Ein Jahr Fluthilfe: Die Menschen im Mittelpunkt der Caritas-Arbeit
Freiburg (ots)
Am 14./15. Juli jährt sich die Flutkatastrophe in Westdeutschland zum ersten Mal. Allein 4.300 psychosoziale Beratungsgespräche der Caritas mit flutbetroffenen Menschen fanden im vergangenen Jahr statt. 49,9 Millionen Euro Gesamtspenden ermöglichen langfristige Hilfsmaßnahmen.
Ein Jahr nach der verheerenden Flut in Westdeutschland bildet die psychosoziale Begleitung der Betroffenen das Herzstück der Caritas-Fluthilfen. "Die Flut hat tiefe Spuren nicht nur in den Häusern, sondern auch in den Seelen der Menschen hinterlassen. Unsere Caritas-Fluthelfer_innen kennen beides. Sie hören genau hin und ermutigen mit ihren bedarfsgenauen, individuellen Hilfen auch dann und dort zum Neuanfang, wo die Verluste besonders schmerzen", sagt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Allein 4.300 psychosoziale Beratungsgespräche mit Flutbetroffenen fanden im vergangenen Jahr statt; 6.400 Menschen erhielten außerdem Unterstützung im Rahmen von Sonderprogrammen (z.B. Mutter-Kind-Kuren, Erholungsurlaube, Mittagstische). Seit einigen Wochen bietet die Caritas auch Baufachberatungen an - 200 haben bisher stattgefunden.
Unmittelbar nach der Flutkatastrophe begann die Caritas vor Ort, Soforthilfemaßnahmen zu leisten. Zwei Millionen Euro Soforthilfen wurden seither an 5.800 betroffene Haushalte ausgezahlt sowie 7,3 Millionen Euro Haushaltsbeihilfen an 4.300 Haushalte. Die Caritas hat 266 Bautrockner an flutbetroffene Menschen verliehen. Aktuell beginnt die Auszahlung erster Wiederaufbauhilfen für den Aufbau von privatem Wohnraum, welche nachrangig nach staatlichen Leistungen und Versicherungsleistungen erfolgt. "Schnelle Nothilfe, konsequente Unterstützung beim Wiederaufbau und gemeinsame Suche nach nachhaltigen Lösungen für die sichtbar gewordenen Klimarisiken - so folgt die Caritas auch an Ahr und Erft ihrem Anspruch 'Not sehen, verstehen und handeln'. Mensch sein für Menschen! Und das in den Flutgebieten noch eine lange Zeit", resümiert Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Aufbauend auf den bestehenden Fachdiensten der Caritas wurden 25 Fluthilfebüros im gesamten Flutgebiet eingerichtet, in denen sich geschultes Personal um die vielfältigen Nöte und Anliegen der Betroffenen kümmert; unterstützt wird die Caritas dabei von Fachverbänden des Deutschen Caritasverbandes (z.B. Sozialdienst katholischer Frauen e.V.; Sozialdienst Katholischer Männer e.V.).
Das Fachpersonal der Caritas sucht die Betroffenen oftmals in ihren Häusern auf, da die Fluthilfe das Konzept einer "Geh-Struktur" verfolgt. Die sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung der Betroffenen trägt zum Erhalt des Wohnraums bei und verhindert Wohnungslosigkeit, wenn der Wohnraum durch die Flut beschädigt wurde. Die Fluthilfe vermittelt zu Caritas-Fachdiensten und kooperiert mit anderen Diensten und Hilfsorganisationen. An manchen Orten sind die Büros daher gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen als Fluthilfezentren aufgebaut.
In den kommenden Monaten werden vor allem die Wiederaufbauhilfen in den Fokus rücken. Mindestens 25 Millionen Euro stehen schwerpunktmäßig für den Wiederaufbau sowie die Sozialraumarbeit der nächsten Jahre in den Flutgebieten bereit. Die Fluthilfe der Caritas ist noch lange nicht abgeschlossen. Bis mindestens Mitte 2024 sollen die aktuellen Fluthilfeprojekte noch andauern, welche durch die Gesamtspendensumme von 49,9 Millionen Euro ermöglicht werden.
Fotos: Flut in Deutschland - ein Jahr danach | Flickr
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Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.
Die Fluthilfe in Deutschland wird von Caritas international in Zusammenarbeit mit den fünf betroffenen Diözesan-Caritasverbänden koordiniert und von den betroffenen Ortscaritasverbänden im Flutgebiet implementiert.
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