwächte Menschen schneller dem Virus zum Opfer fallen.
Sieben Millionen Menschen, rund ein Viertel der Bevölkerung, leben in Nepal unterhalb der Armutsgrenze und somit tagtäglich von der Hand in den Mund. Viele von ihnen sind durch das Erdbeben von 2015 in die Verschuldung getrieben worden. Der strikte Lockdown, der in Nepal im März verhängt wurde und gesamtgesellschaftlich nicht zuletzt aufgrund des fragilen Gesundheitssystems notwendig war, wird deshalb für Millionen Menschen mit jedem weiteren Tag zur existenziellen Bedrohung. Zehntausenden Familien fehlen derzeit zum Überleben insbesondere die Löhne der nepalesischen Arbeitsmigranten, die derzeit im Ausland (u.a. in Indien und Katar) im Lockdown festsitzen. Diese Rücküberweisungen machen normalerweise ein Viertel des Bruttosozialproduktes des Staates aus.
"Das Erdbeben wie auch Covid19 zeigen, dass der beste Schutz vor Naturkatastrophen wie auch Epidemien die Verminderung von Armut ist", so Müller. "Die langfristige Überwindung von Hunger und Armut muss deshalb auch weiterhin unser Ziel als Caritas in Nepal sein." Nepal gehört mit einem jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von rund 700 US-Dollar zu den ärmsten Ländern der Welt. Nur jeder dritte Nepalese hat Zugang zu angemessener sanitärer Versorgung. Um die Folgewirkungen des Lockdown abzumildern werden aktuell von der Caritas Nepal unter anderem südlich von Kathmandu Lebensmittelverteilungen an besonders betroffene, marginalisierte Gruppen organisiert.
Nach dem Erdbeben vom 25. April 2015 konnten von der Caritas mehr als eine Million Menschen in Nepal mit Nothilfe- und Wiederaufbauprojekten erreicht werden. Mit zehn Millionen Euro Spendengeld konnte Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unter anderem mit dem Bau- und Bildungsprojekten neue Lebensperspektiven schaffen.
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